Nations League der Frauen: Deutschland schlägt Wales bei Hrubesch-Debüt

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Nations League der Frauen: Deutschland schlägt Wales bei Hrubesch-Debüt

Aktualisiert
Giulia Gwinn (m.) bejubelt das zwischenzeitliche 3:1.
Giulia Gwinn (m.) bejubelt das zwischenzeitliche 3:1.Profimedia
Die deutsche Frauennationalmannschaft hat ihre Pflichtaufgabe erledigt und in der Nations League der Damen Wales mit 5:1 (1:1) geschlagen. Lea Schüller (25.) hatte Deutschland in der 1. Halbzeit in Führung gebracht, Ceri Holland (42.) sorgte kurz vorm Pausentee für den Ausgleich. Mit Wiederanpfiff wurden die deutschen Damen dann präziser: Erneut Schüller (47.), Giulia Gwinn (80.), Rhiannon Roberts (86./Eigentor) und Nicole Anyomi (88.) ließen Interimstrainer Horst Hrubesch jubeln.

Horst Hrubesch herzte alle, einfach alle. Doch Lea Schüller erhielt vom Interims-Bundestrainer eine besonders innige Umarmung, bevor es für die deutschen Fußballerinnen unter großem Applaus auf die Ehrenrunde ging. Vor allem dank Doppelpackerin Schüller hat der zweimalige Weltmeister beim 5:1 (1:1) gegen Wales einen dringend nötigen Pflichtsieg eingefahren und Hrubesch einen gelungenen Einstand beschert. Das "MVT"-Theater war kurzzeitig wie verflogen.

Zum Match-Center: Deutschland vs. Wales

Hrubesch: "Wir haben Qualität"

"Gezweifelt habe ich nicht", sagte Hrubesch am ARD-Mikrofon: "Aber man muss sagen, wir haben keine Sicherheit, auch vor dem Tor nicht. Das kann es eigentlich nicht sein. Wir haben die Qualität." Der Ausfall von Torjägerin Alexandra Popp machte sich bemerkbar, die Chancenverwertung blieb ausbaufähig. Einzig Schüller blieb zunächst eiskalt.

Die Angreiferin des FC Bayern traf in der 25. und 47. Minute für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), erst in der Schlussphase schraubten Giulia Gwinn per Foulelfmeter (80.), Sjoeke Nüsken (86.) und Nicole Anyomi (88.) das Ergebnis in der in die Höhe. Ceri Holland (43.) hatte für Wales zwischenzeitlich ausgeglichen. Schon als Hrubesch zum ersten Mal ausgeholfen hatte, war Schüller bei seiner Premiere mit damals sogar vier Toren die entscheidende Frau.

Noten: Deutschland vs. Wales
Noten: Deutschland vs. WalesFlashscore

"Dieses Ergebnis wird den Mädels jetzt helfen", sagte Hrubesch. Denn schon am Dienstag auf Island (20.00 Uhr/zdfsport.de) sind die Deutschen erneut zum Siegen verdammt, um den Olympiatraum am Leben zu erhalten. Nach der Pleite in Dänemark (0:2) und dem Sieg gegen Island (4:0) bleibt die Lage für die Vize-Europameisterinnen schwierig. Nur als Gruppensieger hat der Olympiasieger von 2016 Chancen auf ein Ticket für Paris 2024. Bis zum Rückspiel gegen Dänemark (1. Dezember) zählen nur Siege.

Deutschland leichtfertig mit Chancen - Schüller bricht den Bann

Vor 20.107 Zuschauern in Sinsheim führte Huth das Team als Spielführerin an. Die deutsche Auswahl erarbeitete sich gleich in der Anfangsphase zahlreiche Möglichkeiten. Das Tor ließ allerdings auf sich warten. Erst Schüller brach den Bann. Nach der Führung spielte die Hrubesch-Elf ihre Angriffe nicht konsequent zu Ende. Nachdem Laura Freigang eine Großchance vergeben hatte (41.), schlugen die Waliserinnen zu.

Stats: Deutschland vs. Wales
Stats: Deutschland vs. WalesFlashscore

Zu Beginn des zweiten Durchgangs brachte Hrubesch in Linda Dallmann und Sjoeke Nüsken zwei neue Spielerinnen. Es war aber Schüler, die mit ihrem zweiten Tor erst einmal für Erleichterung sorgte. Weitere vergebene Großchancen zehrten dann aber am ohnehin angeschlagenen Nervenkostüm.

Erst Gwinn vom Punkt sorgte für Klarheit. Danach spielte Deutschland sichtlich befreiter auf. "Wir haben mit viel Spielfreude gespielt und uns mit fünf Toren belohnt", sagte Kapitänin Huth in der ARD.

Was ist mit Martina Voss-Tecklenburg? 

Die Posse um Martina Voss-Tecklenburg hatte den deutschen Frauen in den Tagen vor dem Wales-Spiel das Leben schwer gemacht. Angesichts der drohenden Schlammschlacht zwischen die Bundestrainerin a.D. und dem DFB fiel die Konzentration auf das Wesentliche schwer.

Das möglicherweise finale gemeinsame Gespräch soll wohl nächste Woche stattfinden. "Zeitnah" nach dem Urlaubsende der zuvor erkrankten Voss-Tecklenburg, deren Vertrag vor dem zurückliegenden WM-Debakel bis 2025 verlängert worden war.

Die öffentlichen Auftritte Voss-Tecklenburgs, zuletzt mit Vorträgen sowie ihr Instagram-Statement am Dienstagabend hatten für Verwirrung gesorgt.