"Nicht in Konkurrenz": Meistermacher Aubin als Kreis-Assistent bei Eishockey-WM

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"Nicht in Konkurrenz": Meistermacher Aubin als Kreis-Assistent bei Eishockey-WM

Aktualisiert
Harold Kreis (l.) und Serge Aubin bilden ein sportlich ungewöhnliches Führungsduo.
Harold Kreis (l.) und Serge Aubin bilden ein sportlich ungewöhnliches Führungsduo.AFP
Serge Aubin ist aktuell der erfolgreichste Chefcoach in der DEL und seit 2021 dreimal Meister mit Berlin. Bei der Eishockey-WM 2024 unterstützt er Bundestrainer Harold Kreis.

Julian Nagelsmann holt Xabi Alonso zur EM in seinen Trainerstab. Was im Fußball undenkbar wäre, ist im Eishockey Realität: Der Bundestrainer macht den Meistercoach zu seinem Assistenten. Nur zwei Wochen nach dem Titelgewinn mit den Eisbären Berlin steht Serge Aubin bei der WM in Tschechien an der deutschen Bande - als Co-Trainer von Harold Kreis. Wie funktioniert das?

"Er hat sehr viel Verantwortung - eigentlich nicht weniger als im Klub, außer dass ich die Ansprache vor der Mannschaft mache und die letzte Entscheidung fälle", erklärt der Bundestrainer im SID-Interview: "Aber er hat die Verantwortung für die Stürmer, für das Powerplay. Er ist ein fantastischer Trainer mit sehr viel Erfahrung, hat schon gewonnen, kann sehr gut mit den Spielern. Für uns geht es immer darum, die bestmögliche Person zu finden. Er war begeistert, dass wir ihn gefragt haben."

Euer Guide zur Eishockey-WM 2024

Kreis erwartet keine Hierarchie-Probleme

Eisbären-Verteidiger Jonas Müller findet es "ganz lustig: Wir haben schon ein paar Übungen gemacht, die wir auch in Berlin machen." Für Aubin ist es keine ganz neue Aufgabe. Der Kanadier war schon 2014 Assistent - beim Deutschland Cup für Team Canada, damals noch hauptberuflich Chefcoach der Hamburg Freezers.

 Ein Jahr später assistierte er dem damaligen Bundestrainer Marco Sturm ebenfalls beim Heimturnier des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). Inzwischen ist der 49-Jährige zum derzeit erfolgreichsten Cheftrainer der Deutschen Eishockey Liga (DEL) geworden: Seit 2021 holte er mit Berlin drei Titel.

Probleme in der Trainerhierarchie sieht Kreis deshalb aber nicht. "Ich bin nicht der Boss, ich habe einfach die letzte Entscheidung", sagt der Bundestrainer: "Aber darum geht's ja nicht. Wir stehen ja nicht in Konkurrenz zueinander. Er empfindet es absolut nicht als Herabstufung, weil wir alle voneinander profitieren. Auch ich profitiere von seiner Expertise."

Schließlich sei ein Cheftrainer nur so gut wie seine Assistenten, meint Kreis und zitiert den Apple-Gründer Steve Jobs: "Ich hole nicht gute Leute, damit ich ihnen sage, was sie zu tun haben, sondern damit sie mir sagen, was ich zu tun habe." Zweiter Co-Trainer ist übrigens Alexander Sulzer, der in derselben Funktion in Bremerhaven im DEL-Finale gegen Aubin verlor.

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