Formel 1: Lewis Hamiltons beginnt letztes Jahr bei Mercedes

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Zu "100 Prozent Mercedes"? - Hamiltons letztes Jahr im Silberpfeil beginnt
Es ist kompliziert: Hamiltons letztes Jahr bei Mercedes.
Es ist kompliziert: Hamiltons letztes Jahr bei Mercedes.Profimedia
Am Samstag beginnt Lewis Hamiltons Abschiedstour bei Mercedes. Es könnte ein ziemlich merkwürdiges Jahr werden.

Der Countdown beginnt am Samstag. 24 Rennen wird Lewis Hamilton noch mit Mercedes bestreiten, und der Rekordweltmeister leitet diese Abschiedstour mit warmen Worten ein. "Liebe" empfinde er für das Team, er sei noch immer "100 Prozent Mercedes", und überhaupt gelte in der Saison vor dem Abgang zu Ferrari: "Volle Attacke."

Worte wie diese sind gerade Alltag für Hamilton. Schon mit einem Jahr Vorlauf ist sein Cockpit-Wechsel von Silber zu Rot ein großes Thema der Formel 1, und der Brite ist bemüht, es zu moderieren. Vor dem Saisonauftakt in Bahrain (Samstag, 16 Uhr MEZ/Sky und RTL) deutet allerdings einiges darauf hin, dass es ein merkwürdiges letztes Jahr für Hamilton und Mercedes werden könnte.

Denn Hamilton will seine Geschichte bei den Silberpfeilen "auf einem Höhepunkt" beenden, auch das hat er mehrfach gesagt. Und in diesem Zusammenhang dürfte das Teamduell interessante Momente bringen. Seit 2022 fährt George Russell neben Hamilton, der heute 26-Jährige wurde damals als eine Art Kronprinz empfangen bei den Silberpfeilen - obwohl der König ja noch da war.

Zu wenig Rückhalt von Toto Wolff?

Das allein ließ bereits eine schwierige Teamstruktur erwarten. Im vergangenen Jahr traten dann gleich an mehreren Rennwochenenden Spannungen zutage, ohne dass es je zum offenen Bruch kam. Interessant wurde es nun aber in Bahrain, als Hamilton bewerten sollte, ob Russell nach seinem Abgang denn das Team führen könne.

Hamilton schwieg einige Sekunden. "Ich weiß nicht", sagte er dann: "Sicher kann er das". Russell sei fachlich gut, sehr engagiert, sagte der 39-Jährige und fügte dann an: "Und er ist offensichtlich sehr eng mit Toto, also kein Zweifel: Das wird seine Position sein." Dieser Schlenker zu Toto Wolff, dem Motorsportchef bei Mercedes, ließ doch tief blicken, es klang nach einer komplizierten Dreiecksbeziehung.

Als siebenmaliger Weltmeister dürfte Hamilton eine gewisse Wertschätzung durch die Teamleitung voraussetzen, in diesem Zusammenhang sind auch Wolffs öffentliche Aussagen zu einem anderen Thema bemerkenswert.

Der Österreicher erzählte zuletzt, warum Hamilton im vergangenen Jahr keine langfristige Vertragsverlängerung bekommen habe: Der Grund sei ein 17 Jahre altes Talent gewesen. Andrea Kimi Antonelli, seit 2019 im Nachwuchsprogramm von Mercedes, sei "ein Wunderkind". Und weil da eben "ein Junior auf sehr hohem Level" sei, "wollte ich uns diese Option offen halten".

All das lässt durchaus auf komplizierte Monate schließen. Hamilton will einen erfolgreichen Abschluss und muss sich dabei wenig um Zukünftiges scheren, Russell derweil muss weiter in die Führungsrolle hineinwachsen, auch für das Team ist das ja wichtig.

Zudem dürfte es im Laufe der Saison für Mercedes schlicht geboten sein, Hamilton anders zu behandeln als Russell: Alles, was er über die Entwicklungsarbeit in Brackley weiß, wird er im kommenden Jahr zu Ferrari mitnehmen. Es dürfte eine interessante Abschiedstour werden.