2. Bundesliga: Rostock fixiert Klassenerhalt – Schützenfest bei Hennings-Abschied

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2. Bundesliga: Rostock fixiert Klassenerhalt – Schützenfest bei Hennings-Abschied

Felix Klaus hält nach seinem Treffer zum 2:2 ein Trikot von F95-Ikone Rouwen Hennings in die Kamera
Felix Klaus hält nach seinem Treffer zum 2:2 ein Trikot von F95-Ikone Rouwen Hennings in die KameraProfimedia
Hansa Rostock hat mit einem torlosen Remis in Nürnberg am Sonntag den Klassenerhalt in der 2. deutschen Fußball-Bundesliga fixiert. Der 1. FC Nürnberg muss hingegen noch zittern. Beim Spiel zwischen Fortuna Düsseldorf und Hannover 96 fielen sechs Treffer, Sieger gab es trotzdem keinen. Der Karlsruher SC gewann im Heimspiel verdientermaßen gegen Kaiserslautern.

1. FC Nürnberg vs. Hansa Rostock 0:0

Wie Dirk Schuster in Karlsruhe, reiste auch Hansa-Cheftrainer Alois Schwartz am Sonntag an alte Wirkungsstätte. Alois Schwartz trainierte den 1. FC Nürnberg in der Saison 2016/17 für 25 Pflichtspiele. Was der nächste Schritt auf der Karriereleiter sein sollte, endete mit einer Niederlage im Frankenderby gegen Greuther Fürth und der Entlassung nach nur sieben Monaten.

Im hohen Norden läuft es für Schwartz deutlich besser. Nach einem torlosen Unentschieden in Nürnberg feierten die Rostocker das fünfte ungeschlagene Spiel in Serie. Die Kogge ist nun unsinkbar, hat den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga fixiert.

Kurz vor der Pause erzielte Damian Roßbach den vermeintlichen Führungstreffer für die Hansa. Nach einem Freistoß landete ein abgefälschter Pröger-Schuss vor den Füßen von Roßbach. Aus kurzer Distanz netzte der 30-Jährige mühelos ein – allerdings stand der Abwehr-Haudegen knapp im Abseits. Was dank VAR-Unterstützung auch für Schiedsrichter Tobias Reichel nicht unbemerkt bleiben sollte.

Viel Kampf, aber wenig Torchancen zwischen dem Club und Hansa Rostock
Viel Kampf, aber wenig Torchancen zwischen dem Club und Hansa RostockProfimedia

Nach der Pause leistete der Club zu viel Stückwerk, um noch für die Entscheidung zu sorgen. Kwadwo Duah fand in der 56. und 61. Minute zwei gute Möglichkeiten vor. Doch zunächst wurde sein Schuss geblockt, dann scheiterte der Schweizer Angreifer aus spitzem Winkel an Marius Kolke.

Nürnberg blieb die aktivere Mannschaft, fand gegen eine tiefstehende Hansa aber zu selten den Weg zum gegnerischen Tor. In der 87. Minute verfehlte ein Distanzschuss von Lino Tempelmann das Tor nur knapp – eine Minute später kam Tim Handwerker glücklich zum Abschluss, setzte die Kugel aber klar über den Kasten.

Der 1. FC Nürnberg benötigt am letzten Spieltag in Paderborn somit drei Punkte, um ein mögliches Abrutschen auf den Relegationsplatz mit eigenen Kräften zu verhindern. Zurzeit liegt Arminia Bielefeld auf dem 16. Tabellenplatz.

Fortuna Düsseldorf vs. Hannover 96 3:3

Fortuna Düsseldorf hat Torjäger Rouwen Hennings nach dem Ende aller Aufstiegshoffnungen emotional, aber ohne Sieg verabschiedet. Das Team von Trainer Daniel Thioune erreichte gegen Hannover 96 im letzten Heimspiel der Saison ein 3:3-Unentschieden und versäumte es dadurch, wieder mit dem viertplatzierten FC St. Pauli gleichzuziehen.

Hennings wurde bei seiner Einwechslung in der 74. Minute noch einmal stürmisch gefeiert. Der 35-Jährige, seit sieben Jahren im Verein, ist mit 50 Treffern der Düsseldorfer Rekordtorschütze in der 2. Liga, insgesamt erzielte er in 228 Pflichtspielen 84 Tore. Er wird seine Karriere anderswo fortsetzen und später einen Platz im Trainerstab des Nachwuchsleistungszentrums einnehmen.

Es war ein wenig wie Sommerfußball im Park ohne unnötig harte Verteidigung. Als Hennings kam, stand es vor 35.512 Zuschauerinnen und Zuschauern schon 2:2.

Cedric Teuchert (12.) und Louis Schaub (21.) nutzten frühe Gelegenheiten der Gäste, der Anschlusstreffer des ehemaligen 96ers Felix Klaus (30.) leitete eine stärkere Phase der Fortuna ein. Nach Klaus’ Ausgleich (52.) kam Hennings und bereitete das 3:2 durch Daniel Ginczek (77.) vor. Maximilian Beier (90.) konterte.

Beide Klubs werden in der kommenden Saison einen erneuten Anlauf auf die Bundesliga-Rückkehr starten.

Karlsruher SC vs. 1. FC Kaiserslautern 2:0

In Karlsruhe ist Dirk Schuster immer willkommen. Der FCK-Trainer stand zwischen 1991 und 1997 in 167 Bundesliga-Spielen für die Badener auf dem Rasen und wurde auch in die Jahrhundertelf des KSC gewählt. 

Als Trainer von Aufsteiger Kaiserslautern leistete der 55-Jährige bislang sehr gute Arbeit. Phasenweise träumte man am Betze vom Durchmarsch in die höchste Spielklasse.

Nach zuletzt vier sieglosen Spielen in Folge folgte das Erwachen: Alles ein schöner Traum, doch eine Platzierung im Tabellenmittelfeld ist längst gesichert. Nicht anders in Karlsruhe.

"Jetzt haben wir auf der Zielgerade nochmal ein Derby vor der Brust, wir wissen um die Bedeutung dieses Spiels und wollen den KSC in der Tabelle hinter uns lassen", hatte Dirk Schuster vor Spielbeginn erklärt.

Kaiserslautern begann druckvoll, erspielte sich aber kaum echte Torchancen. Die gehörten im ersten Durchgang ausschließlich Karlsruhe.

Paul Nebel prüfte Andreas Luthe erstmalig in Minute 9. Sein Abschluss fiel aber zu zentral aus, Luthe hielt die Kugel ohne Probleme fest. In der 41. Minute bediente Nebel dann Stürmer Mikkel Kaufmann – der Däne setzte das Spielgerät aber neben den Pfosten. Also ging es torlos in die Pause.

Die Gastgeber blieben am Drücker. Die größte Torchance fand der FCK in der 60. Minute vor. Philipp Klement bezwang KSC-Torhüter Gersbeck spektakulär, allerdings rettete Marcel Franke auf der Linie – und verhinderte so auch das 14. Saisontor vom heraneilenden Terrence Boyd.

Budu Zivizadze belohnte Karlsruhe in der 70. Minute schließlich für eine engagierte Leistung. Nach einem Schuss von Jerome Gondorf stocherte der Georgier den Ball hinter die Linie. Nach VAR-Intervention revidierte Schiedsrichter Heft seine Entscheidung auf strafbares Abseits.

In der Nachspielzeit wurde Daniel Gordon nach 276 Einsätzen für den KSC ausgewechselt und mit langem Applaus verabschiedet. Nur eine Minute später rannte Gordon zurück aufs Spielfeld. Paul Nebel profitierte von einem Lauterer Missverständnis und erzielte das 2:0 – Gordon mischte sich sofort unter die Jubeltraube.

Durch den ersten Derby-Heimsieg seit fast acht Jahren liegt die Mannschaft von Christian Eichner nun punktgleich mit den achtplatzierten Teufeln auf Rang sieben in der 2. Bundesliga.