DFB-Pokalfinale der Frauen: Wolfsburgerinnen schlagen couragierte Freiburgerinnen

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DFB-Pokalfinale der Frauen: Wolfsburgerinnen schlagen couragierte Freiburgerinnen

Wolfsburg um Alexandra Popp (links) gewann den DFB-Pokal zum neunten Mal in Folge.
Wolfsburg um Alexandra Popp (links) gewann den DFB-Pokal zum neunten Mal in Folge.Profimedia
Vor einer Rekordkulisse von 44.808 Zuschauern gingen die Frauen des VfL Wolfsburg als haushoher Favorit gegen den SC Freiburg ins DFB-Pokalfinale der Frauen. Am Ende wurde die Mannschaft von Trainer Tommy Stroot ihrer Rolle gerecht und setzte sich mit 4:1 durch. Seit 2014/2015 gab es nunmehr keinen anderen Pokalsieger als die Frauen des VfL Wolfsburg.

In den Startformationen beider Teams kam es zu einigen, teils auch überraschenden, Änderungen. So verzichtete Tommy Stroot unerwarteterweise auf Stürmerin und Goalgetterin Ewa Pajor. Bei Freiburg auf der anderen Seite stand die dritte Torhüterin Gabrielle Lambert im Kasten, da sowohl die erste Keeperin Borggräfe (krank) als auch die Ersatzfrau Nuding (Knieverletzung) ausfielen.

Wolfsburg war auf Wiedergutmachung für die 0:4-Klatsche in der Bundesliga am vergangenen Wochenende gegen Frankfurt aus. Mit vier Punkten Rückstand ist der Meistertitel bei noch zwei ausstehenden Spielen so gut wie futsch, der Gewinn des DFB-Pokals und der Champions League soll die Saison "retten". 

Solche Probleme hätten die Freiburgerinnen gerne. In der Bundesliga warten die Breisgauerinnen seit acht Spielen auf einen Sieg und stehen mit nicht einmal der Hälfte der Punkte der Wolfsburgerinnen auf Platz sechs.

Dementsprechend klar waren die Kräfteverhältnisse verteilt und das zeigte sich auch rasch auf dem Platz. Wolfsburg übernahm sofort das Heft des Handelns und nutzte die erste Gelegenheit des Spiels zur Führung. Nach einer Hereingabe von der rechten Seite von Lynn Wilms in den Fünfmeterraum fälschte Lambert den Ball so mit den Stollen ab, dass Lisa Karl den Ball aus zwei Metern ins eigene Tor bugsierte. Hinter der Freiburger Verteidigerin wäre aber auch Alexandra Popp zur Stellen gewesen. Nicht einmal drei Minuten waren gespielt und schon war der Matchplan des Außenseiters über den Haufen geworfen.

Wolfsburg dominierte im Mittelfeld, die fußballerische Klasse und Zweikampfstärke von Roord und Oberdorf sorgte dafür, dass Wolfsburg schnell ein klares Übergewicht entwickelte. Aus eigenem Ballbesitz kreierten die Wolfsburgerinnen über die Flügel immer wieder Torchancen. Svenja Huth kam nach einer Flanke im Strafraum frei zum Schuss, ihr Versuch kam aber zu zentral, um Lambert zu bezwingen (15.).

Kurz darauf hatte Popp die Freiburger Torhüterin bereits bezwungen, die Querlatte verhinderte dann allerdings ein Traumtor der Wolfsburgerin. Popp hatte sich auf den Flügel fallen lassen und schlug eine Flanke, die ihr über den Spann rutschte und so gefährlich aufs Tor kam. Der Ball senkte sich über Lambert hinweg, prallte dann jedoch von der Querlatte zurück ins Feld.

Wolfsburg machte weiter und drängte auf das 2:0: Nationalspielerin Felicitas Rauch scheiterte allerdings nach einem starken Chipball von Oberdorf an Lambert (28.).

Unverhofft kamen die Freiburgerinnen dann zu einer Riesenchance. Nach einer Flanke aus dem linken Halbfeld bekamen die Wölfinnen den Ball nicht geklärt, der Karl vor die Füße sprang. Frei vor dem Tor schloss sie ab, aber Lena Oberdorf verhinderte mit einer Riesengrätsche den Ausgleich. Frohms im Wolfsburger Tor wäre schon geschlagen gewesen. Die anschließende Ecke brachte dann doch das 1:1. Die Hereingabe von der rechten Eckfahne nickte Janina Minge per Kopf aus sechs Metern ins Wolfsburger Tor.

Janina Minge erzielt nach einer Ecke den 1:1-Ausgleich
Janina Minge erzielt nach einer Ecke den 1:1-AusgleichProfimedia

So ging es mit einem 1:1 in die Pause, für die Wolfsburgerinnen war das nach ihrem deutlichen Übergewicht zu wenig.

Tommy Stroot reagierte zur Pause und nahm Jonsdottir vom Platz, für sie neu mit dabei war nun Ewa Pajor. Freiburg war nun jedoch besser drin und konnte das Spiel ausgeglichen gestalten. 

Die erste Chance im zweiten Durchgang gehörte den Freiburgerinnen, Hofmann konnte Kayikcis Flanke per Volleyabnahme im Sechzehner nicht veredeln, ihr Abschluss kam zu zentral. Im direkten Gegenzug waren es dann die Wölfinnen, die sich nun gnadenlos effizient zeigten. Der Distanzschuss von Pajor ging noch an den Pfosten, den Nachschuss von Blomqvist parierte Lambert noch gut, der Ball fiel der Schwedin wieder vor die Füße und sie erzielte das 2:1 (57.).

Mit dem Tor im Rücken drehte Wolfsburg noch einmal auf, Popps Kopfball wurde von Lambert aber gut gehalten (61.).

Wolfsburg kontrollierte das Geschehen im Anschluss und verwaltete das Ergebnis, Freiburg fiel nicht mehr viel ein. Frohms musste nur noch einmal gegen einen Schuss von Kayikci aufmerksam sein. Auf den Rängen feierten beide Fanlager ihre Teams.

Nach einer Ecke machte der amtierende Pokalsieger dann alles klar. Alexandra Popp stieg am höchsten und nickte den Ball aus sechs Metern ins Tor. Zu allem Überfluss aus Freiburger Sicht erhielten die Wölfinnen noch einen Handelfmeter.

Dominique Janssen blieb ganz cool und schon die Kugel rechts unten ins Eck, Lambert tauchte in die andere Ecke ab. Am Ende siegte Wolfsburg verdient mit 4:1 über tapfer kämpfende Freiburgerinnen, das Ergebnis fiel aber sicher ein bis zwei Tore zu hoch aus.