Die Zeiten, in denen es genügte, seine Vorherrschaft über den verhassten Stadtrivalen zu behaupten, sind zum Glück längst vorbei. Zum Glück, denn das bedeutet, dass die saisonalen Ambitionen der Roma und Lazio heute wichtiger sind als gestern.
Das bedeutet jedoch nicht, dass das römische Derby nicht weiterhin ein grundlegender und in gewisser Weise entscheidender Termin der Saison für beide Mannschaften ist. Denn wenn es wohl wahr ist, dass die Präsidenten ihren Blick auf dem Horizont lassen, so ist es ebenso wahr, dass es die Fans sein werden, die ihnen die harte Realität vor Augen führen werden, sollte man das Derby verlieren.
Für die beiden Fanlager ist das Derby in der Tat weiterhin eine Quelle dauerhafter Freude oder Unzufriedenheit. Zumindest bis zum nächsten Aufeinandertreffen. Normalerweise sind im Kalender lediglich zwei Daten rot markiert, zu den beiden rituellen Schlachten kann man jedoch immer mal wieder eine weitere hinzufügen, die Coppa Italia.
So wie heute und so wie am 26. Mai 2013, als Lazio durch ein Tor von Senad Lulic den sechsten Coppa Italia in seiner Geschichte gewann, um nur das berühmteste Derby der jüngeren Geschichte zu nennen. Der siebte gelang vor vier Jahren gegen Atalanta.
Die Niederlage gegen Inter
Auf der Bank der Biancocelesti saß Simone Inzaghi, ein wahrer Spezialist für die K.o.-Runde. Ein Beweis dafür sind die Triumphe von Inter in den letzten beiden Ausgaben des Wettbewerbs.
Und gerade das Ausscheiden der Nerazzurri im Achtelfinale gegen Bologna gibt dem Spiel heute Nachmittag im Olimpico und dem Turnier im Allgemeinen einen zusätzlichen Anreiz, wenn es denn nötig sein sollte.
Auch weil es wie jedes Jahr nicht einfach sein wird, einen der ersten vier Plätze zu erreichen. Die Plätze, die in die Champions League führen, und so viel wert sind wie ein Titel - und oft sogar mehr als dieser.
Und da der große Favorit ausgeschieden ist, ist die Coppa Italia zum legitimen Ziel vieler Vereine geworden, die nicht mit leeren Händen die Saison beenden wollen - wie einige sagen würden, mit "zeru tituli" (zu deutsch: "kein Titel")
"Zeru tituli"
Eine Redewendung, die Jose Mourinho bis zum Ende seiner Trainerzeit begleiten wird. Für einen Gewinner-Typen wie ihn wäre es umso schmerzhafter, wenn er sein vielleicht berühmtestes Zitat erleben müsste.
Mit Maurizio Sarri ist das Verhältnis hervorragend. Der Schlagabtausch am Vorabend des letzten Derbys ist Teil der Folklore, die das Hauptstadtderby begleitet, und die beiden Charaktere haben genügend breite Schultern, um sich das leisten zu können.
Sicher ist, dass sich beide, genau wie die Fans, der Tatsache bewusst sind, dass eine Niederlage den Rest der Saison und damit auch ihr Schicksal auf der Bank vor der nächsten Saison prägen könnte. Keinem von ihnen droht im Moment die Entlassung und sie hoffen, dass dies auch nach dem heutigen Spiel nicht der Fall sein wird.
Zum Match-Center: Lazio Rom vs. AS Rom