Erst Titel, dann "Wachablösung"? Der FC Bayern will mit Lena Oberdorf durchstarten

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Erst Titel, dann "Wachablösung"? Der FC Bayern will mit Lena Oberdorf durchstarten
Lena Oberdorf zieht es nach vier Jahren in Wolfsburg zum FC Bayern.
Lena Oberdorf zieht es nach vier Jahren in Wolfsburg zum FC Bayern.Profimedia
Beim Gipfeltreffen geht es für Lena Oberdorf mit dem VfL Wolfsburg gegen den FC Bayern. Der Meister strebt die Wachablösung an - ab kommender Saison mit Hilfe der Nationalspielerin.

Unangenehme Duelle gegen Mittelfeld-Abräumerin Lena Oberdorf? Gehören für Giulia Gwinn bald der Vergangenheit an. "Ja, es ist schon besser, sie zukünftig in unserer Mannschaft zu haben – obwohl wir fast nie direkt gegeneinander spielen", gab die Verteidigerin des FC Bayern im kicker-Gespräch lachend zu. Beim Gipfeltreffen zwischen den Münchnerinnen und dem VfL Wolfsburg stehen die beiden Nationalspielerinnen im Bundesliga-Titelkampf ein letztes Mal auf gegnerischen Seiten.

"Sie hat einfach eine enorme Präsenz und Ausstrahlung", schwärmte Gwinn von ihrer zukünftigen Teamkollegin, die sich im Sommer dem Wolfsburger Dauerrivalen anschließt: "Es ist ein Mehrwert, wenn man sie im Team hat." Noch ist es allerdings nicht so weit, am Samstag (17.45 Uhr/ARD, DAZN, MagentaSport) wollen Oberdorf und Wolfsburg die Chance auf die Meisterschaft wahren. Doch die Vorzeichen könnten unterschiedlicher nicht sein.

Zum Match-Center: VfL Wolfsburg vs. Bayern München

Zweikampf an der Tabellenspitze

Während Verfolger Wolfsburg zuletzt eine 1:2-Niederlage bei der TSG Hoffenheim kassierte, geht Spitzenreiter Bayern nach einem souveränen 5:0 gegen RB Leipzig mit vier Punkten Vorsprung in das Topspiel. Ein Sieg vor über 21.000 Fans in der VW-Arena "wäre nach den Ergebnissen der vergangenen Woche ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu unserer erfolgreichen Titelverteidigung", sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer.

Und nicht nur das - denn in München denkt man bereits weiter. "Wir haben großen Respekt vor dem VfL Wolfsburg, der enorme Verdienste um den deutschen Frauenfußball hat, aber wir sind auf einem guten Weg, dass es hier zu einer Wachablösung kommt", erklärte Hainer: "Wir wollen Wolfsburg als Nummer eins ablösen. Aktuell haben wir es geschafft - und wir werden alles dafür geben, dass es so bleibt."

Vom Bayern-Masterplan ist auch Oberdorf überzeugt, die sich seit den aufsehenerregenden Neuigkeiten rar macht. Vor rund einem Monat war der Wechsel bekannt geworden, die deutsche Rekordablöse für die 22-Jährige soll zwischen 400.000 und 450.000 Euro liegen. Die "Vision des Vereins, was man in den nächsten Jahren erreichen möchte", habe ihr "sehr gut gefallen", hatte Oberdorf ihre Entscheidung begründet, die Signalwirkung besitzt.

Oberdorf, die für FCB-Trainer Alexander Straus "eines der größten Mittelfeldtalente auf der Welt" ist, machte nach vier Jahren beim Titelabonnenten aus Wolfsburg Gebrauch von einer Ausstiegsklausel in ihrem Vertrag, der eigentlich noch bis 2025 lief. "Dass sich so eine Spielerin für den FC Bayern entscheidet, ist ein Zeichen für unsere gute Arbeit in den vergangenen Jahren", sagte Gwinn.

Einzig Bayern gelang es seit 2013 den Wolfsburgerinnen den Titel streitig zu machen, vier Mal streckten die Münchnerinnen die Schale in die Höhe, sieben Mal der VfL. "Der erneute Gewinn der Meisterschaft ist unser klares Ziel, zudem wollen wir auch den DFB-Pokal holen", stellte Hainer klar.

Den strebt auch Seriensieger Wolfsburg an - ein letztes Mal mit Oberdorf.