Wehen Wiesbaden: positives Ergebnis gegen Leipzig als Bonus
Wiesbaden hat nach der Rückkehr in die 2. Bundesliga einen zufriedenstellenden Start in die Saison hingelegt. Mit acht Punkten aus sieben Spielen ist man 14. Die untere Tabellenhälfte ist jedoch extrem eng - man ist nur einen Punkt sowohl von den Abstiegsrängen als auch von der oberen Tabellenhälfte entfernt. Zudem verlor der SVWW die letzten beiden Spiele.
Am Wochenende unterlag man Elversberg zu Hause mit 0:2: "Wir sind schon ein wenig froh, ein wenig Abstand von der 2. Bundesliga zu bekommen. Wir haben das Spiel gegen Elversberg aufgearbeitet und eingeordnet. Jetzt freuen wir uns, dass es direkt weitergeht und wir nicht den vergangenen Spieltag die gesamte Woche mit uns mitschleppen müssen. Es wartet ein richtiger Brocken auf uns, aber es ist ein Heimspiel und wir rechnen mit einer tollen Atmosphäre. Da merkt man den Jungs schon an, dass die Vorfreude auf Mittwoch wächst", kommentierte Coach Markus Kauczinski die anstehende Pokal-Partie. Die "Last des Bringens" liege aber erstmal bei Leipzig.
Zum Match-Center: Wehen Wiesbaden vs. RB Leipzig
Durch einen 6:1-Sieg gegen Arminia Bielefeld Anfang Juni sind die Hessen in die zweithöchste deutsche Spielklasse aufgestiegen und hoffen auf ein besseres Abschneiden als in der letzten Zweitliga-Saison, als man 2019/20 direkt abstieg. Überhaupt ist es historisch gesehen erst die vierte Spielzeit in der 2. Liga, nachdem man zur Saison 2007/08 vom Wehener Hallberg ins neue Stadion nach Wiesbaden umgezogen war, und mit einem guten achten Platz in der Debüt-Saison für Begeisterung in der Landeshauptstadt sorgte. In der Folgesaison musste man dann jedoch wieder den Gang in die Drittklassigkeit hinnehmen.
Das beste Pokalergebnis der Wehener datiert aus eben jener Abstiegssaison 2008/09, als man erst im Viertelfinale am Hamburger SV scheiterte. Seitdem war immer spätestens in der 2. Runde Schluss, letztes Jahr unterlag man in der 1. Runde Borussia Dortmund mit 0:3.
Formstarke Leipziger wollen sechsten Sieg in Serie
Leipzig-Coach Marco Rose zollt dem Underdog jedenfalls großen Respekt: "Sie sind ein unangenehm zu spielender Zweitligist, mit ein paar richtig guten Jungs, die auch kicken können. Sie haben mit dem Ball eine gute Struktur. Wiesbaden läuft phasenweise auch mal hoch an, verteidigt aber auch meistens mit fünf Spielern", sagte 47-Jährige auf der abschließenden Pressekonferenz.
Die Leipziger wollen ihrerseits zum dritten Mal in Folge ins Finale des DFB-Pokals einziehen, nachdem sie in den letzten beiden Endspielen Freiburg und Eintracht Frankfurt besiegt hatten und sich jeweils den Titel gesichert hatten.
RB hat sich zuletzt in einen Rausch gespielt und außer dem Bundesliga-Auftakt gegen Leverkusen sechs ihrer sieben Saisonspiele wettbewerbsübergreifend gewonnen. Darunter auch das Finale des DFL-Supercups, als man die Bayern mit 3:0 ärgerte und zum ersten Mal in der Geschichte den Titel holte. Mit dem 1:0-Auswärtssieg bei Borussia Mönchengladbach am Samstag gelang der fünfte Sieg in Folge.
Nicht nur deshalb ist sich Rose sicher, dass man am Mittwochabend gute Karten auf das Erreichen der 2. Runde hat: "Wir brauchen einfach die richtige Haltung insgesamt und die Überzeugung, dass wir am Ende das Spiel gewinnen. Wenn wir unsere Leistung abrufen, dann kommen wir eine Runde weiter", so Rose.
Team News: Gulacsi-Comeback und Chance für Werner
Von Beginn an mit dabei sein wird Peter Gulacsi. Rose gab dem Keeper, der aufgrund eines Kreuzbandrisses knapp ein Jahr raus war, eine Startelfgarantie: "Das ist wichtig für den Fall, falls sich Janis Blaswich mal etwas zuziehen sollte. Dann hat Pete das Gefühl, dass er schon mal im Tor stand. Danach kommt bald eine Länderspielabstellung, möglicherweise bekommt er da auch Spielzeit. Wir werden ihn schrittweise integrieren. Wir haben großes Vertrauen in ihn und seine Qualität, wissen aber um seine Verletzung und die Ausfallzeit. Ich glaube schon, dass sich Pete auf morgen freut."
Zudem ließ Rose durchblicken, dass es wohl weitere Rotation in der Startelf geben könnte, da mit Bayern München am kommenden Wochenende und Manchester City in der Champions League zwei absolute Spitzenspiele folgen. Das könnte vor allem eine weitere Chance für Timo Werner sein, der sich nach dürftigem Saisonstart mit einem Treffer gegen Borussia Mönchengladbach zurückmeldete. Auch Neuzugang Christoph Baumgartner könnte nach zuletzt steigender Einsatzzeit sein Startelf-Debüt feiern.
Dani Olmo, Willi Orban, Amadou Haidara and El Chadaille Bitshiabu fallen bei Leipzig verletzungsbedingt aus, den Gastgebern fehlen Emanuel Taffertshofer und Keanen Bennetts mit Zerrungen.
Voraussichtliche Aufstellungen
Wehen Wiesbaden: Lyska - Vukotic, Mockenhaupt, Reinthaler - Catic, Batzner, Jacobsen, Lee, Günther - Prtajin, Jonjic
RB Leipzig: Gulasci - Klostermann, Kohler, Lukeba, Lenz - Seiwald, Moriba - Baumgartner, Simons - Poulsen, Werner
RB Leipzig live im TV: Wo gibt es den DFB-Pokal live im TV?
Das Pokalspiel zwischen Wehen Wiesbaden und RB Leipzig wird von der ARD im Free-TV übertragen. Ab 20:15 Uhr beginnt die Vorberichterstattung mit Esther Sedlaczek und Experte Bastian Schweinsteiger. Tom Bartels kommentiert die Partie.
Ebenfalls ab 20:15 Uhr ist auch Sky live mit von der Partie. Kai Dittmann wird das Geschehen kommentierten.
Experten-Tipp: Wehen Wiesbaden ohne Chance auf die Überraschung
Ob Baumgartner, Simons, Werner oder Sesko: Die Leipziger Offensive zeichnet sich vor allem durch eines aus - Qualität. Mit einem Werner in Form wird dem Konkurrenzkampf weiterer Brennstoff geliefert. Ausruhen ist demnach nicht, denn egal wen Marco Rose am Ende für die Startelf oder Einsatzminuten ausgewählt: Es muss geliefert werden, um sich für weitere Einsatzzeit zu empfehlen.
Eine realistische Siegchance für die Wehener, die zudem mit zwei Niederlagen aus der Liga im Gepäck antreten, sehe ich nicht. Voraussetzung wäre, dass Leipzig einen sehr schlechten Tag erwischt und die Chancen, die sie sich mit Sicherheit herausspielen werden, nicht nutzen. Aufgrund der aktuellen Stärke der Gäste ist dies aber sehr unwahrscheinlich. Stattdessen glaube ich daran, dass der Favorit schon in der ersten Halbzeit sticht, vor allem Werner wird heißt sein, seine ansteigende Form zu bestätigen. Tipp: 0:2.
