U17-WM: Deutschland nach furiosem Comeback-Sieg und Elfer-Drama im Finale

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U17-WM: Deutschland nach furiosem Comeback-Sieg und Elfer-Drama im Finale

Aktualisiert
Doppeltorschütze Paris Brunner war mit Konstantin Heide heute verantwortlich für den deutschen Sieg.
Doppeltorschütze Paris Brunner war mit Konstantin Heide heute verantwortlich für den deutschen Sieg.Profimedia
Brunner, Darvich oder Odogu - all diese Namen werden in naher Zukunft auch dem gewöhnlichen Fan mehr als nur geläufig werden. Bei der U17 WM in Indonesien zeigt sich der deutsche Nachwuchs in Bestform. Nach einem einwandfreien Lauf von fünf Siegen marschierte das Team von Christian Wück bis ins Halbfinale. Gegen die Albiceleste mit Top-Talent und "zukünftigen Messi", Claudio Echeverri startete die DFB-Elf vogelwild ins Geschehen.

Bereits in der 1. Minute war es besagter Echeverri, der nach einem Ballverlust beim deutschen Anstoß beinahe die Führung für Argentinien markierte. Doch Wücks Jungs fingen sich schnell. Nur wenige Minuten später zappelte das Netz auf der anderen Seite. Es war Paris Brunner (9. Minute) durch die Beine von Schlussmann Jeremias Florentin mit dem 1:0 für den DFB. In der 22. Minute sicherte Unterhaching-Eigengewächs Konstantin Heide, der für den kurzfristig erkrankten Max Schmitt einsprang, die Führung mit einer Monster-Parade.

Es entwickelte sich eine muntere Partie, in der beide Mannschaften defensiv kaum Verschnaufpausen bekamen. Immer wieder kamen die Argentinier vor den Kasten von Heide. Ausnahme war die 34. Minute, als Bilal Yalcinkaya den nächsten gefährlichen deutschen Abschluss verzeichnen konnte, der HSV-Spross scheiterte jedoch bereits am Außennetz. Agustin Ruberto machte es besser, traf in der 36. Minute zum Ausgleich und sicherte kurz vor dem Halbzeitpfiff (45+5) mit seinem siebten Treffer im laufenden Turnier die 2:1 Pausenführung für Argentinien.

Voller Energie in die zweite Hälfte

Genauso aufregend, wie die erste Hälfte endete, fing die zweite an. Auf beiden Seiten gab es Chancen im Minutentakt und die deutsche Mannschaft zeigte Kampf und Willen. Erneut war es Paris Brunner (59. Minute), der dies für Deutschland in ein Tor umwandeln konnte. Damit stand es nach einer knappen Stunde auf der Anzeigetafel 2:2 und die Fans im indonesischen Surakarta waren bestens unterhalten. Deutschland arbeitete weiter und schaffte das komplette Comeback, Max Moerstedt (69. Minute) erzielte mit seinem vierten Treffer bei dieser WM die 3:2 Führung. 

Statistiken zum Spiel
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Die DFB-Auswahl wollte hier alles klar machen, Paris Brunner (79. Minute) bei seinem Abstauber nach Distanzschuss im Abseits, das 4:2 und damit die Entscheidung lag jedoch in der Luft. Jeltsch (87. Minute) und von der Hitz (89. Minute) scheiterteten ebenfalls beim Versuch, alles klarzumachen. Das gab der Albiceleste nochmal Kraft, Echeverri (90+1) besorgte beinahe das 3:3 und damit das direkte Elfmeterschießen. Das Stadion peitschte beide Teams weiter an, vor allem Argentinien schöpfte daraus die letzte Kraft, Ruberto (90+8) machte seinen Hattrick perfekt und sicherte damit den ultimativen Shootout.

Für das Elfmeterschießen wechselte Argentinien den Keeper. Florentin verließ für Villalba den Platz. Der Ersatztorhüter spielte im laufenden Turnier keine einzige Minute und sollte nun für Argentinien den Joker spielen.

Elfmeter-Held Konstantin Heide lobt Mentalität

Da Silva Moreira und Robert Ramsak trafen für Deutschland, während der nachgerückte Konstantin Heide sensationell die ersten beiden Elfmeter von Argentinien halten konnte, darunter auch jenen von Etcheverri. Nachdem Jeltsch verschoss und Gimenez traf, sicherte Harchaoui den ersten Match-Point für die U17. Gegen Villalbas Gewaltschuss war Heide jedoch ohne Chance. Doch wer außer Paris Brunner sollte es in diesem irren Halbfinale sein – der 17-Jährige Doppelpacker verwandelt und schießt Deutschland ins Finale. Elfmeterheld Konstantin Heide fand die richtigen Worte für dieses Erlebnis: „Einfach unfassbar, unser Team hat das ganze Turnier über gezeigt, dass wir eine Mentalität haben, mit der wir immer wieder zurückkommen können." Geht im ersten Endspiel seit 1985 noch mehr?

Christian Wück zeigte sich im Interview voller Euphorie: „Eigentlich haben wir die komplette erste Hälfte verschlafen und in der zweiten dann das wahre Gesicht gezeigt. Wir haben mutig gespielt und waren griffig. Ich bin extrem stolz auf die Jungs, dass sie das Spiel angepasst und sich belohnt haben.“ Eigentlich habe er den Jungs zur Halbzeit nur mitgegeben, dass sie sich "nur selbst schlagen können." Ein toller Ausblick für die deutsche Zukunft im Fußball.

Match-Center: Deutschland U17 vs. Argentinien U17