Von "Sin City" zu "Win City": Las Vegas boomt als Sportstadt - Super Bowl als Höhepunkt

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Von "Sin City" zu "Win City": Las Vegas boomt als Sportstadt - Super Bowl als Höhepunkt

Das Las Vegas Sphere zeigt das nächste Event an - nach der Formeel 1 findet nun auch der Super Bowl in Sin City statt.
Das Las Vegas Sphere zeigt das nächste Event an - nach der Formeel 1 findet nun auch der Super Bowl in Sin City statt.Profimedia
Jahrzehntelang als Hauptstadt des Glücksspiels von den US-Profiligen gemieden, hat sich Las Vegas zu einer boomenden Sportstadt entwickelt - mit dem Super Bowl als Höhepunkt.

Las Vegas/Köln (SID) Für Floyd Mayweather war Las Vegas schon immer eine Sportstadt. Eine äußerst lukrative. Mit Rekordbörsen machte das Spielerparadies in der Wüste den Boxweltmeister mit dem vielsagenden Spitznamen "Money" zum reichsten Profisportler seiner Zeit. Als die anderen noch einen weiten Bogen um "Sin City" machten.

Jetzt richtet Las Vegas den Super Bowl aus, der sich gerne als größtes Sportevent der Welt vermarktet - und feiert das spektakuläre Ende einer ungewöhnlichen Metamorphose. Noch vor zwölf Jahren hatte NFL-Boss Roger Goodell erklärt: "Ich glaube nicht, dass Glücksspiel gut für den Profisport ist." Nun ist die Welthauptstadt der Zocker auch für ihn "eine Sportstadt".

Dass "Sin City" zu "Win City" wurde, hat die zweitheißeste Großstadt der USA ausgerechnet dem Eishockey zu verdanken. Die NHL wagte sich als erste Profiliga vor und nahm die Vegas Golden Knights auf, die nur sechs Jahre später den altehrwürdigen Stanley Cup in die einst verpönte Stadt der Sünde holten. Die NFL, die beim Super Bowl 2002 noch einen Zwei-Millionen-Dollar-Werbespot der örtlichen Tourismusbehörde abgelehnt hatte, sprang kurz danach auf und erlaubte den Umzug der Oakland Raiders ins neue futuristische Allegiant Stadium unweit des Strip, in dem sich am Sonntag die Kansas City Chiefs und die San Francisco 49ers zum Super Bowl 58 treffen.

Auch die Formel 1 fährt wieder in Las Vegas

Das Baseballteam der Oakland Athletics hat von der MLB inzwischen grünes Licht bekommen, den Raiders zu folgen. Gestritten wird nur noch, wo genau und bis wann das nächste Hightech-Stadion gebaut - und ob das legendäre Tropicana Hotel dafür abgerissen wird. Auch die NBA liebäugelt mit einem neuen Team in Las Vegas, die Basketball-Legenden LeBron James und Shaquille O'Neal wollen als Investoren einsteigen.

Die Formel 1 ist im vergangenen November zurückgekehrt - und auch der Fußball kommt in die boomende Sportstadt. Drei Spiele der Copa America werden im Sommer im Stadion der Raiders ausgetragen, und laut David Beckham ist Las Vegas auch für die nordamerikanische Profiliga MLS "eine echte Möglichkeit".

Mayweather trug mehr als die Hälfte seiner 50 Profikämpfe in Las Vegas aus

Diese Entwicklung hat viel damit zu tun, dass Las Vegas nicht mehr - gemeinsam mit Atlantic City - die US-Hauptstadt für Sportzocker ist, seit der Oberste Gerichtshof 2018 landesweite Beschränkungen aufhob. Auch hat sich die Einwohnerzahl seit den Neunzigerjahren auf 650.000 mehr als verdoppelt, rund 40 Millionen Touristen kommen im Jahr - ein lukrativer Markt.

Profiboxen zieht es inzwischen nach Saudi-Arabien. Doch Mayweather, der mehr als die Hälfte seiner 50 Profikämpfe in Las Vegas austrug und laut Forbes allein 2014/15 in zwölf Monaten 300 Millionen Dollar verdiente, ist geblieben. Seine Zehn-Millionen-Dollar-Villa öffnet er nur, um stolz seine 17 Ferraris und Lamborghinis zu zeigen. Offen steht dagegen der Mayweather-Boxklub, den sein Vater und sein Onkel betreiben - nur fünf Kilometer entfernt vom Super-Bowl-Stadion, aber doch aus einer anderen Zeit.