Real Madrid galt bereits im Vorfeld der Partie als klarer Favorit: Zu abgeklärt waren die Leistungen der Königlichen in der Champions League in den letzten Wochen, Monaten und Jahren. Zu schwach die Saison des FC Chelsea, der als Tabellenelfter der Premier League droht, das internationale Geschäft in der kommenden Saison zu verpassen.
Es war auch das Aufeinandertreffen von Frank Lampard, der in der vorherigen Woche als Interimstrainer bis Sommer für seine zweite Amtszeit eingestellt wurde, und dessen ehemaligen Coach Carlo Ancelotti. Unter dem Italiener erlebte Lampard eine der besten Saisons, die ein Mittelfeldspieler je spielte, in der er 22 Tore und 14 Vorlagen beisteuerte.
Champions League: Chelseas Sturm und Drang verpufft - Benzema macht's
Der Schüler wollte dem Meister also ein Schnippchen schlagen, doch außer dem Schuss von Joao Felix (2.) in der Frühphase des Spiels, der mit einem Pass in die Tiefe von Kante bedient worden war, aber an Thibaut Courtois scheiterte, hatte Lampard im ersten Abschnitt herzlich wenig zu lachen.
Denn die Königlichen übernahmen schnell die Initiative und initiierten Chancen am Fließband. Bei Karim Benzemas (12.) Schuss nach Doppelpass mit Daniel Carvajal war Kepa noch da. Und auch Federico Valverde (17.) Hammer aus knapp 20 Metern, der über das Tor flog, durften die Blues nochmals durchatmen.
Doch dann machten es die altbekannten Gesichter: Ein hoher Zuckerpass von Carvajal landete bei Vinicius Jr. Dessen Mischung aus Schuss und Verlängerung landete vorbei an Kepa bei Benzema (21.), der den Ball im leeren Tor problemlos zur verdienten Führung versenkte.
Sterling beinahe mit der Antwort - Real schnürt Gäste ein
Beinahe postwendend konterte Chelsea den Rückschlag. Doch Courtois reagierte glänzend gegen Raheem Sterling, der eine präzise Flanke über rechts von Reece James am kurzen Pfosten aufs Tor lenkte. Danach übernahmen die Gastgeber jedoch die absolute Kontrolle über die Partie, während Chelsea in der Offensive die Ideen fehlten. Vinicus Jr. (26.) marschierte alleine über links und kam auch gegen vier Gegenspieler zum Abschluss - Thiago Silva rettete auf der Linie.
Die Gäste, die ohne Kai Havertz gestartet waren, retteten das 0:1 nur dank der mangelnden Präzision Reals im Abschluss in die Halbzeit. Kepa konnte weitere Versuche von Rodrygo (34.), der nach Doppelpass mit Benzema aus spitzem Winkel zum Abschluss kam, Benzema (36.) per Flachschuss aus der Distanz und Valverde (44.), der es erneut nach Balleroberung von außerhalb des Strafraums probierte, parieren.
2. Halbzeit: Chilwell fliegt - Asensio erhöht
Die 2. Hälfte startete etwas ruhiger, Lukas Modric (51.) schlenzte den Ball nach Benzema-Vorlage knapp über das Tor. Aufregung gab es erneut in der 59. Minute, als Ben Chilwell Rodrygo als letzter Mann unfair stoppte und zu Recht vom Platz musste. David Alaba (61.) scheiterte mit dem anschließenden Freistoß an Kepa.
Ein hilfloses Chelsea versuchte, das 0:1 "mit nach Hause zu nehmen", doch die übermächtig wirkenden Hausherren hatten natürlich etwas dagegen. Der eingewechselte Marco Asensio (74.) überwand Kepa mit einem schönen Flachschuss mit links von der Strafraumkante zum 2:0-Endstand.
Toni Kroos hatte zuvor Vinicius Jr. links im Strafraum freigespielt. Der Brasilianer sammelt mit seiner Rücklage auf Asensio seinen 2. Assist des Abends.
Toni Kroos: "Ausgenutzt, dass Chelsea nicht in bester Form ankam"
Real Madrid hat sich damit eine hervorragende Ausgangssituation für das Rückspiel am 18. April in London geschaffen. Die "Blues" müssen sich deutlich steigern und vor allem offensiv Mittel gegen das Team von Ancelotti finden.
"Wir Können zufrieden sein. Wir haben die Partie alles in allem kontrolliert und waren die bessere Mannschaft", schätzte Kroos das Hinspiel ein: "Wir haben auch ein wenig ausgenutzt, dass Chelsea nicht in bester Form ankam. Den Rest macht dann das Bernabeu. Es ist ein gutes Ergebnis, und das nehmen wir mit."