Recap 25. Spieltag: Titelkampf und Abstiegskrampf – viel Bewegung in der Tabelle

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Recap 25. Spieltag: Titelkampf und Abstiegskrampf – viel Bewegung in der Tabelle

Mats Hummels freut sich über die Tabellenführung
Mats Hummels freut sich über die TabellenführungProfimedia
Bochum schlägt Leipzig, Leverkusen die Bayern – wenn die Bundesliga für eine Sache gut ist, dann für Überraschungen. Pellegrino Matarazzo ist um eine Jobgarantie reicher. Und auch die Diskussionen um den VAR bekamen eine neue Wendung. Das Verhältnis zwischen Amine Adli und Schiedsrichter Tobias Stieler könnte nachhaltig geschädigt sein. Der neue Tabellenführer heißt Borussia Dortmund, das neue Schlusslicht kommt aus dem Schwabenland.

Nur noch zwei deutsche Vertreter sind in Europa dabei. Diskussionen um vorhandene oder nicht vorhandene spielerische Qualität der Bundesliga bestimmen den Alltag in der Medienlandschaft.

Dafür gibt es gute Gründe. Ballbesitz ist in der Bundesrepublik ein unliebsames Nebenprodukt, etliche Teams setzen auf Manndeckung und lange Bälle. Trotz spielerischer Mängel müssen wir nach diesem Wochenende diagnostizieren: Es macht Spaß, die Bundesliga mitzuverfolgen. Denn sie garantiert 22/23 ausgesprochen viele spannende Momente.  

Den Auftakt machte am 25. Spieltag das Aufeinandertreffen zwischen Borussia Mönchengladbach und Werder Bremen. Gladbach bestimmte das Geschehen von der ersten Minute an. Eine Ballbesitzquote von 60 %. 21 Schüsse führten zu einem xG-Wert von 3,09. Dennoch mussten die Fohlen bis zur 48. Minute warten, ehe man den Führungstreffer bejubeln konnte. Marcus Thuram erzielte sein 12. Saisontor.

Ole Werner hatte vor dem Spiel etliche Verletzungen zu beklagen gehabt. Der 17-jährige Fabio Chiarodia gab sein Startelf-Debüt in Deutschlands höchster Spielklasse. Mit Pavlenka, Friedl, Veljkovic und Groß fehlten vier wichtige Defensivkräfte. Dementsprechend war der Bremer Coach mit dem Punktegewinn glücklich: "Das war eine totale Willensleistung meiner Mannschaft."

Was für Werner ein "gewonnener Punkt" war, bezeichnete Daniel Farke als "gefühlte Niederlage". Spielverderber aus Sicht der Borussia war Marvin Ducksch. In seinem 56. Bundesligaspiel erzielte der 29-Jährige seinen ersten Doppelpack, in der laufenden Saison steht er bereits bei 14 Scorern (8 Tore, 6 Vorlagen). Bei beiden Treffern blitzte seine große spielerische Klasse auf.   

Marvin Ducksch – der Mann kann kicken
Marvin Ducksch – der Mann kann kickenProfimedia

Dass vier Treffer fielen, war schwachen Defensivleistungen verschuldet. Keine Frage. Doch das 2:2 war von dramatischen und überraschenden Wendungen geprägt. Und somit ein würdiger Auftakt für einen mit großen Überraschungen gespickten Spieltag.

Zum Match-Center: Mönchengladbach vs. Werder

Labbadia muss bangen

Fangen wir mit unserem Lieblingsthema an: dem Abstiegskampf. Vier Spiele fanden am Samstagnachmittag statt. Alle vier Spiele sollten Einfluss auf die Lage im Tabellenkeller nehmen. Augsburg spielt eine starke Saison, hat aber auch nur 7 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. 

Die Fuggerstädter empfingen zahlreichen Besuch aus Gelsenkirchen. Rund 7.000 Schalker waren aus dem Ruhrgebiet in den sonnigen Süden gereist. Eine Reise, die sich auszahlen sollte. Zwar war die Partie – wie Thomas Reis im Vorhinein bereits angekündigt hatte – überaus "eklig". Viele Zweikämpfe, viel Stückwerk. Teils hatte man das Gefühl, hier wurde öfter der Gegenspieler als der Ball getreten. Aber die Königsblauen blieben auch nach einem kräfteraubenden Gefecht in der Rückrunde ungeschlagen. 

Zu verdanken war dies Augsburg-Stürmer Demirovic. Beim 1:0 durch Arne Maier (51.) hatte er noch hervorragende Vorarbeit geleistet. Zwei Minuten später schwächte er sein eigenes Team mit einem fürchterlichen Foul gegen Tom Krauß. Mit dem hohen Bein erwischte er Schalkes zentralen Mittelfeldspieler an der Augenhöhle. Krauß blieb glücklicherweise unverletzt, Demirovic sah korrekterweise die Rote Karte. Ein böser Wille sollte dem Bosnier nicht unterstellt werden.

In der Folge übernahm Schalke das Kommando – agierte mit Ball am Fuß aber weiterhin sehr hastig. Die Elf von Thomas Reis verpasste es lange, die Überzahl in einen Treffer umzumünzen. Erst in der dritten Minute der Nachspielzeit bekam S04 einen Strafstoß zugesprochen – und Schalkes Mann der Stunde, Marius Bülter, verwertete sauber. Bülters bereits vierter Treffer hintereinander. 

Zum Match-Center: Augsburg vs. Schalke

Wie man Elfmeter verwandelt, weiß auch Andrej Kramaric. Er durfte vor der Pause zweimal vom Punkt aus antreten. Ein klares Handspiel von Tolga Cigerci und ein ungeschicktes Einsteigen von Filip Uremovic ermöglichten dem Kroaten bei seinem Startelfcomeback (beim 1:2 gegen Freiburg war der TSG-Rekordstürmer nicht zum Einsatz gekommen) einen Doppelpack.

Hertha-Trainer Schwarz musste kurzfristig auf die Innenverteidiger Kempf und Dardai verzichten. Notgedrungen rückte Kapitän Marvin Plattenhardt eine Kette weiter nach hinten. Als linker Schienenspieler hatte der 31-Jährige in den vergangenen Wochen einen guten Eindruck hinterlassen. Als Innenverteidiger hatte er mit nur 1,81 m Körpergröße hingegen einen entscheidenden Nachteil. 

Hoffenheim feiert einen Sieg für die Moral
Hoffenheim feiert einen Sieg für die MoralProfimedia

Die Alte Dame machte einen klapprigen Eindruck. Hoffenheim ging hingegen der Knopf auf. Treffer von Bebou und Jovetic sollten noch folgen. Endstand: 3:1 für die Kraichgauer. Nach 14 sieglosen Bundesligapartien endlich wieder einen Dreier für die TSG. Das rettete Pellegrino Matarazzo mutmaßlich den Job.

Zum Match-Center: Hoffenheim vs. Hertha

Um selbigen muss Bruno Labbadia allmählich fürchten. Der weist nämlich mittlerweile einen Punkteschnitt in der Bundesliga von 0,6 pro Spiel auf. Zum Vergleich: Einer seiner Vorgänger – ein gewisser Herr Matarazzo – kam zum Saisonauftakt auf einen Schnitt von 0,56 pro Partie. Und musste folgerichtig den Verein verlassen. 

Omar Marmoush erzielte gegen seinen Ex-Verein das entscheidende Tor. Wolfsburg rückt auf den siebten Platz. Der VfB Stuttgart übernahm erstmals in dieser Spielzeit die Rote Laterne. Die spendet bekanntlich wenig Licht – es sieht entsprechend finster aus im Schwabenland. Zum Glück ist der Abstiegskampf extrem eng gestaltet.

Die Fans verweigerten nach dem Schlusspfiff erstmals den Support. Die erneute Bestellung von Labbadia kam bereits im Winter in weiten Teilen des VfB-Fanlagers nicht gut an. Vorstandschef Alexander Wehrle begründete: Der Abstiegskampf sei eine reale Bedrohung, Labbadia garantiere mit seiner Erfahrung geradezu den Klassenerhalt.

Trotz Sondertrikot setzte es für den VfB eine unfassbar bittere Niederlage
Trotz Sondertrikot setzte es für den VfB eine unfassbar bittere NiederlageProfimedia

Nichts da. Wenngleich man mit regenbogenfarbenem Brustring antrat. Wehrle erklärte: "Wir wollen ein Zeichen setzen. Wir haben als VfB Stuttgart und auch als Fußball-Bundesliga eine gesellschaftliche Verantwortung, zu sensibilisieren und Aufmerksamkeit für Themen wie Antisemitismus, Rassismus und Homophobie zu erzeugen." Eine schöne Botschaft. Glücksbringer waren die Trikots aber keine. Einmal mehr lieferte Stuttgart eine enttäuschende Leistung ab.

Zum Match-Center: Stuttgart vs. Wolfsburg

Für eine große Überraschung sorgte der VfL Bochum. Das folgerichtige Ergebnis einer rabenschwarzen Leipziger Woche. Nach einer 0:7-Niederlage in Manchester war auch der VfL eine Nummer zu groß. Wenngleich beim 1:0 ordentlich Dusel im Spiel war. Abwehrspieler Erhan Masovic erzielte nach einem Eckball sein viertes Saisontor. Die Roten Bullen vergaben Chance um Chance.

Wir werden das Spiel nicht selbst zusammenfassen, denn Marco Rose machte das bereits im Stile eines Spitzenreporters: "Bochum zuhause mit einer Menge Energie, viel Wucht in den Zweikämpfen. Wir haben über weite Strecken sehr ordentlich verteidigt, wenig zugelassen. Ein einfaches Standard-Gegentor, dann wird es in Bochum natürlich schwer. Hintenraus haben wir noch einmal richtig angeschoben, Powerplay gespielt, aber unsere Riesenchancen nicht genutzt. Am Ende setzte es eine enttäuschende Niederlage."

Zum Match-Center: Bochum vs. Leipzig

Adli liefert doppeltes Fallbeispiel für VAR

Was war denn da los? Schiedsrichter Tobias Stieler war am Sonntag offensichtlich darum bemüht, den Diskussionen um die Notwendigkeit des VARs ein Ende zu setzen. Denn (drücken wir es mal so aus): Ohne Unterstützung aus dem Kölner Keller hätte Leverkusen keinen verdienten Sieg über den FC Bayern gefeiert, sondern eine heftige und keinesfalls angemessene Niederlage hinnehmen müssen.

Zweimal wurde Amine Adli im Strafraum klar gefoult. Benjamin Pavard trat ihm in Minute 54 auf den Fuß, zog seinem französischen Landsmann sogar den Schuh aus. Stieler ignorierte das Beweismittel, zeigte Adli für eine vermeintliche Schwalbe Gelb. Der verwarnte Spieler schmiss den Stiefel voller Zorn auf den Boden. Wenige Sekunden später wurde der Referee an den Monitor gebeten. Stieler erkannte seinen Fehler. Die Gelbe Karte wurde zurückgenommen. Exequiel Palacios konnte vom Punkt aus den Ausgleich erzielen. 

Aus Fehlern lernt man? Nicht, wenn man Tobias Stieler heißt. In der 71. Minute brachte Upamecano Adli mit einer heftigen Blutgrätsche zu Fall. Kein Foul, nach Stielers Interpretation, sondern – Schwalbe von Adli. Leverkusens Stürmer lachte ungläubig, deutete an: Sieh's dir doch am Bildschirm an! Das tat Stieler auch, nahm erneut die Verwarnung zurück, Palacios verwertete erneut den fälligen Strafstoß. Albert Einstein soll einmal gesagt haben: "Die Definition von Wahnsinn ist: immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten." Nun ja.

Palacios behielt zweimal die Nerven
Palacios behielt zweimal die NervenAFP

Die Bayern spielten größtenteils sehr enttäuschend. Zwar ging man nach 22 Minuten durch einen abgefälschten Kimmich-Schuss in Führung – davon abgesehen war Leverkusen aber die spielbestimmende Mannschaft. Erst nach dem 2:1 erwachten die Münchener aus ihrem Dornröschenschlaf, feuerten wie wild Schüsse auf den Kasten von Lukas Hradecky ab. Der Finne überzeugte mit etlichen Glanzparaden. Leverkusen auf Platz 8 darf weiterhin Richtung europäisches Geschäft schielen. Der FC Bayern gab die Tabellenführung an den BVB ab.

Zum Match-Center: Leverkusen vs. Bayern

In der Vorsaison hatte der BVB nach 25 Runden sechs Punkte Rückstand auf den Tabellenführer aus München. 2020/21 lag RB Leipzig nach 25 Spieltagen auf Platz zwei, damals mit vier Punkten Differenz auf den FCB. Derselbe Abstand trennte Dortmund 2019/20 nach 25 gespielten Begegnungen vom FC Bayern.

In diesem Jahr ist vieles anders. Erstmals seit elf Jahren liegt neun Runden vor Saisonende nicht der Rekordmeister an der Tabellenspitze.

Wenngleich das Schlagerduell am 1. April unbedingt abgewartet werden muss, stehen die Chancen, dass der Meister 2022/23 nicht aus München, sondern Dortmund kommt, so gut wie lange nicht mehr. Die Möglichkeit, dass Edin Terzic Ende Mai heiliggesprochen wird, ist absolut intakt. Beim 6:1-Erfolg über den 1. FC Köln zündete die schwarz-gelbe Offensive trotz der Ausfälle von Adeyemi, Moukoko und Brandt von Anfang an ein Feuerwerk.  

Nach 36 Minuten führte der BVB bereits mit 4:0
Nach 36 Minuten führte der BVB bereits mit 4:0Profimedia

Raphael Guerreiro eröffnete in der 15. Minute den Torreigen. Der Portugiese agierte erneut im zentralen Mittelfeld und erledigte seine Aufgabe ein weiteres Mal hervorragend. Häufig waren ihm defensive Schwächen attestiert worden, trotzdem wurde Guerreiro von seinen Trainern kontinuierlich als Linksverteidiger eingesetzt. In der Zentrale kommen seine enge Ballbehandlung und sein gutes Auge für den Mitspieler deutlich besser zur Geltung. Auch beim 2:0 durch Haller und beim 3:0 durch Reus hatte er seine Füße entscheidend im Spiel. 

Die Gäste aus der Domstadt waren über weite Strecken chancenlos. Was Köln-Trainer Steffen Baumgart große Sorgen bereitete, war die viel zu lasche Gegenwehr. In der Defensive kam man "immer einen Schritt zu spät", wie es Baumgart beschrieb. Auch Vereinsikone Jonas Hector leistete sich trotz der Erfahrung von 43 A-Länderspielen und 219 Bundesligaspielen Fehler, die man üblicherweise nur im Amateurbereich zu sehen bekommt.

Während der BVB sich ernsthaft mit dem Thema Titel auseinandersetzen darf, muss der Effzeh die Länderspielpause nutzen, um wieder auf die Beine zu kommen. Noch hat man das rettende Ufer nicht erreicht. 

Zum Match-Center: Dortmund vs. Köln

Zorniger Glasner, zufriedener Streich 

Pressekonferenzen mit Oliver Glasner haben sich bei den Journalist*innen in Deutschland lange Zeit großer Beliebtheit erfreut. Der Österreicher gab sich auskunftsfreudig, war gelegentlich für markante und humorvolle Sprüche gut.

Nach der Auswärtsniederlage gegen Union wollte ihm aber kaum jemand in die Quere kommen. Sämtliche Fragen beantwortete er mit Einzeilern, sein Eröffnungsstatement lautete: "Ich bin heute vorsichtig. Weil alles, was ich jetzt sage, kann und wird gegen mich verwendet werden. Deswegen ist es besser, heute den Mund zu halten. Bitte um Verständnis."

Ob nur die Defensive oder auch die Offensive schuld an der Niederlage gewesen sei? "Das haben schon klügere Köpfe gesagt: Wenn du vorne kein Tor machst und hinten welche bekommst, dann verlierst du das Spiel. Genau so war es heute." Die Frankfurter Eintracht agierte auf dem Platz größtenteils sehr ideenlos.

Auch Ritter Keule beteiligte am Gruppenkuscheln nach dem 2:0
Auch Ritter Keule beteiligte am Gruppenkuscheln nach dem 2:0 AFP

Und Union machte, was Union am besten kann: Man verteidigte kompakt und geduldig, lauerte auf individuelle Fehler des Gegners. Rani Khedira nach einem Eckball – what else? – brachte die Eisernen wenige Minuten nach der Halbzeitpause auf die Siegerstraße. Ein Treffer durch Sheraldo Becker wurde in der 68. Minute aberkannt, Kevin Behrens sorgte dann nicht nur vermeintlich, sondern tatsächlich für das 2:0. 

Zum Match-Center: Union vs. Frankfurt

Die Köpenicker stehen wieder auf Platz 3 in der Tabelle, profitierten auch von Patzern der Konkurrenz. Dass Leipzig in Bochum verlor, wissen wir ja bereits. Außerdem verschenkten von den vielen Europacup-Reisen augenscheinlich müde gewordene Freiburger einen Sieg in Mainz. Karim Onisiwo erzielte in der sechsten Minute der Nachspielzeit den 1:1-Ausgleich. Christian Streich war trotzdem sichtlich stolz auf seine Mannschaft.

Zum Match-Center: Mainz vs. Freiburg

Team der Woche: TSG Hoffenheim

Woche für Woche bekommen wir eine Lektion erteilt, Woche für Woche vergessen wir sie wieder. Schreibe niemand ab, Überraschungen sind immer möglich. Vor allem, wenn man über derart hohe spielerische Qualität verfügt wie die TSG. Die Hertha erwies sich als dankbarer Gegner, schenkte Hoffenheim schon in der ersten Hälfte zwei Elfmeter.

Job gerettet, Rote Laterne abgegeben: Matarazzo und die TSG dürfen sich über eine starke Leistung freuen
Job gerettet, Rote Laterne abgegeben: Matarazzo und die TSG dürfen sich über eine starke Leistung freuenProfimedia

Pellegrino Matarazzo fuhr seine ersten drei Punkte als Hoffenheim-Coach ein. Die Leistung passte abermals, der Abwechslung halber auch das Ergebnis. Nach der Länderspielpause folgt das Kellerduell mit Schalke. Währenddessen wird Matarazzo Zeit haben, seine Spielidee der Mannschaft näherzubringen.  

Spieler der Woche: Raphael Guerreiro (Dortmund)

Die Lobhudelei auf Raphael Guerreiro war schon ein paar Sätze weiter oben zu lesen. Vor seiner Beorderung ins Mittelfeld hatte der 29-Jährige viel Kritik einstecken müssen. Sein Engagement beim BVB war bereits als Missverständnis abgestempelt worden. Einen überzeugenden Auftritt gegen Schalke und einen überragenden Auftritt gegen Köln später ist eine Verlängerung des im Sommer auslaufenden Arbeitspapiers eigentlich Pflicht. Ein Tor und zwei Vorlagen – eine starke Bilanz.

Als zentraler Mittelfeldspieler könnte Guerreiro für den BVB auch zukünftig eine wichtige Rolle spielen
Als zentraler Mittelfeldspieler könnte Guerreiro für den BVB auch zukünftig eine wichtige Rolle spielenAFP

Tor der Woche: Marco Reus (Dortmund)

Selbiges gilt auch für Guerreiros Teamkollege, die Vereinslegende Marco Reus. Es gab in dieser Woche einige erwähnenswerte Treffer, die es sich fast genauso verdient hätten, hier genannt zu werden. Neuhaus’ Hammer gegen Bremen etwa oder Marmoush Distanzkracher gegen Stuttgart. Die Art und Weise, wie Reus am Samstagabend das 3:0 erzielte, beeindruckte aber am nachhaltigsten. Warum?

Jeder, der mal selbst gebolzt hat, wird sich fragen: wie zum Teufel hat Reus erkannt, dass es da eine Lücke gab? Wie kommt man auf die geniale Idee, den Ball einfach mal ins Kreuzeck zu schlenzen? Und wie viele Trainingsstunden hat der Kerl verbracht, um zu so einer perfekten Schusstechnik zu gelangen? Fragen über Fragen.