Borussia Dortmund offenbarte früh den eigenen Matchplan. In der Defensive überzeugte Schwarz-gelb mit enger Staffelung, im Umschaltspiel setzte man die Schnelligkeit der jungen Offensivspieler in Szene. Häufig im Blickpunkt: Karim Adeyemi.
Vorzugsweise versorgte der erneut als Rechtsverteidiger überzeugende Niklas Süle seinen Teamkollegen mit Pässen in die Tiefe. Zunächst probierte es Adeyemi in Eigenregie, scheiterte aber an Stefan Ortega (16.). Für das bereits aufgestiegene Manchester City ging es nicht mehr um viel, der deutsche Keeper hatte von den dadurch bedingten Rochaden profitiert und war in die Startelf gerutscht. Für den Ex-Bielefelder der erste Pflichtspiel-Einsatz im neuen Team.
Später änderte Adeyemi seine Herangehensweise, verzichtete auf den Abschluss und leitete stattdessen zu seinen Mitspielern weiter. Doch sowohl Giovanni Reyna (25.) als auch Youssoufa Moukoko (36. und 42.) vergaben gute Gelegenheiten. Weil City offensiv überhaupt keine Gefahr erzeugte, ging es torlos in die Mannschaftskabinen.
Edin Terzić konnte mit seiner Mannschaft fast restlos zufrieden sein. Mats Hummels glänzte als Abwehrchef, Jude Bellingham zog im Mittelfeld die Fäden. Einzig die schwache Chancenverwertung bereitete dem 39-jährigen Coach noch Sorgenfalten.
Angeschlagener Haaland bleibt in Kabine
Als der italienische Schiedsrichter Davide Massa das Spiel wieder freigab, hatte sich der von der Südtribüne freundliche empfangene Rückkehrer Erling Haaland bereits umgezogen. Der Stürmerstar hatte in Hälfte Eins einen Schlag abbekommen, Trainer Pep Guardiola wollte kein Risiko eingehen und brachte statt ihm und Joao Cancelo, welcher früh im Spiel verwarnt worden war, Bernardo Silva und den nächsten Ex-Dortmunder, Manuel Akanji.
Die Engländer zeigten sich von da an verbessert, gelangten zum ersten Mal in eine Drangphase. 58 Minuten waren gespielt, als Riyad Mahrez zum Elfmeter antreten durfte. Emre Can hatte den Algerier klar gefoult. Der Befürchtung, das Spiel würde nun denselben Verlauf nehmen wie im Hinspiel - als Dortmund den Citizens lange Zeit Paroli bot, schließlich aber doch knapp verlor - erwies sich als falsch. Gregor Kobel hielt überragend, die Südtribüne bejubelte die Parade lautstark. Der vorzeitige Aufstieg schien unverändert in Reichweite zu liegen.
Offensivbemühungen des BVB bekam das Stadion allerdings kaum noch zu sehen. Einzig ein von Thorgan Hazard in die Mauer gesetzter Freistoß (74.) wäre noch zu erwähnen. Letztlich war es eine starke Defensivleistung, die den Schwarz-Gelben den vorzeitigen Aufstieg ins Achtelfinale der Champions League sichern konnte.
Schon vor dem Anpfiff war festgestanden, dass Dortmund ein Remis genügen würde, um die Gruppenphase erfolgreich zu überstehen. Am Nachmittag hatte der FC Sevila zu Hause gegen den FC Kopenhagen 3:0 (0:0) gewonnen. Die Andalusier liegen einen Spieltag vor Schluss zwar mit lediglich drei Punkten zurück, im direkten Vergleich haben die Borussen die Nase aber vorne.