"Willyyy" Sagnol lässt Georgien jubeln - Der Außenseiter kommt zur EM

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"Willyyy" Sagnol lässt Georgien jubeln - Der Außenseiter kommt zur EM
Der einstige Bayern-Profi Willy Sagnol führte Georgien zur erstmaligen EM-Teilnahme.
Der einstige Bayern-Profi Willy Sagnol führte Georgien zur erstmaligen EM-Teilnahme.AFP
Georgien feiert: Trainer Willy Sagnol und zwei neue Helden führen den Außenseiter zur EM und damit erstmals zu einem großen Turnier.

Der neue Tag war längst angebrochen, als die freudetrunkenen Menschen auf dem Platz der Republik in Tiflis vollends aus dem Häuschen gerieten. Weit nach dem Ende eines magischen Abends kletterten die neuen Helden des Landes auf die Bühne in der eigens eingerichteten Fan-Zone der georgischen Hauptstadt. Sie feierten auch noch mit all den Tausenden, die nicht zu den 50.000 Augenzeugen der Sensation im Stadion Boris Paichadze gehört hatten.

Mitten drin im Trubel stand Irakli Kobachidse, Chef der Regierung von 3,7 Millionen Georgiern, und platzte beinahe vor Stolz angesichts der Bedeutung der sportlichen Großtat für das ganze Land. "Das ist das Glück, das uns vereint", rief er, "diese Jungs sind Helden. Ich möchte allen meine große Liebe ausdrücken." Er tat dies auch, indem er den Spielern gleich die Verleihung des Ehrenordens von Georgien ankündigte.

Nach einem dramatischen 4:2 im Elfmeterschießen (0:0 n.V.) gegen den großen Favoriten Griechenland ist die georgische Fußball-Nationalmannschaft erstmals für ein großes Turnier qualifiziert. Angeleitet von Trainer Willy Sagnol, von 2000 bis 2009 Publikumsliebling beim FC Bayern und dort im Jahr 2017 für ein paar Tage auch Interimscoach, bestreitet die Nummer 77 der Weltrangliste am 18. Juni in Dortmund gegen die Türkei ihr erstes EM-Spiel.

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Sagnol vor Abschied

"Auf geht's Georgien, wir haben Geschichte geschrieben", schrie Angreifer Khvicha Kvaratskhelia von der SSC Neapel Arm in Arm mit Torhüter Giorgi Mamardashvili, der sich mit dem parierten Elfmeter von Griechenlands Mannschaftskapitän Tasos Bakasetas Heldenstatus verdient hatte. Ebenso wie der spät eingewechselte Nika Kvekveskiri von Lech Posen, welcher den entscheidenden Schuss vom Punkt irgendwie am ehemaligen Stuttgarter Torwart Odisseas Vlachodimos vorbeibrachte.

Die besten Fußballer der Republik im Kaukasus hatten in ihrer Qualifikationsgruppe nur Rang vier belegt - durch ihr passables Abschneiden in der Nations League aber die Chance auf die EM-Teilnahme in Deutschland über die Play-offs erhalten. Dort besiegte die Mannschaft um ihren Superstar Kvaratskhelia zunächst Luxemburg durch zwei Treffer von Budi Zivzivadze vom Karlsruher SC 2:0.

"Wir sind eine Einheit, wir halten immer zusammen", sagte Kvaratskhelia zum Erfolgsgeheimnis der Mannschaft, die bei der EM in der Gruppe F auch auf Portugal und Tschechien treffen wird. Danach wird der georgische Verbandspräsident Levan Kobiashvili - 16 Jahre Bundesliga-Profi in Freiburg, bei Schalke 04 und Hertha BSC - einen neuen Trainer suchen müssen: Sagnol hat bereits angekündigt, dass es den Posten nach der EM räumen wird.