Europa Conference League Finale Preview: Florenz und West Ham sehnen sich nach einem Titel

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Europa Conference League Finale Preview: Florenz und West Ham sehnen sich nach einem Titel

Eyes on the prize! Declan Rice (2. v. l.) könnte seine erste und einzige Trophäe mit West Ham gewinnen, bevor er sich einen neuen Verein sucht.
Eyes on the prize! Declan Rice (2. v. l.) könnte seine erste und einzige Trophäe mit West Ham gewinnen, bevor er sich einen neuen Verein sucht.AFP
Im Finale der Europa Conference League treffen mit Florenz und West Ham zwei Teams aufeinander, die die Qualifikation für die internationalen Wettbewerbe in dieser Saison deutlich verpasst haben. Neben dem Pokal steht also auch die Teilnahme am internationalen Geschäft in der nächsten Saison auf dem Spiel.

Das bevorstehende Finale der UEFA Europa Conference League zwischen der Fiorentina und West Ham United verspricht ein historisches Duell zu werden. Beide Mannschaften haben in den letzten Jahrzehnten keinen großen UEFA-Wettbewerb mehr gewonnen. Weiterhin haben sich sowohl weder die Fiorentina noch West Ham United in ihren heimischen Ligen die Qualifikation für die europäischen Wettbewerbe in dieser Saison gesichert. Daher ist ein Sieg im Finale der einzige Weg für beide Teams, in der nächsten Saison wieder international zu spielen.

Florenz: Erstes Team in allen UEFA-Finals

Die Fiorentina hat bereits vor Anpfiff des Finals Geschichte geschrieben, indem sie als erste Mannschaft überhaupt das Endspiel aller vier großen UEFA-Wettbewerbe erreicht hat. Bisher konnten sie jedoch nur einmal einen europäischen Titel gewinnen. Dieser datiert allerdings zurück ins Jahr 1961, als sie die Trophäe durch einen klaren Sieg im Finale des Europapokals der Pokalsieger über die Glasgow Rangers holten (nach Hin- und Rückspiel 4:1). Die Fiorentina wird nun also versuchen, ihren zweiten Sieg in einem UEFA-Finale zu erzielen.

Objekt der Begierde: Der ehemalige tschechische Fiorentina-Profi Tomas Ujfalusi posiert mit der Conference League-Trophäe
Objekt der Begierde: Der ehemalige tschechische Fiorentina-Profi Tomas Ujfalusi posiert mit der Conference League-TrophäeAFP

Der Weg ins Finale war für die Veilchen nicht ganz unproblematisch, sondern teilweise auch steinig. Im Halbfinale trafen die Italiener auf den FC Basel. Im Hinspiel im heimischen Stadio Artemi Franchi unterlag man mit 1:2. In einem dramatischen Rückspiel konnte man mit dem selben Ergebnis gewinnen und die Verlängerung erzwingen. In dieser traf Antonin Barak in der zehnten (!) Minute der Nachspielzeit, verhinderte dadurch das Elfmeterschießen und schickte sein Team dadurch nach Prag. Auch im Viertelfinale verlor Florenz sein Heimspiel gegen Lech Posen, konnten jedoch aufgrund ihrer beeindruckenden Auswärtsbilanz das Duell über beide Partien für sich entscheiden. Das Hinspiel hatte die Fiorentina überzeugend mit 4:1 in Polen gewonnen und so fiel das 2:3 aus dem Rückspiel nicht zu stark ins Gewicht. Was aber hieraus schon ersichtlich wird: Die Italiener sind auswärtsstark. Sie haben die letzten sechs Spiele in fremden Stadien gewonnen. Kein allzu schlechtes Omen also, dass das Finale nicht in Florenz, sondern in Prag steigt.

West Ham: Conference League Finale als Highlight einer tristen Saison

West Ham United um den deutschen Verteidiger Thilo Kehrer erlebte in dieser Saison eine bemerkenswerte Reise durch Europa. Nachdem sie in der Premier League auf dem tristen 14. Platz gelandet waren und nur zwei ihrer letzten sieben Ligaspiele gewinnen konnten, waren die Spiele in der Europa Conference League ein Highlight der Hammers-Saison. Obwohl der Weg ins Finale für West Ham einfacher war als für die Fiorentina, stehen sie nun vor einer neuen Herausforderung gegen einen italienischen Gegner.

Die Vergangenheit hat gezeigt, dass West Ham United gegen italienische Mannschaften Schwierigkeiten hatte. Die älteren Fans erinnern sich noch an die beiden 0:1-Niederlagen gegen die Fiorentina im anglo-italienischen Pokal 1975. Außerdem verloren die Hammers in der UEFA-Pokal-Saison 2006/07 beide Spiele gegen ihren damaligen Gegner Palermo. Im Finale wird West Ham also die Gelegenheit haben, die eigene Bilanz gegen italienische Teams zu verbessern und den zweiten europäischen Titel der Vereinsgeschichte zu gewinnen.

Der angesprochene Weg ins Finale führte West Ham über Larnaka (Gesamtergebnis 6:0), Gent (Gesamt: 5:2) und Alkmaar (Gesamt 3:1) nach Prag. Nur ein Spiel konnte man dabei nicht gewinnen, es war das Hinspiel gegen und in Gent, das mit 1:1 endete. Ansonsten setzten sich die Hammers insgesamt doch sehr souverän durch. Jetzt wartet das große Finale in Prag.

Der Schlüssel zum Sieg liegt in der Offensive

Im Finale werden die Augen auf die Schlüsselspieler beider Teams gerichtet sein. Bei der Fiorentina ist Arthur Cabral der herausragende Torschütze in diesem Wettbewerb. Mit seinen bisherigen sieben Toren hat er sich als gefährlichster Angreifer herauskristallisiert. West Ham United hofft auf weitere Tore von Michail Antonio, der in dieser Saison bereits sechs Treffer in der Europa Conference League erzielt hat, wobei alle nach der 35. Minute fielen. Zugearbeitet wird ihm vom brillianten Brasilianer Lucas Paqueta.

Beide Mannschaften haben in dieser Saison starke Offensivabteilungen vorzuweisen. In der Conference League erzielete die Fiorentina im Durchschnitt 2,38 Tore pro Spiel, während West Ham United im Durchschnitt 2,36 Tore pro Spiel geschossen hat. Diese Statistiken deuten darauf hin, dass das Finale ein hochspannendes und torreiches Spiel verspricht.

Zum Match-Centre: AC Florenz v. West Ham United 

Das Spiel wird auch im Flashscore-Audiostream ab 20:55 Uhr mit Kommentator Fabian Moers übertragen.

Team News: Schonung in der Liga für die volle Kraft im Finale

Für beide Teams ging es am letzten Spieltag der Saison um keine weltbewegenden Veränderungen in der Tabelle mehr. Nur logisch, dass beide Trainer rotierten. Vincenzo Italiano und sein Team holten trotz einer halben B-Elf auf dem Platz einen überzeugenden 3:1-Auswärtssieg bei Sassuolo. Unter anderem schossen sich der Ex-Stuttgarter Nicolas Gonzalez und Mittelstürmer Arthur Cabral für West Ham warm. Der Sieg sicherte der Fiorentina den achten Platz in der Serie A.

West Ham rotierte gegen Leicester am 38. Spieltag der Premier League nicht so stark wie die Italiener das machten. Unter anderem ein Grund dafür: Für Leicester ging es noch ums Überleben in der Premier League und bei West Ham wollte man sich nicht dem Vorwurf ausgesetzt sehen, den Wettbewerb zu verzerren. Leicester gewann die Partie am Ende dennoch mit 2:1. Weil aber auch Everton mit 1:0 gegen Bournemouth gewann, mussten die Foxes den Gang in die zweite Liga antreten. Nach dem zwischenzeitlichen 2:0-Rückstand der Hammers wechselte David Moyes kräftig durch und konnte mit Antonio, Paqueta, Benrahma und Cresswell Stammspieler schonen. Kurt Zouma und Tomas Soucek kamen nicht einmal zum Einsatz.

David Moyes ist international sehr erfahren und schonte gegen Leicester früh seine Stars
David Moyes ist international sehr erfahren und schonte gegen Leicester früh seine StarsAFP

So könnten sie spielen: 

AC Florenz (4-2-3-1): Terraciano - Biraghi, Milenkovic, Igor, Dodo - Amrabat, Mandragora - Ikoné, Bonaventura, Gonzalez, Cabral

West Ham United (4-2-3-1): Fabianski - Cresswell, Kehrer, Zouma, Coufal - Rice, Soucek - Benrahma, Paqueta, Bowen - Antonio

Flashscore Prognose: 

Wir dürfen uns auf ein Finale freuen, in dem zwei weitestgehend ausgeruhte Mannschaften aufeinandertreffen. Die Stärken beider Teams liegen eindeutig in der Offensive, auch von der Bank kann dort hochkarätig nachgelegt werden (Jovic, Saponara, Ings, Cornet). West Ham ist jedoch insgesamt die etwas bessere und defensiv abgeklärtere Mannschaft. Die Hammers gewinnen am Ende in einem torreichen Spiel mit 3:2.