Der Hamburger besiegte in New York zu ganz später Stunde den Argentinier Tomas Martin Etcheverry mit 5:7, 7:5, 6:1, 6:3 und ging nach dem sensationellen Aus seines potenziellen Halbfinalgegners Novak Djokovic als großer Gewinner aus einem denkwürdigen Abend in Flushing Meadows hervor.
Erst um 2:35 Uhr Ortszeit nutzte der Hamburger in der Nacht zu Samstag gegen den tapfer kämpfenden Argentinier seinen zweiten Matchball zum Sieg, es war sein 100. bei einem Major-Turnier.
"Danke, dass ihr so lange geblieben seid. Wenn ich eine freie Freitagnacht in New York hätte, wäre ich woanders", sagte Zverev mit einem Schmunzeln zu den Fans: "Ich bin einfach froh, durch zu sein."
In der US-Metropole scheint der Weg bis ins Endspiel nun frei, nach dem Scheitern von Olympiasieger Djokovic ist Alexander Zverev der topgesetzte Spieler in seiner Turnierhälfte. In der Runde der letzten 16 trifft er auf den US-Amerikaner Brandon Nakashima.
Viele Fehler zu Beginn
Zverev hatte am Freitag lange auf seinen Einsatz warten müssen, erst um 22:58 Uhr Ortszeit begann die Partie im Louis Armstrong Stadium, der zweitgrößten Arena im USTA Billie Jean King National Tennis Center.
Zu Beginn leistete sich der Olympiasieger von Tokio gegen den 33. der Weltrangliste viele einfache Fehler, auch mit seinem üblicherweise starken Aufschlag konnte der Hamburger nur wenig Druck erzeugen. Immer wieder schimpfte er in Richtung seiner Box.
Erst ab dem zweiten Durchgang steigerte sich Zverev kontinuierlich. Etcheverry hatte er im vorher einzigen Aufeinandertreffen im Viertelfinale von Roland Garros 2023 in vier Sätzen besiegt, in New York nahm er nun ab Mitte des dritten Satzes Kurs auf das Achtelfinale. Im vierten Satz wehrte er beim Stand von 2:3 drei Breakbälle ab und ließ sich dann nicht mehr aufhalten.
Im 35. Anlauf soll es für Zverev endlich klappen mit dem ersten Grand-Slam-Triumph. In New York, wo er nun bei seinen vergangenen fünf Auftritten immer mindestens das Achtelfinale erreichte, war er 2020 nur zwei Punkte vom Triumph entfernt gewesen, ehe er gegen Dominic Thiem eine der bittersten Niederlage seiner Laufbahn kassierte.
Bei der Generalprobe in Cincinnati hatte Zverev nach Wochen der gesundheitlichen und sportlichen Rückschläge zuletzt mit dem Halbfinaleinzug aufsteigende Form bewiesen, die er nun bestätigt. Der Erfolg gegen Etcheverry war bereits sein 55. in diesem Jahr - kein Spieler auf der Tour hat mehr vorzuweisen.
Zum Match-Center: Etcheverry vs. Zverev