Alles wie erwartet - Fortuna kommt in Leverkusen unter die Räder

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Alles wie erwartet - Fortuna kommt in Leverkusen unter die Räder

Aktualisiert
Leverkusen zieht ins Pokalfinale ein.
Leverkusen zieht ins Pokalfinale ein.Profimedia
Bundesliga-Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen folgt dem 1. FC Kaiserslautern ins Finale des DFB-Pokals 2023/24 gefolgt. Die Werkself feierte im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf einen völlig ungefährdeten 4:0-Erfolg und ist wettbewerbsübergreifend bereits seit 40 Partien ungeschlagen. Für Leverkusen bedeutet der Sieg einen echten Meilenstein, zuletzt hatte der Verein vor vier Jahren das Pokalfinale erreicht.

Angeführt von Florian Wirtz sind die Überflieger von Bayer Leverkusen ins DFB-Pokalfinale gestürmt und einer historischen Triple-Saison einen weiteren Riesenschritt nähergekommen. Beim 4:0 im Halbfinale erfüllte die übermächtige Mannschaft von Trainer Xabi Alonso im rheinischen Duell mit dem überforderten Zweitligisten Fortuna Düsseldorf ihre Pflichtaufgabe und scheint auf dem Weg zum zweiten Pokaltriumph nach 1993 kaum mehr aufzuhalten.

Jungstar Wirtz glänzte dabei einmal mehr mit zwei Treffern (35./60., Handelfmeter) und einer Vorlage. Dazu trafen Jeremie Frimpong (7.) und Amine Adli (20.) für den unangefochtenen Bundesliga-Spitzenreiter, der zum fünften Mal in der Vereinsgeschichte ins Finale einzog.

Statistiken Bayer Leverkusen vs. Fortuna Düsseldorf.
Statistiken Bayer Leverkusen vs. Fortuna Düsseldorf.Flashscore

Der Werksklub baute auch seine unheimliche Erfolgsserie auf 40 Partien ohne Niederlage aus - und geht am 25. Mai als haushoher Favorit ins Duell mit dem Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern im Berliner Olympiastadion.

Zum Match-Center: Leverkusen vs. Düsseldorf

Düsseldorf wollte mutig sein

Im Vorfeld hatten die Bayer-Verantwortlichen immer wieder aufgrund der enormen Fallhöhe gewarnt. Sportchef Simon Rolfes betonte, es solle "keiner glauben, dass wir schon im Finale wären", und Alonso, der 2016 als Spieler mit dem FC Bayern bereits den Pokal gewonnen hatte, sprach von "einer großen Herausforderung".

Doch vier Tage nach dem erneuten Last-Minute-Wahnsinn gegen die TSG Hoffenheim (2:1) vermittelte die Werkself ins keinster Weise den Eindruck, sie nehme den klassentieferen Gegner auf die leichte Schulter. Alonsos Team begann erwartet dominant, nachdem es am vergangenen Spieltag fast alle Restzweifel am Gewinn der Meisterschaft ausgeräumt hatte.

Leverkusen schnürte den Underdog vor dem Strafraum ein - und belohnte sich früh, als Frimpong aus kurzer Distanz zur Führung einschob. Das Fortuna-Pressing lief ins Leere, ausgerechnet nach einem Konter erhöhte Adli auf Vorlage von Wirtz.

Leverkusen vs. Düsseldorf: Die Noten zum Spiel.
Leverkusen vs. Düsseldorf: Die Noten zum Spiel.Flashscore

Die Fortuna und ihr Trainer Daniel Thioune mussten sich schütteln. Dabei hatte Sportvorstand Klaus Allofs betont, Düsseldorf sei keineswegs "so klein, wie mancher glaubt". Selbst Sänger Campino von den Toten Hosen fieberte bei der für den Klub und die Stadt so besonderen Partie auf der Tribüne mit.

Wirtz aber schürte mit dem Treffer zum 3:0 bereits die Vorfreude der Bayer-Anhänger auf das erste Endspiel seit der Pleite gegen Bayern München (2:4) im Jahr 2020. Düsseldorf sorgte nur durch Andre Hoffmann (45.) und Christos Tzolis (54.) für Gefahr, Pokaltorhüter Matej Kovar parierte beide Male.

Der Leverkusener "Sturm", wie Allofs den Auftritt der Werkself zur Pause bei Sky bezeichnet hatte, ließ auch nicht nach, nachdem Wirtz seine Leistung mit einem verwandelten Handelfmeter veredelte. Zuvor hatte Patrick Schick den Ball an den Arm von Matthias Zimmerman geköpft. Bayer-Angreifer Victor Boniface feierte dazu nach rund dreimonatiger Verletzungspause ab der 65. Minute sein Comeback.

Stimmen zum Spiel

Düsseldorfs Torhüter Florian Kastenmeier zeigte sich am ZDF-Mikrofon von der gezeigten Leistung etwas enttäuscht: “Dass es schwer wird, wussten wir. Wir hatten teilweise eine vogelwilde Aufstellung. Was wir uns vorgenommen hat, hat gar nicht funktioniert. Das ging von der ersten Minute an nach hinten los. Den Vorwurf müssen wir uns machen.” Auch für den siegreichen Gegner gab es großes Lob: “Wenn du Leverkusen den Raum gibst, den wir ihnen gegeben haben, dann läufst du nur hinterher.”

Sein Trainer Daniel Thioune wusste die Niederlage richtig einzuschätzen, an seiner eher offensiven Taktik wollte er keine Zweifel aufkommen lassen: “Was die richtige Spielidee ist, um Bayer Leverkusen zu schlagen - das hat noch keiner herausgefunden.”  Er bedankte sich für den “sensationellen Support” der mitgereisten Fans: “Ich glaube, sie sind unfassbar dankbar - wie auch die Mannschaft - wie weit wir gekommen sind.”

Das Wichtigste ist einfach, dass wir es geschafft haben, uns fürs Finale zu qualifizieren. Es macht einfach Spaß, mit den Fans hier zu feiern”, sagte Doppelpacker Florian Wirtz nach dem 4:0-Sieg: “Wir gehen jedes Spiel so an, dass wir es gewinnen wollen. Das bleibt bestehen.”

Laut Bayer-Kapitän Jonathan Tah war der Schlüssel zum Erfolg, dass man Düsseldorf sehr ernst genommen, “respektiert, nicht unterschätzt” habe. Zur Halbzeitpause habe man sich darauf geeinigt, unbedingt den vierten Treffer erzielen zu wollen: “Wir lassen nicht nach, wer machen weiter. Das ist die Einstellung, die es am Ende braucht, um auch Titel gewinnen zu können.”