Eishockey WM 2024: DEB-Team will mit Eisbären-Stars und NHL-Power zur nächsten Medaille

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Eishockey WM 2024: DEB-Team will mit Eisbären-Stars und NHL-Power zur nächsten Medaille

Das deutsche Team nach dem Sieg gegen die USA im Halbfinale 2023.
Das deutsche Team nach dem Sieg gegen die USA im Halbfinale 2023.Profimedia
Hauchzart stand die DEB-Auswahl im vergangenem Jahr vor dem großen Erfolg. Im Finale scheiterte das Team von Harold Kreis am Ende mit 2:5 an Kanada. Doch man hat über das Turnier hinweg mit Siegen gegen die USA oder Schweiz gezeigt, dass Deutschland so sehr wie noch nie bei jedem Eishockey-Fan als Mitfavorit auf dem Schirm ist. Wir schlüsseln das Team auf, betrachten die Baustellen der Mannschaft und geben einen Ausblick auf die anstehende WM.

Mit NHL-Power, aber wohl ohne Moritz Seider startet Deutschland in die diesjährige Ausgabe der Eishockey Weltmeisterschaft. Nachdem Nico Sturm, JJ Peterka und Philipp Grubauer zum Team gestoßen sind, hat man jedoch trotzdem einiges an Star-Qualität im Team. Auch wenn Seiders Qualitäten dem Team abgehen werden, besteht der harte Kern des Teams vom letztjährigen Erfolg weiterhin. Alle Torschützen aus den K.O. Runden sind noch ein Teil des Kaders, allen voran natürlich die US-Kombo aus Sturm und Peterka, die auch dieses Jahr wieder begeistern sollen.

Match-Center: Slowakei vs. Deutschland

Legende als Trainer und Spieler: Harold Kreis

Der Ex-Starspieler des Mannheimer ERC befindet sich seit vergangenem Frühling in der Position des Bundestrainers und sorgte mit der Silbermedaille bei der WM für das erste deutsche Edelmetall seit 70 Jahren. Vorher machte er bereits Lugano und die ZSC Lions zum Schweizer Meister und holte zweimal den Vizemeister-Titel in Deutschland. Sowohl mit der DEG, als auch mit den Adler Mannheim reichte es knapp nicht. Als Spieler absolvierte Kreis 180 Spiele für die deutsche Nationalmannschaft, womit der gebürtige Kanadier als absolutes Vorbild von der Coach-Position aus sein Team lenken kann.

Team-Chemie: Meister-Bären mit NHL-Power

Nach der Zusage aus Arizona für die WM-Teilnahme von Maksymilian Szuber gab es das Go für den nächsten US-Star. Damit befinden sich mit Philipp Grubauer (Seattle Kraken), Nico Sturm (San Jose Sharks) und JJ Peterka (Buffalo Sabres) insgesamt vier Legionäre aus der besten Eishockey-Liga der Welt im deutschen Aufgebot. Vom deutschen Meister aus Berlin kommen direkt fünf Spieler mit nach Tschechien: Jonas Müller, Kai Wissmann, Tobias Eder, Leo Pföderl und Frederik Tiffels haben sowohl in der Defensive als auch der Offensive das Selbstbewusstsein vom Titel der Eisbären im Gepäck.

Stärken des DEB-Teams: Michaelis als Scorer-König

Wie in den meisten Sportarten schafft es auch die Eishockey-Nationalmannschaft von Deutschland über den Teamgeist Spiele zu entscheiden und verlässt sich nicht auf die individuellen Leistungen. Durch das starke Niveau der DEL und der Geschlossenheit innerhalb des Kaders sind Situationen, wie im vergangenen Jahr gegen die USA überhaupt möglich. Das Team wuchs über sein eigentliches Leistungsniveau hinaus und machte das Unmögliche möglich.

Auch bei der WM im Nachbarland wird dies ein entscheidender Faktor werden. In den ersten drei Spielen wird mit Duellen gegen die Slowakei, USA und Schweden direkt der komplette Belastungstest gemacht, der darüber entscheidet, ob diese Stärke auch dieses Jahr ausgespielt werden kann.

Im Testspiel gegen die Slowakei und auch gegen Österreich blitze aber auch Marc Michaelis auf. Der Center vom EV Zug ist einer der Helden in der ersten Reihe und könnte im Zusammenspiel mit JJ Peterka für mächtig Torgefahr sorgen.

Schwachstellen: Das Scheunentor ist offen

Die Defensive könnte einen Moritz Seider vertragen, hier hat sich das Team von Harold Kreis in den Freundschaftsspielen zur Vorbereitung definitiv nicht mit Ruhm bekleckert. Besonders gegen den späteren WM-Gegner Slowakei gab es in 5 Spielen 19 Gegentore. Ein Wert, auf den man unmöglich aufbauen kann. Klar kann die Offensive vieles wieder ausgleichen, jedoch kann man sich nicht in jedem Spiel darauf verlassen, dass es so klickt wie am 18.04, wo man mit 7:3 gewinnen konnte. Das zeigen die Niederlagen mit 4:5 und 3:4 bei den anderen beiden Duellen im April.

Will man also bei der WM nicht als die Schießbude in die ersten Gruppenspiele starten, muss das besser werden. Die mögliche Antwort heißt Philipp Grubauer. Der Kraken-Goalie könnte seinem Teamnamen alle Ehre machen und so den DEB aus einigen brenzligen Situationen retten. Am Ende ist Deutschland aber auch eine Turniermannschaft, die erst zu richtiger Höchstform aufläuft, wenn es zählt. Wenn sie im Ernstfall schaffen, die Defensive in den Griff zu bekommen, sollte einem Viertelfinale nichts im Wege stehen.

Starspieler: JJ Peterka mit Schwung aus der NHL

Was für ein Marathon von JJ Peterka. In der vergangenen NHL-Saison hat er es mit den Sabres nicht in die Play-Offs geschafft, dafür aber eine tolle Saison gespielt. Mit 28 Toren und 22 Assists war der Starspieler unseres Teams der viertbeste Scorer seines Teams und wies dabei unter den Top-Schützen der Sabres die beste +- Statistik auf. Am Ende war es für die Sabres nur der sechste Platz in der Atlantic Division, aber eine tolle, individiuelle Saison von Peterka, die ihm einiges an Schwung geben sollte für das, was in Tschechien auf ihn zukommt.

Vorhersage: Viertelfinale, aber wohl kein zweites Eishockey-Wunder

Am Ende könnten Kleinigkeiten darüber entscheiden, wie weit es am Ende bei der WM gehen wird, jedoch hat die Mannschaft in der Vorbereitung extrem unkonstant abgeschnitten und musste auch den Rückschlag verkraften, dass es ohne Starspieler Seider nach Tschechien geht. Für die Gruppenspiele und das Weiterkommen im Viertelfinale könnte es bei einer guten Teamleistung auf jeden Fall reichen, doch danach sollte Schluss sein. Zu stark ist die Konkurrenz, die dieses Jahr ins Rennen geht. Doch am Ende hat man im vergangenen Jahr ähnlich gedacht. Mit etwas Demut und viel Kampfgeist geht an einem guten Tag alles.