Es läuft wieder bei Alexander Zverev. Auf der Players Party vor dem Masters in Shanghai über den Dächern der glitzernden Mega-Metropole präsentierte sich Deutschlands Tennis-Star bestens gelaunt, bei der Champagner-Pyramide goss er kräftig mit ein und lächelte danach mit einem Glas des edlen Getränks in die Kameras.
Zverev scheint also bereit zu sein für sein Comeback, bei den ersten Trainingseinheiten auf dem Hartplatz im Qi Zhong Tennis Center stand der 27-Jährige unter besonderer Beobachtung - von gesundheitlichen Problemen war bei dem lockeren Aufgalopp keine Spur. Zuletzt hatte sich Zverev ja von einer Lungenentzündung erholt und deshalb auf das noch laufende Turnier in Peking verzichtet.
"Ich weiß es nicht", hatte Zverev zuletzt auf die Frage nach seinen Plänen für den Saisonendspurt geantwortet, schließlich plagten den Tokio-Olympiasieger beim Laver Cup unter anderem Probleme mit Fieber und Husten, die "unnötig lange" Saison für die Stars der Szene setzte ihm zu. Und doch stieg der 22-malige Turniersieger in den Flieger nach China. Bei dem Masters ist der Hamburger neben Jannik Sinner, der Nummer eins der Welt, Carlos Alcaraz und Novak Djokovic der große Star des Events mit einem Preisgeld von knapp neun Millionen US-Dollar.
Der Turning-Point?
2019 stand Zverev in Shanghai im Finale, gewinnen konnte er das Turnier noch nicht - und auch diesmal ist ein Triumph nicht zu erwarten. Insgesamt läuft für ihn das Jahr ja nicht wie erhofft: Der ersehnte Grand-Slam-Sieg blieb aus, auch die Olympischen Spiele endeten enttäuschend. Hinzu kamen zuletzt die körperlichen Probleme. Den Status der Nummer "2" der Welt wird Zverev am kommenden Montag an Alcaraz verlieren, das steht jetzt schon fest.
Doch herschenken wird Zverev die Saison deshalb natürlich nicht, zu groß ist sein Ehrgeiz. Nach Shanghai folgen das Turnier in Wien und ein weiteres Masters in Paris, bevor der Blick gen ATP Finals ab 10. November in Turin geht. Noch ist fraglich, ob der Weltranglistenzweite daran anschließend auch in der Davis-Cup-Finalrunde in Malaga antritt, oder ob es dann schon für ihn in den Urlaub geht.
Vom 19. bis zum 24. November wird in Spanien gespielt, zu dieser Zeit schnorchelt Zverev üblicherweise auf den Malediven. Im vorläufigen DTB-Kader steht Zverev nicht, doch ein Platz ist für ihn reserviert. Allerdings kollidiert die Finalrunde mit seinem verdienten Urlaub, den er so dringend braucht, um 2025 mit neuer Kraft den nächsten Anlauf in Melbourne, Paris, Wimbledon und New York zu nehmen.