Dortmund gegen Chelsea: Heiße Borussen treffen auf Krisen-Blues

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Dortmund gegen Chelsea: Heiße Borussen treffen auf Krisen-Blues

Edin Terzic hofft auf den Einzug ins Viertelfinale.
Edin Terzic hofft auf den Einzug ins Viertelfinale.Profimedia
Borussia Dortmund, das Team der Stunde in der Bundesliga gegen den FC Chelsea, der in der Premier League zuletzt nur 2 Siege aus 9 Spielen mitnehmen konnte. Der Verfall eines Champions League Siegers und eine Chance für die Schwarz-Gelben in der Champions League nach einem Jahr Abstinenz wieder Richtung Viertelfinale marschieren zu können.

Nach dem mühsamen Sieg gegen Werder Bremen am vergangenen Wochenende gab es, vor allem in den sozialen Medien, wie so oft bei den Dortmundern negative Aussagen, man könne so nicht spielen mit den Amibitionen, die der BVB habe. - Aber wie heißt es so schön, wer gewinnt, hat recht. Sebastian Kehl schätzt die Dortmunder Chancen im Achtelfinale, trotz der fatalen Form und der vielen Ausfälle (mutmaßlich 11 Spieler) nach wie vor als 50:50 ein.

Verletzungssorgen, die bei den Schwarz-Gelben endlich mal nicht bestehen. Bis auf den Ausfall von Youssoufa Moukoko kann mit der kompletten Stärke des Kaders gegen die Gegner aus London gearbeitet werden. Als Ersatz für den Youngster soll Rückkehrer Sebastian Haller auflaufen: "Ich spüre, dass die Jungs hart arbeiten. Sebastien ist enorm wichtig für uns." Der Ivorer konnte nach der Genesung seiner Krebs-Erkrankung bereits in mehreren Kurzeinsätzen in der Bundesliga glänzen, lieferte ein Assist gegen Mainz und stach gegen Freiburg das erste Mal bei seinem neuen Team als Joker zu. Um das auch gegen Chelsea umzusetzen, kann er auf seine Erfahrung aus dem englischen Oberhaus setzen, dort lief der 28 jährige von 2019-2021 48-mal für West Ham United auf. Dort gelang ihm kein Sieg gegen Chelsea, die einzige Partie, die er gegen die Jungs von der Stamford Bridge bestritt, verloren die Hammers mit 3:0. In der aktuellen Verfassung stehen die Chancen aber sicherlich gut für eine Revanche. Trotzdem sind die Engländer bei Weitem nicht zu unterschätzen, denn die Champions League läuft bei den Blues anders als die Liga. Im Gegensatz zur heimischen Premier League, konnten hier die letzten 4 Spiele in Folge gewonnen werden und Graham Potter wird alles daran setzen, dass dies im Signal Iduna Park auf eine Serie von 5 ausgebaut werden kann. 

Der Weg ins Achtelfinale

Schaut man sich die Leistung in der Champions League gesondert an, hatte die Borussia die etwas schwierigere Gruppe. - Top Favorit Man City, Europapokal-Spezialist Sevilla und die hungrigen Löwen aus Kopenhagen waren kein einfaches Stück Arbeit. Trotzdem verloren die Dortmunder hier nur eine einzige Partie und konnten sich vor Sevilla und Kopenhagen den zweiten Rang sichern. Chelsea hingegen hatte mit kriselnden Mailandern, geschwächten Salzburgern und dem Underdog aus Zagreb definitiv die einfachere Gruppe, diese dann zumindest respektabel mit 13 Punkten als erster beendet.

Die gelbe Wand war in der Gruppenphase auch einer der entscheidenen Faktoren für den Sieger von 1997 - 3:0 Sieg gegen Kopenhagen und danach sowohl gegen City als auch Sevilla einen Punkt geholt, ungeschlagen und ein wichtiges Statement, um auch in der K.O-Phase den Status als Festung manifestieren zu können. Dies kombiniert mit der wahnsinnig guten Form in der heimischen Liga sind Argumente, die zumindest den meisten Fans, die es mit Dortmund halten, ein extrem gutes Bauchgefühl verschaffen sollte.

Viel Geld für wenig Ertrag

Schaut man hingegen auf die Spieler, welche die Gäste zuletzt beim Unentschieden gegen West Ham auf den Platz schickten, verschwindet dieses wohlige Gefühl in der Magenregion vorerst. Zusammen mit den Wintertransfers wurden beim englischen Krisen-Klub 611,5 Millionen Euro in der aktuellen Saison für neue Spieler ausgegeben, eingenommen hat man im Gegenzug knapp 68 Millionen Euro. Doch trotz Verpflichtungen von beispielsweise Enzo Fernandez für 114 Millionen, Fofana für 80 Millionen oder Mudryk für 70 Millionen Euro hat sich keine Wende in den Resultaten aufgetan. Durch das Zusammenwürfeln von teuren Spielern ohne festen Plan, verschlimmerte sich die Situation in London eher noch. Auch eine Leihe von Joao Felix trug bisher noch keine Früchte. Sowohl er, als auch Fernandez oder Mudryk haben seit ihrer Ankunft keinen einzigen Sieg miterleben können. Fehlende Erfolgserlebnisse, etwas das gerade bei einem so erfolgsverwöhnten Team für viel Unruhe sorgt.

Nährboden für einen Erfolg der Dortmunder, welche keine großen, teuren Namen verpflichtet, sondern das Team lieber kostengünstig in der Breite verstärkt haben. Mit Spielern, wie beispielsweise Julian Ryerson. Für den 25 jährigen Norweger geht ein Traum in Erfüllung, der 15-fache Nationalspieler kam im Winter nach Dortmund, wo der Rechtsverteidiger direkt mit einem Treffer gegen Mainz 05 seinen Einstand feiern konnte.

Schlüssel zum Sieg

Mit den mutmaßlichen Ausfällen von Aubameyang, Sterling, Kovacevic, Fofana und Zakaria fehlen den Londonern mehr als die Hälfte der erzielten Tore aus der Gruppenphase (6/10), ein richtiger Stürmer sowieso Fehlanzeige bei den Blues. - Zuletzt spielte Havertz als Spitze, welcher genau wie der Rest der Offensive physisch eher weniger durchsetzungsfähig ist. Da sind zwei Kanten wie Niklas Süle und Nico Schlotterbeck in der Dortmunder Innenverteidigung schwierig zu bespielende Brocken. Auf den Außenbahnen wird es das Matchup Ryerson gegen Mudryk und Guerreiro gegen Madueke geben. Den Dortmundern sollte es, vor allem durch den Rückenwind durch die Siegesserie gelingen, dieses aktuell ungefährliche Trio weiter in Schach halten zu können. Für Sebastien Haller, Brandt, Reus, Reyna & Co geht es gegen einen stark in die Jahre gekommenen Thiago Silva, sowie den, international unerfahrenen, Benoît Badiashile, welcher den einen oder anderen Schnitzer in letzter Zeit verursachte.

Die Dortmunder können neben dem bereits erwähnten Haller auf England-Erfahrung bauen - Sieben Spieler im aktuellen Kader haben die Schuhe bereits auf der Insel geschnürt. Neben ihm waren Modeste (Blackburn), Can (Liverpool), Passlack (Norwich), Bellingham (Birmingham), Malen (Arsenal), Bynoe-Gittens (Reading/Man City) schon im Königreich unterwegs. Viele positive Vorzeichen für einen weiteren Heimsieg der Dortmunder. Doch es sollte Vorsicht geboten sein, denn trotz der schlechten Verfassung, kann an einem guten Tag ein Großteil des Londoner Kaders Fußball der Extraklasse auf den Rasen bringen. Realistisch betrachtet sollten die Schwarz-Gelben hier aber am Ende die Nase vorne haben.

 

Flashscore Prognose: 3:1 Heimsieg für den BVB