Max Langenhan im SID-Interview: "Besser geht immer"

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Max Langenhan im SID-Interview: "Besser geht immer"

Max Langenhan hofft auf eine Medaille bei der Heim-WM in Altenberg.
Max Langenhan hofft auf eine Medaille bei der Heim-WM in Altenberg.Profimedia
Gute Vorzeichen trotz bitterer Generalprobe: Die deutschen Rodler sind bei der Heim-WM in Altenberg wieder in der Favoritenrolle. Allen voran Max Langenhan. uf wie viele Unterstützer der Fanclub von Max Langenhan in Altenberg zählen kann? "Das sind sehr, sehr viele Leute", sagte der neue Rodel-Dominator im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) vor der Weltmeisterschaft. Er habe "ein bisschen den Überblick verloren", ist sich aber sicher: "So wie in Oberhof zur WM werden die sich erkenntlich und lautstark zeigen."

SID: "Max Langenhan, die Rodel-WM in Altenberg steht vor der Tür. Die Generalprobe verlief in Innsbruck-Igls nicht gerade nach Plan. Wie haben Sie dieses EM- und Weltcup-Wochenende erlebt?"

Max Langenhan: "Man darf das jetzt nicht überbewerten, weil ich glaube, da wurden einfach auch von unserer Seite ein paar Fehlerchen gemacht. Wir fliegen nach Lillehammer und nach Sigulda für ein Trainingslager, aber den kürzesten Weg nach Innsbruck nutzen wir nicht. Nach der Blamage letztes Jahr - dieses Jahr war es kein totales Debakel - wussten wir, dass die Österreicher zu Hause sehr stark sind.

Und sie haben uns auch in den letzten Jahren gezeigt, dass sie dort die Hausherren sind. Am Ende war das Ergebnis aber viel besser als letztes Jahr. Wir waren bei den Herren auf dem Podium, bei den Damen auf dem Podium, bei den Doppelsitzern auch. Also kann man sich eigentlich nicht beschweren."

Max Langenhan auf der Strecke in Altenberg
Max Langenhan auf der Strecke in AltenbergProfimedia

"Erster Sommer, in dem ich keine Verletzungen hatte"

SID: "Sie hatten zu Beginn Ihrer Karriere nach jeder Saison mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Wie geht es Ihnen aktuell?"

Langenhan: "Sehr gut. Ich habe den ersten Sommer erlebt, in dem ich mal keine Verletzungen hatte. Ich hatte bis März oder April meinen Handbruch aus dem November zu kompensieren, der durch die Saison nicht richtig heilen konnte. Aber ansonsten war es ein super Sommer. Ich kann mich nicht beklagen."

SID: "Sie sind also jetzt fit und haben die WM vor der Haustür. Die Vorzeichen könnten ja fast gar nicht besser sein."

Langenhan: "Ich könnte noch schneller starten. Besser geht immer. Aber ich kann mich erst mal nicht beschweren. Altenberg ist sowieso eine Bahn, auf der ich in den letzten Jahren nie große Probleme hatte und immer sehr gerne gefahren bin. Dann ist es auch klar, in welche Richtung es gehen soll. Da brauche ich auch nicht drüber zu flunkern: Eine Medaille wäre schon schön. Ich versuche, eine Medaille zu holen und gut zu performen."

SID: "Vor zwei Jahren waren Felix Loch und Johannes Ludwig noch die großen Favoriten, die sich den Zweikampf geliefert haben. Mittlerweile haben Sie Loch ein wenig abgehängt, oder?"

Langenhan: "Ja, bei Hansi war es ja auch nur das Olympiajahr, wo er Felix große Konkurrenz machen konnte. Davor die Jahre war Felix immer alleine, er hatte nie die Konkurrenz im eigenen Land. Ich weiß nicht, wie oft er den Gesamtweltcup und alles andere gewonnen hat. 2023 hatte er dadurch, dass ich nicht dabei war, intern nicht viel Konkurrenz, weil die Jüngeren diese Lücke noch nicht schließen konnten.

 Dieses Jahr ist es schon so, dass ich ihm Konkurrenz bieten kann. Er hat noch nicht den Schwung aufgenommen, den er sonst hat und macht zurzeit Fehler in den Wettkämpfen, die er sonst nie gemacht hat. Aber er kann - und er will auch. Und ich bin mir sicher: Zur Altenberg-WM wird er wieder vorne auftrumpfen. Erst recht zu Hause auf einer deutschen Bahn, wo er schon Weltmeister geworden ist. Da weiß er, was er zu tun hat. Und ich denke, da holt er sich für den Rest der Saison nochmal den nötigen Schwung."

Hohe Erwartungen an das deutsche Team

SID: "Was trauen Sie dem deutschen Team bei der WM zu?"

Langenhan: "Ich glaube, dass wir bei den Damen schon in der Favoritenrolle sind und mindestens zwei Medaillen holen. Da lehne ich mich jetzt mal aus dem Fenster. Welche Farben die haben, da würde ich mich nicht festlegen. Bei den Damen-Doppelsitzern haben wir mit den erfahrenen Degenhardt/Rosenthal auch Chancen. Ich denke auch, dass dort noch ein weiteres deutsches Doppel eine Medaille holen kann.

Der Herren-Doppelsitzer ist das mit der größten Spannung erwartete Rennen, da kann alles passieren. Da könnte es ebenfalls passieren, dass wir mit Orlamünder/Gubitz und Wendl/Arlt zwei Doppel auf dem Podium haben. Aber wir holen im Herren-Doppelsitzer auf alle Fälle eine Medaille. Da lege ich mich fest."

SID: "Und natürlich Ihre Goldmedaille nicht zu vergessen…"

Langenhan: "Ja, das wäre schön. Wenn ich das irgendwo unterschreiben könnte, würde ich das heute tun. Egal, wo ich in Deutschland hinfahren muss, um das zu unterzeichnen (lacht). Ich würde mich auf alle Fälle gerne mit Felix auf dem Podium sehen, und da ist mir egal, wer wo steht. Hauptsache, wir haben beide eine Medaille um den Hals hängen.

Aber wir haben die größte Konkurrenz, weil wir drei Österreicher, einen Letten, Italiener und Amerikaner haben, die alle sehr, sehr viel Potenzial haben. Das wird spannend. Aber ich hoffe natürlich, dass wir wie auch in den anderen Disziplinen unsere Medaillen gewinnen."

SID: "Wie sieht der Max-Langenhan-Fanclub an dem Wochenende aus?"

Langenhan: "Der wird riesengroß sein. Das sind sehr, sehr viele Leute. Ich habe ein bisschen den Überblick verloren. Aber die werden gut zu erkennen sein, da bin ich mir sehr sicher."

SID: "Woran?"

Langenhan: Ich glaube, die haben alle Ratschen, die haben alle Tröten, die haben alle Fahnen. Vielleicht auch schon eine eigene Fahne, weil sie sich den Tag mit dem ein oder anderen Glühwein sehr schön gestalten. Aber man wird sie erkennen. So wie in Oberhof zur WM werden die sich erkenntlich und lautstark zeigen."