NBA Round-up: Hartenstein und die Knicks im Viertelfinale, Schröder muss mit Lakers warten

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NBA Round-up: Hartenstein und die Knicks im Viertelfinale, Schröder muss mit Lakers warten

Die New York Knicks sind nach 2013 wieder in die zweite Runde der NBA-Playoffs eingezogen.
Die New York Knicks sind nach 2013 wieder in die zweite Runde der NBA-Playoffs eingezogen.AFP
Jubel bei Isaiah Hartenstein, Enttäuschung für Dennis Schröder: Während die New York Knicks vorzeitig den Einzug ins Viertelfinale der NBA-Play-offs klargemacht haben, verpassten die Los Angeles Lakers den entscheidenden Sieg vorerst. Die Kalifornier unterlagen im fünften Spiel ihrer Best-of-seven-Serie bei den Memphis Grizzlies mit 99:116. Die Lakers haben beim Stand von 3:2 zwei weitere Matchbälle. Auch die Golden State Warriors sind weiter im Rennen, während die Miami Heat sich überraschend gegen die favorisierten Milwaukee Bucks durchgesetzt haben.

Cleveland Cavaliers vs New York Knicks 95:106

Die Knicks ziehen in die zweite Runde ein und besiegen die Cavs mit 106-95 in Spiel 5. Damit entschieden sie die Serie mit 4:1. Für die Knicks geht es jetzt gegen Miami Heat um den Einzug in die Conference Finals. 

Nachdem er und seine Teamkollegen die Cavs besiegt hatten, zog sich Jalen Brunson ein T-Shirt mit dem Foto des ehemaligen Knicks-All-Stars John Starks auf der Vorderseite an und schrie seine Freude heraus. Kein Wunder, denn nachdem die Knicks erst zum zweiten Mal in 23 Jahren in die NBA-Playoffs einzogen, stehen sie nun das erste Mal nach 2013 in Runde zwei. Brunson und RJ Barrett waren mit 23 bzw. 21 Punkten, die dominierenden Akteure auf dem Platz. Die Knicks stellten im entscheidenden fünftem Spiel, erneut ihre Qualität und Standhaftigkeit unter Beweis und besiegten die Cleveland Cavaliers am Mittwochabend mit 106:95. 

Die Knicks beherrschten problemlos eine Partie, die einseitiger war als erwartet, selbst als sich Julius Randle in der zweiten Halbzeit eine Verletzung am linken Knöchel zuzog und ausfiel. Für Brunson, dessen Vater Rick von 1999 bis 2001 als Point Guard für die Knicks spielte, hatte der Seriensieg eine besondere Bedeutung. "Ich habe heute daran denken müssen, dass mein Vater hier gespielt hat", sagte Brunson. "Er hat das Team zwar nicht angeführt, aber er war in dem Team, das in die Finals kam. Durch die Verbindung zu meinem Vater schließt sich der Kreis. Es ist wirklich etwas Besonderes."

Ein im Spiel kämpferischer Jalen Brunson mit nachdenklichen Tönen nach dem Spiel.
Ein im Spiel kämpferischer Jalen Brunson mit nachdenklichen Tönen nach dem Spiel. AFP

New York gewann das Auftaktspiel im Rocket Mortgage FieldHouse, besiegte die Cavs zweimal im lautstarken Madison Square Garden und kehrte dann nach Cleveland zurück, um den Job zu beenden. Die an fünfter Stelle gesetzten Knicks treffen nun auf den Sieger der Partie Miami-Milwaukee. Brunson war während der gesamten Serie die Konstante für die Knicks, die den bulligen Guard im vergangenen Sommer als Free Agent verpflichtet hatten. Er erzielte in der Serie durchschnittlich starke 24 Punkte und führte New York bei allen vier Siegen in der Punktewertung an.

Noch vor einem Monat sah es so aus, als ob die Saison der Knicks in ernsten Schwierigkeiten stecken würde. Brunson verpasste 10 Spiele mit Hand- und Fußverletzungen und Randle fiel mit einem verstauchten Knöchel aus. Doch New York erstärkte zunehmend in den letzten Wochen und stellt plötzlich eine große Bedrohung im offenen Osten dar. Je nach Ausgang der Heat-Bucks-Serie könnten die Knicks bereits am Sonntag Spiel Eins austragen. Der Madison Square Garden wird bis in den Frühling hinein rocken, und das ist alles, was sich Trainer Tom Thibodeau und sein kämpferisches Team gewünscht hatte. "Die Tradition der Knicks bedeutet nicht nur etwas für die Stadt und die Liga", sagte er. "Wir haben die besten Fans, die beste Stadt und die beste Arena. Sie reagieren auf die Art und Weise, wie dieses Team spielt. Es spielt mit Herz. Es spielt clever und es spielt zusammen."

Für die Cavs ist das Aus in Runde eins eine herbe Enttäuschung. In der regulären Saison hatten sie 51 Spiele gewonnen, doch die Unerfahrenheit der Cavs in ihrer ersten Playoff-Serie seit fünf Jahren machte sich bemerkbar: Mitchell erzielte zwar 28 Punkte und auch Darius Garland mit 21 Punkten wusste zu überzeugen. Doch Mitchell gelang es zu keinem Zeitpunkt das Spiel an sich reißen. Das größte Problem schien vor allem Clevelands Robustheit zu sein. Die Cavs wurden bei allen vier Niederlagen herumgeschubst und bekamen zu wenig Rebounds, darunter 48:30 im entscheidenden Spiel. "Dass es so endet, fühlt sich nicht richtig an", sagte Mitchell. "Sie haben uns überspielt. So einfach ist das. Sie haben ihren Job gemacht und wir nicht. Ich persönlich habe das Gefühl, dass ich nicht der Spieler war, der ich für diese Gruppe sein musste. Ich habe einfach nicht geliefert." New Yorks Center Mitchell Robinson holte in Spiel fünf ganze 18 Rebounds - elf davon offensiv - und der 7-Footer scheute nicht davor zurück, die Cavs nach Spiel drei für ihre Nachlässigkeit zu tadeln und sagte, sie wirkten angeschlagen. "Wir waren nicht physisch genug", sagte Garland. "Wir haben nicht zuerst zugeschlagen. Wir haben immer wieder Schläge bekommen."

Die Knicks dominierten die Cavs in der zweiten Halbzeit auch ohne Randle. Der All-Star-Forward verließ das Spiel gegen Ende des zweiten Viertels, nachdem er sich einen verstauchten linken Knöchel zugezogen hatte, und kehrte nicht mehr zurück. Für ihn kam Obi Toppin ins Spiel, der im dritten Viertel 12 Punkte erzielte und die Knicks zu einer 18-Punkte-Führung führte. New York ließ Cleveland im vierten Viertel nie näher als sechs Punkte herankommen und gewannen völlig verdient. Sehr zur Freude von mehreren hundert Knicks-Fans – die ausgelassen hinter ihrer Bank feierten.

Memphis Grizzlies vs Los Angeles Lakers 116:99

Sowohl der deutsche Basketball-Nationalspieler Schröder als auch Topstar LeBron James erwischten einen schwachen Tag. Schröder blieb ohne Punkt, James kam bei stark durchwachsener Trefferquote auf 15 Zähler. Bei den Grizzlies überzeugte Ja Morant mit 31 Punkten, Desmond Bane kam im Trikot der Gastgeber auf 33 Zähler.

Die Stars der Grizzlies haben endlich in einem Spiel als Team agiert, und wehren sich gegen das Ausscheiden mit einem 116 zu 99 Sieg über die Lakers. Auch wenn Spiel 6 am Freitagabend in Los Angeles ansteht – wo die Grizzlies in dieser Saison noch nicht gewonnen haben – sind sie zuversichtlich in die Conference Finals einzuziehen.

Bane risss die Partie an sich – erzielte 33 Punkte und 10 Rebounds. Doch anders als in den Partien zuvor harmonierte er mit dem zweifachen All-Star Ja Morant der 31 Punkte beisteuerte. Damit wehrten sich die Grizzlies eindrucksvoll gegen das Ausscheiden am Mittwochabend.

Bane zeigte sich im Anschluss an die Partie kämpferisch: "Wir werden für ein Spiel 7 vor den besten Fans in der NBA zurückkommen."

Morant hatte das letzte Spiel 6 von Memphis vor einem Jahr im Halbfinale der Western Series verpasst, das in Golden State verloren wurde. Auf die Frage, was nötig ist, damit die Grizzlies für ein weiteres Spiel zurückkehren können, hatte Morant eine kurze Antwort. "Ich muss eine Führungspersönlichkeit sein und bereit sein für dieses Podest, auf das mich alle gestellt haben", sagte Morant, der im vergangenen Sommer einen Fünf-Jahres-Supermax-Vertrag unterzeichnet hat.

Ja Morant möchte den an ihn gestelltem Anspruch als Führungspersönlichkeit gerecht werden.
Ja Morant möchte den an ihn gestelltem Anspruch als Führungspersönlichkeit gerecht werden.AFP

Die Grizzlies konnten damit die Führung der Lakers in der Serie auf 3:2 verkürzten. Memphis ist zum zweiten Mal in Folge an Nummer 2 gesetzt und hat mit 35 Punkten die beste Heimbilanz in der NBA.

"Es war klar, dass wir entweder gewinnen oder nach Hause gehen mussten", sagte Memphis-Trainer Taylor Jenkins.

Lediglich 1 von 7 Würfen aus dem Feld konnte LeBron James verbuchen. Insgesamt erzielte er 15 Punkte und 10 Rebounds. Es war eine bescheidene Leistung, nachdem der 38-Jährige am Montagabend beim Sieg in Los Angeles in der Verlängerung 45 Minuten gespielt hatte und damit der älteste Spieler in der Geschichte der NBA wurde, der in seinem 270. Playoff-Spiel mindestens 20 Punkte und 20 Rebounds erzielte. Diesmal spielte James nur 37 Minuten. James sagte anschließend, er wisse nicht, wie er sich am Freitagabend fühlen werde, da in dieser Serie jede zweite Nacht ein Spiel stattfinde und der freie Tag die Reise sei. "Ich werde mich um meinen Körper kümmern und versuchen, so viel Schlaf wie möglich zu bekommen. Ich werde sehen, wie schnell sich mein Körper erholen kann, um für Freitag bereit zu sein."

Anthony Davis führte die Lakers mit 31 Punkten und 19 Rebounds an. Die Lakers versuchten, mit einem 20:7-Lauf im vierten Viertel zurückzukommen. Sie kamen aber nicht näher als 12 Punkte heran, zuletzt durch einen Putback von Davis 2:52 vor Schluss. Memphis antwortete mit acht Punkten in Folge, sodass die Fans etwa 90 Sekunden vor Schluss "Whoop That Trick" skandierten.

Zur Halbzeit führte Memphis mit 61:52. Russell erzielte die ersten acht Punkte des dritten Viertels für die Lakers und verwandelte die Partie schnell in ein Ein-Punkt-Spiel. James, der in diesem Viertel neun Punkte erzielte, traf zwei Freiwürfe und brachte Los Angeles 4:36 Minuten vor Schluss nochmal auf 75-74 heran. Memphis antwortete mit einem 26:2-Lauf, der bis zum Beginn des vierten Viertels anhielt. Morant hatte im dritten Viertel 11 Punkte erzielt und beendete das Viertel mit zwei Körben in Folge. Sein letzter Drive brachte die Grizzlies mit 94:76 in Führung, bevor es ins vierte Viertel ging. Bane beendete den Spurt mit einem Dreipunktspiel und sorgte für eine 101:76-Führung, die die Lakers nicht mehr aufholen konnten und zurecht als Verlierer vom Platz gingen.

Milwaukee Bucks vs Miami Heat 126:128 n.V.

Die Miami Heat aus Florida schalteten durch einen 128:126-Sieg nach Verlängerung bei den Milwaukee Bucks den Favoriten um Giannis Antetokounmpo mit 4:1 aus. Erneut lief dabei Jimmy Butler mit 42 Punkten zur Hochform auf. Antetokounmpos 38 Zähler reichten nicht. Erst zum sechsten Mal schied ein topgesetztes Team in der NBA-Historie in der ersten Runde gegen den an acht gesetzten Kontrahenten aus.

 

Sacramento Kings vs Golden State Warriors 116:123

Auch die Golden State Warriors sind – etwas überraschend – weiter im Rennen. Nach einem 123:116-Erfolg bei den Sacramento Kings liegt das Team um Stephen Curry (31 Punkte) mit 3:2 vorn und hat die nächste Runde im Blick.