"Bedeutet mir sehr viel": Alfred Gislason darf "endlich" für Olympia planen

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"Bedeutet mir sehr viel": Alfred Gislason darf "endlich" für Olympia planen

Alfred Gislason fährt mit dem deutschen Team zu den Olympischen Spielen.
Alfred Gislason fährt mit dem deutschen Team zu den Olympischen Spielen.Profimedia
In die Freude über seine zweite Teilnahme an Sommerspielen mit der DHB-Auswahl mischte sich bei Bundestrainer Alfred Gislason Erleichterung. Nach dem Vertrags-Wirrwarr bedarf es wohl noch Aufräumarbeiten.

Beschwingten Schrittes verließ Alfred Gislason die Stätte seines bislang wohl wichtigsten Erfolgs als Handball-Bundestrainer. Er lächelte. Olympia! Vertrag bis 2027! Nach den Corona-Spielen von Tokio 2021 darf Gislason die deutschen Handballer im Sommer ein zweites Mal bei Olympischen Spielen betreuen.

Match-Center: Österreich vs. Deutschland

"Das bedeutet mir unglaublich viel", sagte der 64-Jährige, bevor er sich aus Hannover verabschiedete: "Ich bin mir ganz sicher, dass sich diese junge und sehr talentierte Mannschaft jetzt von Jahr zu Jahr weiter steigern wird."

In die Freude Gislasons, das war ihm am Sonntagabend deutlich anzumerken, mischte sich eine gehörige Portion Erleichterung nach einer vor allem für ihn enorm kräfte- und nervenzehrenden Woche. Die öffentliche Debatte um einen Vertragspassus, der im Falle eines Olympia-K.o. sein Aus als DHB-Coach bedeutet hätte, hatte ihn ganz offensichtlich stark mitgenommen.

Ab in die Planungsphase

"Ja, ich freue mich riesig, dass diese Diskussion vorbei ist", sagte Gislason im SID-Interview und bezeichnete das Hickhack um seine Vertragsverlängerung als "unnötig. Eigentlich hätte das Thema nicht in die Presse kommen müssen." Statt um die enorme sportliche Bedeutung der Partien gegen Algerien (41:29), Kroatien (30:33) und Österreich (34:31) ging es tagelang vornehmlich um die Zukunft des Isländers. Das hat Gislason für alle sichtbar am Ende nur noch genervt - und die Mannschaft augenscheinlich auch ein Stück weit verunsichert.

Immer dünnhäutiger hatte sich Gislason am Ende auf Nachfragen zu der vom Verband Anfang März veröffentlichten Klausel gezeigt - nun zog er einen Schlussstrich: "Jetzt ist diese Diskussion vorbei. Jetzt können wir planen."

Verbandsintern dürfte es noch ein paar Aufräumarbeiten bedürfen. Die Dissonanz zwischen Teilen der Verbandsspitze und dem Trainerteam waren in den Tagen von Hannover kaum zu übersehen - wobei Sportvorstand Axel Kromer das Vorgehen des DHB verteidigte.

"Gott sei dank" ist es vorbei

"Wir haben eine Lösung gefunden, mit der auch Alfred Gislason zufrieden war. Er hat unterschrieben, wir haben einen Vertrag ausgehandelt und kein Diktat übergestülpt", sagte Kromer am ARD-Mikrofon und versicherte, dass es "keine Unruhe" beim Trainerteam und der Mannschaft gegeben habe. Die Erleichterung war aber auch ihm deutlich anzumerken. "Gott sei Dank" sei es nun vorbei, sagte Kromer am Sonntagabend.

Der Blick aller Beteiligten geht nun nach Paris, wo am 16. April die Gruppen für das Olympia-Turnier ausgelost werden. Das deutsche Team, das in Hannover ähnlich wie bei der Heim-EM im Januar Licht und Schatten gezeigt hatte, wird sich mit seinen Top-Talenten wie dem begnadeten Renars Uscins oder auch Julian Köster und Juri Knorr nicht verstecken müssen vor Mannschaften wie Slowenien, Japan, Argentinien oder Ägypten.

Während die mit zwölf Olympia-Novizen gespickte DHB-Auswahl schon von magischen Momenten auf der größten aller Sportbühnen träumt, wollte Gislason am Ende turbulenter Tage von irgendwelchen Zielsetzungen für das Mega-Event im Sommer verständlicherweise noch nichts wissen. "Lass uns da etwas warten", sagte der Bundestrainer - legte sich bei einer Sache dann aber doch fest: "Wir geben garantiert keine Medaillenziele aus. Wir fahren dahin, um alles zu geben für Deutschland."