Die deutsche Nationalmannschaft feierte einen gelungenes Debüt von Julian Nagelsmann. Die Ära des neuen Bundestrainers wurde mit einem 3:1-Erfolg gegen die Vereinigten Staaten standesgemäß einläutet.
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Kapitän Gündogan "muss kein Lautsprecher sein"
Der 36-Jährige freute sich sehr, dass seine Mannschaft auch nach dem 0:1-Rückstand durch den Ex-Dortmunder Christian Pulisic in Minute 27 nicht die Nerven verlor: "Am meisten gefallen hat mir, dass wir ruhig geblieben und nicht hektisch geworden oder zusammengebrochen sind. Wir hatten insgesamt viel Mut, viele fußballerisch gute Aktionen und in der zweiten Halbzeit auch mehr Geduld und Ballbesitz in der gegnerischen Hälfte."
Eine Portion Extralob kassierte Kapitän Ilkay Gündogan, der die deutsche Aufholjagd mit seinem Treffer zum 1:1 (39.) eingeleitet hatte: "Ilkay Gündogan hat ein überragendes Spiel gemacht, er wollte jeden Ball, war auch defensiv gut." Nagelsmann traut dem amtierenden Champions-League-Sieger zu, die Mannschaft bei den kommenden Herausforderungen anzuführen: "Ilkay muss kein Lautsprecher sein, er ist ein sehr cleverer Mann, ein Beobachter, der sehr viel wahrnimmt und kanalisiert. Er macht das sehr subtil und intelligent. (...) Er spielt seit Jahren auf einem Toptoptop-Niveau im Verein, warum soll das in der Nationalmannschaft nicht so sein? Man muss ihn einfach stärken und stützen."
Niclas Füllkrug - der Deutschland mit dem Treffer zum 2:1 (58.) endgültig auf Siegeskurs gebracht hatte - wurde von Nagelsmann nicht nur lobend erwähnt: "Niclas hat es gut gemacht. Er hatte einen schweren Start, hat gleich drei, vier Bälle verloren, das hat man ihm angemerkt, dass er ein bisschen überlegt hat."
Füllkrugs außergewöhnliche Torquote und die geringe Auswahl im Sturmzentrum dürften dem Dortmund-Profi vorerst allerdings den Stammplatz sichern. Der 30-Jährige hält nach zehn Spielen im DFB-Trikot bereits bei acht Volltreffern.
Nationalmannschaft "kein Alltag, sondern Passion und Leidenschaft"
Dass nach einer schwierigen Zeit unter Vorgänger Hansi Flick wieder bergauf zu gehen scheint, freut den neuen Bundestrainer naturgemäß. In den letzten sechs Spielen unter Flick kassierte die Nationalmannschaft vier Niederlagen. Acht Monate vor der Heim-EM ist in der Heimat wieder mehr Optimismus zu spüren.
"Es freut mich für die Mannschaft, dass es positives Feedback gibt. Wichtig war, dass wir eine gewisse Ästhetik im Spiel haben. Heute hat es gut ausgesehen, wir haben ordentlichen und leidenschaftlichen Fußball gespielt", stellte Nagelsmann fest: "Die Nationalmannschaft ist kein Alltag, sondern Passion und Leidenschaft (...)."
Umstellungen im nächsten Spiel angekündigt
Vor dem kommenden Test gegen Mexiko (Mittwoch, 2 Uhr MEZ) möchte der Cheftrainer einige Umbauarbeiten an seiner Startelf vornehmen: "Wir werden gegen Mexiko schon was verändern, weil ich möglichst alle im Spiel sehen will, nicht nur im Training." Auf welche Positionen sich dieses Vorhaben genau bezieht, wollte der Übungsleiter nicht verraten.
Bereits am Freitag eröffnet Borussia Dortmund mit einem Heimspiel gegen Werder Bremen den 8. Spieltag in der deutschen Bundesliga. Die BVB-Profis Mats Hummels, Niklas Süle und Julian Brandt dürften angesichts des straffen Terminplans gegen Mexiko wohl geschont werden.