"Meilenstein" oder Stolperstein? Wolfsburg fordert Bayern ohne Popp im Meisterrennen

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"Meilenstein" oder Stolperstein? Wolfsburg fordert Bayern ohne Popp im Meisterrennen
Aktualisiert
Kathrin Hendrich (l.) und Lea Schüller beim letzten Duell im November
Kathrin Hendrich (l.) und Lea Schüller beim letzten Duell im NovemberProfimedia
Für Bayern ist der Titel zum Greifen nah, Wolfsburg will die womöglich letzte Chance darauf wahren. Im Spitzenspiel der Frauen kommt es zum brisanten Duell der Dauerrivalen.

Der FC Bayern strebt die "Wachablösung" an, der VfL Wolfsburg will das mit aller Macht verhindern - beim brisanten Gipfeltreffen der Dauerrivalen geht es für den langjährigen Ligaprimus um die fast schon letzte Chance im Kampf um die Meisterschaft. Die Münchnerinnen könnten hingegen nicht nur der Trophäe, sondern auch ihrem großen Ziel einen Schritt näher kommen: langfristig bei den Frauen die deutsche Nummer eins zu sein.

Zum Match-Center: Wolfsburg vs. Bayern

"Wir wollen am Samstag gewinnen, keine Frage. Das wäre nach den Ergebnissen der vergangenen Woche ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu unserer erfolgreichen Titelverteidigung", betonte Bayern-Präsident Herbert Hainer im kicker.

Vier Punkte beträgt der Vorsprung des Spitzenreiters vor dem Duell am Samstag vor über 21.000 Zuschauern in der VW-Arena (17.45 Uhr/ARD, DAZN, MagentaSport). Ein Sieg könnte die Vorentscheidung im Titelrennen bedeuten, auch wenn man davon in München noch nicht sprechen will. Dennoch werde das Team "in einer guten Position sein, egal, wie das Spiel ausgeht", räumte FCB-Trainer Alexander Straus ein.

Wolfsburg auch ohne Popp selbstbewusst: "Bei uns zu Hause nichts zu holen"

Ganz im Gegensatz zu den Wolfsburgerinnen, die es nach dem Patzer am vergangenen Spieltag bei der TSG Hoffenheim (1:2) nicht mehr in der eigenen Hand haben. An den Ambitionen hat das beim Verfolger allerdings nichts geändert. "Natürlich glaube ich noch an unsere Titelchance, weiß aber, dass es schwer wird", sagte Nationalspielerin Kathrin Hendrich den Wolfsburger Nachrichten.

Doch der VfL habe "eine krasse Mentalität", betonte Verteidigerin Dominique Janssen im kicker: "Wir wollen den Bayern zeigen, dass bei uns zu Hause nichts zu holen ist." Der letzte Sieg der Bayern in Wolfsburg liegt über 15 Jahre zurück. Verzichten muss der VfL beim aufrechterhalten der Serie allerdings auf Alexandra Popp. Aufgrund von Knieproblemen ist die DFB-Kapitänin laut Cheftrainer Tommy Stroot "keine Option".

"Alex stand heute nicht auf dem Trainingsplatz. Es hatte sich angedeutet und wir haben alles probiert", sagte der 35-Jährige: "Aber wir wollten keine Dummheiten machen und irgendetwas riskieren." Popp steuerte in der laufenden Saison bereits fünf Tore und neun Assists bei und ist damit geteilte Top-Scorerin der Liga.Für Toptorjägerin Ewa Pajor gab der 35-Jährige hingegen grünes Licht: "Sie steht uns zur Verfügung".

Bayern mit Respekt vor Rekordmeister

Der Respekt beim Meister ist ungeachtet der Ausgangslage jedenfalls groß. Wolfsburg sei "ein sehr erfahrenes Team, das viele Titel gewonnen hat", sagte Straus anerkennend: "Wir wollen da hinkommen, dass wir eine Dominanz haben, wie sie sie über viele Jahre hatten."

Noch hat der VfL die Nase klar vorne. Sieben Mal feierten die Wolfsburgerinnen die Meisterschaft, Bayern bislang fünf Mal. Zehn DFB-Pokalsiege stehen einem Triumph auf Münchner Seite gegenüber und in der Champions League sicherte sich der VfL bereits zwei Mal die Trophäe, die den Bayern noch fehlt.

Aber in München blickt man voraus. "Wir haben großen Respekt vor dem VfL Wolfsburg, der enorme Verdienste um den deutschen Frauenfußball hat, aber wir sind auf einem guten Weg, dass es hier zu einer Wachablösung kommt", erklärte Bayern-Präsident Hainer. Von ihrer Version überzeugten die Bayern zuletzt unter anderem die dänische Star-Spielerin Pernille Harder, die englische Europameisterin Georgia Stanway und vor kurzem auch Noch-Wolfsburgerin Lena Oberdorf.

In Wolfsburg gibt man sich derweil von solchen Aussagen unbeeindruckt. "Der VfL ist die erfolgreichste Mannschaft des zurückliegenden Jahrzehnts", betonte Hendrich: "Angesichts der konstanten Leistungen des Klubs national und international muss das erst einmal jemand nachmachen."