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Das Sandplatz-Power-Ranking: Formcheck vor den Rom Masters

Henri Briese
Das Sandplatz-Power-Ranking: Formcheck vor den Rom Masters
Das Sandplatz-Power-Ranking: Formcheck vor den Rom MastersProfimedia
Mit dem Masters in Madrid lassen wir nun das dritte große Turnier auf Sand hinter uns. Einige Spieler haben hier nicht ihre erwarteten Leistungen auf den Platz gebracht. Allen voran Casper Ruud, der bereits in der 2. Runde von Arnaldi aus dem Wettbewerb geschmissen wurde. Auch ein Holger Rune schien sichtlich erschöpft von seinem Triumph in München und flog nach hartem Kampf gegen Davidovich Fokina im Sechszehntelfinale raus. Es war aber auch ein Fest der Überraschungen - Karatsev, Coric, Zhang und aus deutscher Sicht besonders erfreulich Finalist Jan-Lennard Struff. In unserem Power Ranking im Masters kurz vor den French Open schauen wir uns die aktuellen Kraftverhältnisse auf der Tour an.

Nachdem Novak Djokovic in Madrid noch ausgesetzt hatte, ist der Serbe im dritten Masters Turnier auf Sand dieses Jahr wieder mit am Start. Die Nummer 1 der Welt ist mit der roten Arsche bisher noch nicht wirklich warm geworden. Sowohl in Monte Carlo, als auch in Banja Luka flog der "Djoker" bereits in der zweiten Runde aus dem Wettbewerb. Doch trotz dieser zuletzt ernüchternden Resultate, muss er in diesem Power Ranking natürlich direkt auftauchen. Den Pokal aus Rom hat Djokovic bereits in sechsfacher Ausführung im heimischen Trophäenschrank und wird sicherlich den nächsten Titel anstreben. Seit 2005 gewannen hier allgemein neben dem Serben nur Nadal, Zverev oder Murray das Finale. Gibt es dieses Jahr vielleicht sogar einen neuen Sieger? Die Liste der möglichen Optionen für diesen Erfolg ist lang, allen voran geht natürlich Carlos Alcaraz als frischgebackener Gewinner vom Madrid Masters. Doch wer sind aktuell die zehn formstärksten Spieler auf Sand? Wir machen den Check:

10. Jannik Sinner

Für das Turnier in Madrid musste der Mann aus Südtirol noch eine Absage erteilen, doch den Heimauftritt in Italien lässt er sich natürlich nicht nehmen. Nachdem er in Barcelona verletzungsbedingt das Match gegen Lorenzo Musetti aufgeben musste und im Semi-Finale von Monte Carlo gegen Holger Rune den Kürzeren zog, wird er in Rom sicherlich versuchen den ersten großen Erfolg dieses Jahr zu feiern.

Auf Hartplatz konnte der 21-Jährige bereits solide in die Saison starten, in Montpellier holte er sogar den Titel, auch wenn dieser lediglich aus der 250er Serie war. Da er bisher auf Sand noch nicht viel in dieser Saison zeigen konnte, steht er in diesem Power-Ranking nur auf dem zehnten Rang, bei einer guten Leistung in Rom, würde er zur Analyse vor den French Open natürlich weit nach oben rutschen, denn Sinners Potenzial ist enorm.

Highlights Sinner vs. Musetti
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9. Aslan Karatsev

Dass der Russe in einem solchen Ranking in den Top 10 stehen wird, hat sicherlich kaum ein Experte vor den Madrid Open erwartet. Aslan Karatsev hat mit seinen Leistungen in Spanien aber auch den letzten Zweiflern bewiesen, dass mit ihm definitiv immer zu rechnen ist. Seine beste Leistung in der laufenden Saison war das Erreichen des Halbfinals in Pune, danach hat man kaum etwas von Karatsev gesehen.

Der herausragende Lauf in Madrid der nach Satzführung im Halbfinale schon nach dem Erreichen des Masters Endspiels aussah und dann durch einen nervenstarken Jan-Lennard Struff unterbrochen wurde. Auch wenn er dort gescheitert ist, gehört Karatsev nach dieser Leistung mit in das Power-Ranking und es wird spannend zu sehen, ob er diese Leistung konservieren kann.

Highlights Zhang vs. Karatsev
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8. Borna Coric

Auch für Borna Coric war das Masters in Madrid eine Art Befreiungsschlag. Die letzten Jahre wurde der Kroate immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen, lange galt er als "das nächste große Ding". Den Talentstatus hat der 26-Jährige mit fortlaufendem Alter nun verloren, jedoch war die Leistung nach dem bisher desaströsen Start in 2023 ein dickes Ausrufezeichen.

Nach dem Sieg in Cincinnati lief es mehr schlecht als recht für den variablen Rechtshänder, jedoch war davon nun plötzlich nichts mehr zu sehen. Selbst gegen Carlos Alcaraz sah der Kroate häufig aus, als wäre er gleichauf, damit ist klar, dass er sich in Rom definitiv nicht vor der Konkurrenz verstecken braucht.

Highlights Coric vs. Altmaier
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7. Jan-Lennard Struff

Was für eine Sensation im deutschen Tennis. Nicht Alexander Zverev, sondern Jan-Lennard Struff stand am Ende in diesem Finale von Madrid. Als Lucky Loser kämpfte sich der Warsteiner bis ins Endspiel, besiegte dabei unter anderem Stefanos Tsitsipas, eine Wahnsinnsleistung, die natürlich Lust auf mehr macht.

Bisher hatte man den 33-Jährigen als soliden Spieler fürs Achtelfinale auf dem Schirm, die plötzliche Leistungsexplosion war ein kleines Wunder, was nun natürlich die deutschen Erwartungen hochschraubt. In Rom wird Struffi nicht teilnehmen, jedoch bei den French Open und dort könnte er mit seinem monströsen Aufschlag und starken Vorhänden auf dem schnellen Sand sehr viel Schaden anrichten.

Highlights Struff vs. Tsitsipas
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6. Karen Khachanov

Neben dem überraschenden ersten Satz von Emil Ruusuvuori gegen Carlos Alcaraz, war es Karen Khachanov, der den spanischen Superstar am ehesten an seine Grenzen bringen konnte. Im Viertelfinale gegen Alcaraz stand es bereits 4:1 und Breakball zum 5:1 für den Russen, als sich plötzlich der Satz wendete.

Alcaraz traf auf einmal alles und bei Khachanov ging nicht mehr viel, vor allem durch den Support von der Crowd - am Ende drehte der Spanier den Satz und gewann 7:5. Doch Khachanovs Leistung in diesem Match und im Turnier bis dahin waren außergewöhnlich gut, so könnte er auch Buddy und Monte Carlo Sieger Andrey Rublev glatt aus dem Wettbewerb schmeißen.

Highlights Khachanov vs. Rublev
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5. Rafael Nadal

Ja, Rafael Nadal hat in diesem Jahr seit der Australien Open kein Match mehr gemacht und natürlich hat er bisher auf Sand noch keine Partie im neuen Tennis-Jahr bestritten. Es wäre jedoch unmöglich, einen Rafael Nadal, der mutmaßlich in Paris mitspielen möchte, nicht eine passable Platzierung in einem Power-Ranking auf Sand zu geben.

Der Spanier ist unbestritten der beste Sandplatzspieler aller Zeiten und insofern er sich nicht verletzt für jeden Akteur auf der Tour eine massive Gefahr. Auf die Absage in Madrid folgte bereits während des spanischen Masters auch der Rückzug von Rom, bei den French Open sollte es aber wieder Zeit für Rafa sein. Wenn sich der 36-Jährige in einen Rausch spielen kann, ist alles drin.

4. Stefanos Tsitsipas

In Monte Carlo das Finale gegen Alcaraz verloren, in Madrid als hoher Favorit gegen Struff aus dem Turnier geflogen, bei Stefanos Tsitsipas fehlt aktuell die Puste auf den letzten Metern. Der Grieche gehört auf allen Belägen zur Welt-Elite und dürfte auch in der restlichen Sandplatzsaison noch für Gefahr sorgen, jedoch fehlte ihm zuletzt der Erfolg in den wichtigen Spielen. Vergangenes Jahr gab es ein deprimierendes 0:2 gegen Novak Djokovic, doch auch dieser ist dieses Jahr definitiv angreifbar und schlagbar für "Stef".

Highlights Tsitsipas vs. Thiem
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3. Novak Djokovic

Die Nummer 1 der Welt schwächelte zuletzt auf dem Sandplatz und setzte für Madrid aus, womit er dort wieder nicht im gleichen Hauptfeld wie Alcaraz stehen sollte. Damit ist Rom das große Debüt für das Duell der "Über-Spieler", wobei auf Sand hier definitiv Alcaraz im Moment die besseren Karten haben soll.

Als amtierender Sieger des Masters von Rom wird er sich aber sicherlich im Vorfeld der French Open wieder in Form bringen wollen. Über den Kampf und auch über seine exzellente Defensiv-Arbeit sollte er hier trotz des schlechten Starts in die Sandplatzsaison zu den Favoriten zählen.

Highlights Djokovic vs Van Assche
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2. Andrey Rublev

Im Turnier von Banja Luka konnte er sich ins Finale spielen, obwohl er in der Vorwoche noch das Finale von Monaco gewonnen hatte. Diesen grandiosen Lauf konnte Andrey Rublev zwar nicht mit einem weiteren Titel krönen, jedoch unterstreicht es seine hervorragende Form. In Madrid wird es wohl auch an der starken Belastung gelegen haben, dass er gegen seinen engen Freund Karen Khachanov aus dem Turnier flog, jedoch folgerte dies auch wieder Zeit zur Regeneration. In Rom sollte der Russe wieder zum engen Favoritenkreis zählen. Man kann ihm auf seinem Lieblings-Belag definitiv zutrauen, jeden zu schlagen.

Highlights Rublev vs. Rune FINALE MONACO
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1. Carlos Alcaraz

Niemand außer der Sieger von Madrid darf hier im Power-Ranking auf der Spitzen-Position platznehmen. Der 20-Jährige zeigte im Heim-Turnier fast keine Schwächen und konnte selbst gegen einen Jan-Lennard Struff, der das beste Spiel seiner Karriere ablieferte am Ende triumphieren. In Rom visiert Carlito seinen 5. Saisontitel des Jahres an, auf Buenos Aires, Indian Wells, Barcelona und Madrid soll auch Rom folgen. Im Moment scheint gegen ihn einfach keine Antwort zu existieren.

Gegen Struff vermutete man nach der starken Leistung des Deutschen im 2. Durchgang noch ein Problem mit der Antizipation von Bällen, wie es auch gegen Sinner häufiger auffiel. Doch in Manier eines Champions stelle Alcaraz sein Spiel um, bog auch dieses Match in seine Richtung und holte sich seinen nächsten Masters-Titel.

Highlights Alcaraz vs. Struff
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