Revolution wider Willen: ATP will Doppel-Bewerbe modernisieren

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Revolution wider Willen: ATP will Doppel-Bewerbe modernisieren
Die beiden Doppel-Partner Taylor Fritz (USA) und Holger Rune (Dänemark) in Monte-Carlo.
Die beiden Doppel-Partner Taylor Fritz (USA) und Holger Rune (Dänemark) in Monte-Carlo.Profimedia
Die ATP ändert den Doppel-Modus. Das deutsche Top-Duo Kevin Krawietz/Tim Pütz findet das "spannend".

Dass es in München ziemlich oft regnet und kalt ist, wenn das ATP-Turnier auf der Anlage des MTTC Iphitos beginnt, ist nichts Neues für Kevin Krawietz. "In München", sagt der eine der zwei besten deutschen Doppelspieler mit breitem Grinsen, "sind wir immer auf Schnee eingestellt". Tatsächlich fand das Finale 2015 am Montag statt, weil die Niederschläge in den Tagen zuvor auch als Schnee herunterkamen.

Womit sich Krawietz und Partner Tim Pütz, die bei den BMW Open an Nummer eins gesetzt sind, noch nicht so ganz zurechtfinden, sind die neuen Regeln für das Doppel. Ziemlich überraschend hat die ATP sie beschlossen, danach gespielt wird erstmals beim Masters in Madrid in der kommenden Woche. "Es wird spannend", sagt Krawietz etwas zögerlich - und schiebt mit einem Augenzwinkern nach: "Ich weiß nicht, was ich davon halten soll."

Die wohl einschneidendste Neuerung: Künftig werden nur noch 16 Plätze in einem Hauptfeld für die besten Doppel reserviert sein, die anderen 16 gehen an die besten Einzelspieler. Für die Doppelspieler heißt das wohl: Zittern und warten, welche Einzelspieler auch für das Doppel melden - wie Alexander Zverev, der sich in Monte Carlo mit Marcelo Melo bis ins Finale spielte. "Ich glaube", sagt Pütz, "dass auch die ATP noch nicht so recht weiß, wie das alles funktionieren soll".

Weniger Zeit beim Ballwechsel

Im Gegensatz zum zweimaligen French-Open-Sieger Andreas Mies (mit Krawietz), derzeit nur 46. der Doppel-Weltrangliste und in München mit Jan-Lennard Struff (28. im Einzel) am Start, sind Krawietz und Mies vorerst auf der sicheren Seite: Gemeinsam stehen sie auf Platz 13 der Weltrangliste - in Madrid werden sie als sechstbestes Doppel an den Start gehen - und dann auch zum ersten Mal aufpassen müssen, dass sie das neue Zeitlimit im Auge behalten. Werden künftig weniger als vier Ballwechsel gespielt, bleiben nur noch 15 statt 25 Sekunden bis zum nächsten.

Es wird sich schon alles einspielen, versichern Krawietz und Pütz, "wir probieren das jetzt halt mal aus", und ohnehin ist ihnen etwas anderes viel wichtiger: die Olympischen Spiele ab Ende Juli in Paris zum Beispiel. "Da haben wir schon ein Auge drauf", sagt Pütz, das sei, ergänzt er energisch, "vielleicht der wichtigste Teil in diesem Jahr, das ist schon wichtig für uns".

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