Spanische Weltmeisterinnen und Verband einigen sich – Leon und Guijarro außen vor

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Spanische Weltmeisterinnen und Verband einigen sich – Leon und Guijarro außen vor

Aktualisiert
"Rubiales-Opfer" Hermoso wurde nicht nominiert.
"Rubiales-Opfer" Hermoso wurde nicht nominiert.Profimedia
Nach einem Streik hat ein Großteil der spanischen Fußball-Nationalspielerinnen angeblich einer Rückkehr ins Aufgebot zugestimmt. "Wir sind zu einer Reihe von Vereinbarungen gekommen, die morgen ausgearbeitet und unterzeichnet werden", kündigte Victor Francos, Präsident der obersten spanischen Sportbehörde CSD, am Mittwoch an. Lediglich zwei der 23 für die Nations League berufenen Profis seien nicht bereit, diesen Weg mitzugehen.

Die Verhandlungen dauerten wohl bis in die frühen Morgenstunden. "Die Spielerinnen haben uns gegenüber ihre Besorgnis über die Notwendigkeit tiefgreifender Änderungen innerhalb der RFEF zum Ausdruck gebracht und der Verband hat versprochen, dass diese Änderungen sofort umgesetzt werden", berichtete Francos danach.

Tags zuvor hatte Verteidigerin Mapi Leon vom FC Barcelona betont, dass sich die meisten Spielerinnen gegen ihren Willen im Trainingscamp des Weltmeisters befinden. "Wir sind gezwungen worden, hierhin zu kommen. Aber wenn sie uns bestrafen wollen, dann müssen wir eben kommen", sagte die 28-Jährige, die nicht zum siegreichen WM-Team gehört hatte.

Rubiales-Affäre ließ Situation eskalieren

Wegen ihres Streiks aufgrund der Missstände im Verband, die mit der Rubiales-Affäre eskaliert waren, sehen sich die Nationalspielerinnen der Androhung harter Sanktionen ausgesetzt. "Wenn sie nicht kommen, müsste die Regierung das Gesetz anwenden. Gesetz ist nunmal das Gesetz", so Francos: "Die Regierung hat die Pflicht, einzugreifen. Wir werden alles tun, um das Problem zu lösen." Offenbar hat dies funktioniert.

Weltmeisterin Jenni Hermoso war nach dem Finale in Sydney bei der Siegerehrung von dem mittlerweile zurückgetretenen spanischen Verbandspräsidenten Luis Rubiales ohne ihre Zustimmung auf den Mund geküsst worden. Der Vorfall löste international eine Welle der Entrüstung aus.

Luis Rubiales sorgte für einen Skandal.
Luis Rubiales sorgte für einen Skandal.Profimedia

Hermoso nicht nominiert

Hermoso, die nun nicht nominiert wurde, und 20 weitere Weltmeisterinnen hatten erst am Freitag in einem offenen Brief erklärt, dass sie dem Nationalteam weiter fernbleiben wollten - die ergriffenen Maßnahmen reichten ihnen nicht aus. Die neue Nationaltrainerin Montse Tome berief dennoch das Gros der Spielerinnen.

Leon und Guijarro reisen ab

Trotz der getroffenen Vereinbarungen zwischen dem Team und dem Verband kehren zwei Rebellinnen dem Weltmeister den Rücken. Mapi Leon und Patri Guijarro (beide FC Barcelona) erklärten, dass sie das Team vor den anstehenden Partien in der Nations League verlassen werden.

Zuvor war bekannt geworden, dass zwei der 23 berufenen Spielerinnen nicht bereit seien, ihren Streik zu beenden. Leon und Guijarro gehörten bereits nicht dem erfolgreichen WM-Team an, weil sie ihre Nominierung aus Protest gegen den RFEF verweigert hatten. Welchen Strafen den beiden Spielerinnen nun drohen, ist noch unklar.

"Mental nicht bereit"

"Es einfach so, dass die Situation für mich und Patri anders ist als für den Rest unserer Teamkolleginnen. Wir wussten schon vorher, dass dies nicht der richtige Weg zur Rückkehr war und wir uns nicht in der richtigen Verfassung befinden", sagte Leon. Ähnlich äußerte sich Guijarro: "Sie arbeiten an Veränderungen und natürlich unterstützen wir unseren Teamkolleginnen. Aber wir sind mental nicht bereit, hier zu sein."