Neutralität kein Grund für Verzicht: Russland möchte an Olympia 2024 teilnehmen:

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Neutralität kein Grund für Verzicht: Russland möchte an Olympia 2024 teilnehmen:

IOC-Chef Thomas Bach scheint den russischen Sportlern und Sportlerinnen keine Steine in den Weg legen zu wollen.
IOC-Chef Thomas Bach scheint den russischen Sportlern und Sportlerinnen keine Steine in den Weg legen zu wollen.Profimedia
Russland würde die Möglichkeit zur Teilnahme an den Olympischen Spielen 2024 in Paris auch mit neutralen Athleten nutzen wollen. Der Chef des russischen Olympia-Komitees, Stanislaw Posdnjakow, stellte am Freitag in Moskau klar, dass eine Starterlaubnis nur unter weißer Flagge formal keinen Grund für einen Verzicht auf die Teilnahme in Paris darstellen würde.

Jeder russische Aktive könne frei entscheiden, in Paris unter einem neutralen Banner an Wettkämpfen teilzunehmen oder nicht, behauptete Posdnjakow in einer Medienrunde: "Wir leben in einem freien Land, in dem es jedem Sport frei steht, eine Wahl zu treffen, entweder Solidarität mit seinen aus erfundenen Gründen von den Spielen ausgeschlossenen Mannschaftskameraden zu zeigen oder sich für eine Teilnahme als neutraler Athlet zu entscheiden."

IOC hat Weg bereits geebnet

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) und sein deutscher Präsident Thomas Bach hatten den internationalen Fachverbänden im Winter die Wiederzulassung von russischen Einzelsportlern offiziell empfohlen.

Seitdem erwarten viele Experten, dass Russland dadurch trotz seines Angriffskrieges in der Ukraine der Weg nach Paris geebnet werden soll. Eine Entscheidung über die politisch umstrittene Olympia-Teilnahme von russischen Sportlern will das IOC "zu gegebener Zeit" treffen.

Forderung: Zwischen Sport und Politik differenzieren 

In Moskau bekräftigte Posdnjakow Russlands Unterstützung für den Kurs von Bach. Der Sport müsse sich von der Politik distanzieren, erklärte der Fecht-Olympiasieger von 1992 ungeachtet zahlreicher Propagandaparaden des russischen Militärs mit einheimischen Sportlern.

Allerdings forderte Posdnjakow indirekt die Aufweichung der momentan diskutierten Kriterien für eine russische Olympia-Teilnahme durch Unbedenklichkeitschecks und die Erhebung von Nachweisen über regelmäßige Dopingkontrollen. Diese Maßnahmen seien "unerschwinglich" und würden deswegen "einer großen Zahl russischer Athleten die Olympia-Teilnahme nicht ermöglichen".