"Wir haben uns für eine spezielle Perfomance vorbereitet, konnten es aber heute nicht auf den Platz bringen. Wir waren nicht gut genug, deshalb sind wir raus", erklärte Jürgen Klopp nach dem Spiel kurz und knapp: "Es ist nicht das, was wir wollten. Aber es ist das, was wir bekommen haben. Wir müssen jetzt weiterarbeiten."
Niemand hatte wohl wirklich damit gerechnet, dass Liverpool den Madrilenen nochmal ernsthaft hätte gefährlich werden können. Auf der anderen Seite haben die "Reds" schon für so einige historische Comebacks in der Champions League gesorgt. Nicht zuletzt 2018/19, als man ein 0:3 gegen den FC Barcelona aus dem Hinspiel zu Hause noch in ein 4:3 umbog und sich später die Krone der Königsklasse aufsetzen durfte.
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Nunez hat die erste Chance - danach ist Alisson-Time
Das Team von Klopp zeigte auch am Mittwochabend gleich zu Beginn, dass zumindest der Einsatz stimmte. Mo Salah (7.) schickte Darwin Nunez auf die Reise, der früh mit einem Flachschuss an Thibaut Courtiois scheiterte.
Im weiteren Verlauf durften sich die Engländer jedoch vor allem bei Keeper Alisson bedanken, dass es nicht Real Madrid war, das sich die frühe Führung schnappte: Mit einer deutsch-deutschen Kombination kam der Ball von Toni Kroos auf der rechten Seite über eine Kopfballverlängerung Antonio Rüdigers im Strafraum zu Überflieger Vinicius Jr., der den brasilianischen Keeper aus fünf Metern jedoch nicht überwinden konnte.
Kurze Zeit später lenkte er einen Schlenzer von Eduardo Camavinga, der vor dem Strafraum zu viel Platz hatte, an die Latte. Auch Luka Modric (22.) meldete seinen Torwunsch per Dropkick an, der allerdings knapp über das Tor flog.
Die erste Halbzeit verflachte in ihrer zweiten Hälfte, Nunez (33.) und Cody Gapko (36.) prüften Courtois mit zwei Halbchancen, mit denen der Belgier aber keinerlei Probleme hatte.
Liverpool blass - Benzema macht's
Auch in der zweiten Halbzeit schien den Gästen ganz einfach die Qualität zu fehlen, die Klopp-Elf übte keinerlei Gefahr auf das Real-Gehäuse aus. Da hätten sich die mitgereisten Fans von der Insel sicherlich mehr erhofft. Karim Benzema (78.) sorgte für das Highlight des Abends und setzte mit einem Flipper-Tor nach Vorlage von Vinicius endgültig den Deckel drauf.
Kurz zuvor hatte der Ballon-d'Or-Gewinner (70.), der einmal mehr von Vinicius rechts im Strafraum freigespielt worden war, bereits das 1:0 auf dem Fuß gehabt. Eine Chance, die er in neun von zehn Fällen in ein Tor ummünzt, setzte der Franzose in den Sand, indem er den Ball aus weniger als zehn Metern drüberschoss.
Bei seinem dritten Champions-League-Treffer der Saison konnte er dann aber nicht mehr viel falsch machen, denn der Ball wurde ihm mustergültig und vorbei an Alisson aufgelegt. Beim Jubel verletzte sich Benzema jedoch am Fuß und verließ wenige Augenblicke später das Spielfeld.
Real Madrid zieht nach zweimal 90 Minuten problemfrei und hochverdient ins Viertelfinale ein. Es ist das 11. Mal in den letzten 13 Ausgaben, das die Königlichen zu den besten acht Teams Europas gehören.
Liverpool muss den Einzug in die Champions League nun über die Liga sichern, Tottenham liegt derzeit bei einer gespielten Partie mehr auf dem vierten Rang, der für den Elite-Wettbewerb berechtigt, und hat sechs Punkte Vorsprung. Sollte man diesen verpassen, ist auch Klopps Zukunft unsicher.