Marokko ringt Favorit Belgien nieder: Sabiri und Aboukhlal sorgen für 2:0-Sieg

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Marokko ringt Favorit Belgien nieder: Sabiri und Aboukhlal sorgen für 2:0-Sieg

Marokko ringt Favorit Belgien nieder: Sabiri und Aboukhlal sorgen für 2:0-Sieg
Marokko ringt Favorit Belgien nieder: Sabiri und Aboukhlal sorgen für 2:0-SiegAFP/StatsPerform
Trotz des Auftaktsieges gegen Kanada waren die "Roten Teufel" im Eröffnungsspiel vieles schuldig geblieben. Für den Gegner aus Marokko ging es im Al Thumama Stadium darum, nach dem 0:0 gegen Kroatien erneut gegen einen vermeintlichen Favoriten zu punkten. Und die Eindrücke aus dem ersten Spieltag setzten sich im Al Thumama Stadium fort: Die favorisierten Belgier wurden von den leidenschaftlichen Marokkanern niedergerungen.

Belgiens Coach Roberto Martinez war verständlicherweise nicht zufrieden mit dem passiven Auftritt seiner Mannschaft gegen Kanada, folglich wechselt er dreimal in seiner Startelf. Thomas Meunier, Thorgan Hazard und Amadou Onana kommen für Dendoncker, Tielemans und Carrasco ins Spiel. Bei den Marokkanern stellte sich die Lage etwas anders dar. Mit dem 0:0 gegen Kroatien war man im nordafrikanischen Lager durchaus zufrieden, dementsprechend sah Trainer Walid Regragui keine Veranlassung, etwas an der Startelf zu ändern. Auch Noussair Mazraoui, der Außenverteidiger des FC Bayern, war nach seiner verletzungsbedingten Auswechslung am Mittwoch also wieder dabei. Kurios: Wenige Sekunden vor dem Anpfiff verletzte sich Stammtorwart Bono, für ihn zog sich der 33-jährige Munir hektisch die Handschuhe an und schlich sich noch aufs Mannschaftsfoto.

Unverhofft auf das Mannschaftsfoto: Torwart Munir
Unverhofft auf das Mannschaftsfoto: Torwart MunirAFP

Munir, der seinen Klubfußball in Saudi-Arabien spielt, war dann auch sofort gefragt. Nach einem langen Flachpass kam Belgiens Stürmer Batshuayi aus halblinker Position im Strafraum zum Abschluss, doch Munir war gut herausgekommen und konnte den Ball abwehren (5.). Auch im Anschluss wurde dem WM-Stammkeeper von 2018 nicht langweilig: Nach einer Ecke von links flog er am Ball vorbei, doch Onana köpfte drüber (17.). Kurze Zeit später konnte er einen Distanzschuss vom Dortmunder Thomas Meunier sicher parieren (19.).

Marokko erarbeitet sich Übergewicht

Auf der anderen Seite konnte sich Marokko immer besser aus der belgischen Bedrängnis befreien. Ein Distanzschuss von Ziyech (21.) und eine Direktabnahme von Mittelfeldspieler Selim Amallah (28.) gingen jeweils deutlich über die Latte, trotzdem gestalteten die Nordafrikaner das Spiel in dieser Phase ausgeglichener und erspielten sich eine weitere Möglichkeit in der 35. Minute: Ounahi brachte den pfeilschnellen Achraf Hakimi auf rechts ins Spiel, der brach in den Strafraum durch, jagte den Ball aber rund einen halben Meter am Lattenkreuz vorbei. Die aufregendste Aktion der ersten Hälfte folgte dann wenige Sekunden vor dem Halbzeitpfiff: Einen Freistoß von Ziyech von der rechten Sechzehnerecke unterschätzte Thibaut Courtois und ließ ihn direkt durch die Hände rutschen. Im Nachgang schaltete sich allerdings der VAR ein und erkannte, dass Marokkos Kapitän Saiss den Torhüter von Real Madrid aus Abseitsposition behindert hatte. Der Treffer zählte demnach nicht und es ging torlos in die Kabine.

Muss hinter sich greifen, aber das Tor von Ziyech zählt nicht: Torwart Thibaut Courtois.
Muss hinter sich greifen, aber das Tor von Ziyech zählt nicht: Torwart Thibaut Courtois.AFP

Auch die zweite Halbzeit begann offen, mit einem Distanzschuss auf jeder Seite. Sowohl Ziyech (50.) als auch Hazard (52.) stellten mit ihren Versuchen keine große Gefahr für den gegnerischen Schlussmann dar. Deutlich gefährlicher kam Marokkos Sofiane Boufal zum Abschluss, doch der 29-jährige gebürtige Pariser setzte seinen Schlenzer aus halblinker Position knapp am rechten Pfosten vorbei (57.). Belgien wirkte jetzt fahrig und die frenetischen marokkanischen Fans peitschten ihre Mannschaft nach vorne. Es entwickelte sich ein immer offeneres Spiel, in dem der eingewechselte Dries Mertens Munir prüfte (65.), doch seinen Schuss konnte der marokkanische Schlussmann mit etwas Mühe abwehren.

Auch Marokko musste auswechseln, und das durchaus prominent. Top-Star Achraf Hakimi deutete Probleme am Oberschenkel an, folgerichtig nahm Trainer Regragui den Außenverteidiger von Paris Saint-Germain nach knapp 70 Minuten vom Feld. Doch auch ohne ihn hielt Marokko den Druck aufrecht – und wie! Vergleichbar zum aberkannten Tor vor der Pause zog der eingewechselte Abdelhamid Sabiri einen Freistoß aus spitzem Winkel direkt aufs Tor und wieder ließ Courtois den Ball unter den Armen hindurchrutschen. Diesmal gab es keinen Eingriff des VAR und der Außenseiter führte mit 1:0 (73.).

Ehemaliger Bundesliga-Spieler und Torschütze gegen Belgien: Abdelhamid Sabiri
Ehemaliger Bundesliga-Spieler und Torschütze gegen Belgien: Abdelhamid SabiriAFP

Als Reaktion auf den Rückstand brachte Belgiens Trainer Roberto Martinez den lange angeschlagenen Romelu Lukaku (81.). Die nächste Chance für die nun geforderten Belgier hatte jedoch Verteidiger Jan Vertonghen, der Routinier köpfte die Kugel nach einer Ecke aber wenige Zentimeter am langen Pfosten vorbei (82.). Die gellenden Pfiffe der größtenteils marokkanischen Fans begleiteten die wütenden Angriffe der „Roten Teufel“, doch die großen Abschlusschancen fehlten. Im Gegenteil: Mit einem Konter setzten die Marrokaner den Deckel auf das Spiel. Nach einem verlängerten langen Ball auf der rechten Seite des Strafraums fand Ziyech den eingewechselten Zakaria Aboukhlal vom FC Toulouse und der schweißte den Ball unhaltbar für Courtois unter die Latte – die Entscheidung.

Spieler des Spiels: Hakim Ziyech

Der Co-Star des marokkanischen Teams wuchs heute über sich hinaus. Abgesehen von seiner gewohnten spielerischen Klasse, mit der er gerade in der ersten Halbzeit immer wieder für Entlastung für sein Team sorgte, überzeugte er heute auch kämpferisch auf ganzer Linie. Was für ein überragender Fußballer er ist, zeigte er zum Beispiel bei seinem aberkannten Treffer zum Ende der ersten Halbzeit und letztlich bei der Vorarbeit zum entscheidenden 2:0 durch Aboukhlal.

Statistiken zum Spiel Belgien v. Marokko
Statistiken zum Spiel Belgien v. MarokkoOpta by Stats Perform