Entscheidung am Samstag - Blaue Karte sorgt für Zündstoff

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Entscheidung am Samstag - Blaue Karte sorgt für Zündstoff

Zündstoff: Die Idee einer Blauen Karte im Profi-Fußball.
Zündstoff: Die Idee einer Blauen Karte im Profi-Fußball.Profimedia
Am Samstag könnte das International Football Association Board (IFAB) eine bahnbrechende Entscheidung treffen. Im schottischen Glasgow wird das Gremium über die Einführung einer Blauen Karte im internationalen Profi-Fußball entscheiden. Noch ist nicht abzusehen, ob die innovative Regel grünes Licht bekommt.

Das IFAB setzt sich aus vier offiziellen Vertretern des Fußball-Weltverbandes FIFA sowie je einem Mitglied aus England, Schottland, Wales und Nordirland zusammen. Um den Beschluss abzusegnen, benötigt es eine absolute Mehrheit. Mindestens fünf Stimmberechtigte müssten sich also für die Einführung der neuen Regel aussprechen.

Auch dann würde dieser aber nicht sofort eingeführt werden. Zunächst sehen die Statuten eine einjährige Testphase in ausgewählten Ligen und Regionen vor. Heißt: Vor 2025 würde die Blaue Karte auf keinen Fall überall offiziell und verbindlich eingeführt werden.

Grundsätzlich ist diese im Amateur-Fußball weit verbreitet und als Zwischenstufe zur Gelben und zur Roten Karte zu verstehen. Für den betroffenen Spieler hätte sie eine Zeitstrafe von zehn Minuten zur Folge - sein Team würde währenddessen in Unterzahl spielen.

Außerdem sollen zwei Blaue Karten für denselben Spieler automatisch zu einem Platzverweis führen. Gleiches gilt, falls ein Akteur einmal Gelb und einmal Blau bekommt.

Unterschiedliche Meinungen

Laut dem deutschen Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich würde die Neuerung den Spielraum für die Unparteiischen spürbar ausweiten: "Der Vorteil ist, dass man gerade im Bereich der Unsportlichkeiten und bei Fouls, die sich nicht hundertprozentig einordnen lassen, zwischen Feldverweis und Gelber Karte ein Zwischeninstrument hat."

Auch Pellegrino Matarazzo, Trainer beim deutschen Bundesligisten Hoffenheim, beurteilt die angedachte Innovation positiv: "Ich fände es tatsächlich gut, so eine gewisse Flexibilität zu haben. Eine Gelb-Rote Karte ist sehr hart und oft entscheidend im Spiel."

Es gibt aber auch Gegenargumente. Der Cheftrainer von Real Madrid, Carlo Ancelotti empfindet die Idee als problematisch: "Ich glaube, wir sollten den Fußball so simpel wie möglich zu halten. Wir sollten die Dinge einfacher machen. Aber jedes Jahr wird es nur komplizierter und komplizierter. Ich bin mir sicher, ob eine Blaue Karte den Referee-Job erleichtern würde."

Jürgen Klopp vom FC Liverpool hat ähnliche Befürchtungen: "Es hört sich im Moment nicht wie eine fantastische Idee an. Es wird Diskussionen geben: War das eine Blaue Karte? Sollte es eine Gelbe Karte sein?"