Alexander Zverev wieder in Bestform - Finale bei Australian Open zum Greifen nah

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Alexander Zverev wieder in Bestform - Finale bei Australian Open zum Greifen nah

Aktualisiert
Alexander Zverev spielt sein bestes Tennis seit Jahren.
Alexander Zverev spielt sein bestes Tennis seit Jahren.Profimedia
Nach dem klaren 3:0 Erfolg gegen Alex Michelsen hatte Alexander Zverev bewiesen, dass die "einfachen Gegner" nicht mehr die große Gefahr sind. Des Öfteren jagten einem eben diese Kontrahenten als deutschen Fan einen Schrecken ein. Doch Sascha bewältigte diese Aufgabe klinisch rein. Auch die Hürde Norrie meisterte er in einem dramatischen Auftritt. Am Mittwoch setzte er mit dem 3:1 Sieg gegen Carlos Alcaraz nochmal einen drauf, Sascha ist wieder in Bestform.

Nachdem es für den Hamburger bei den ATP Finals nicht mehr für die K.O-Runde reichte, hatte er einen langen Winter Zeit, um an seinem Spiel zu arbeiten. 2022 fiel er, nachdem er in Bestform war, für lange Zeit aus. Das Match bei den French Open war ein Knackpunkt, der vielleicht den Deutschen endlich zu dem heißersehnten Grand-Slam-Erfolg gebracht hätte.

Match-Center: Alexander Zverev vs. Carlos Alcaraz

Doch nach der Schreckensbotschaft stand eine lange Regenerationszeit an und Sascha musste sich Schritt für Schritt zu seinem alten Niveau zurückkämpfen. Dabei gab es immer wieder Rückschläge, einfache Matches, die verloren wurden oder der Kopf, der in den schwierigen Partien am Ende versagte. 2024 scheint es anders auszusehen. Der United Cup zeigte einen "erwachsenen" und abgeklärten Alexander Zverev, der eine deutsche Mannschaft als leichter Underdog bis zum Turniersieg führte.

Auf dem Weg dahin ging es an Stefanos Tsitsipas oder Hubert Hurkacz vorbei und auch im Doppel zeigte er vollen Einsatz. Es ist ein anderes Gesicht, dass der Weltranglistensechste dieses Jahr zeigt und es begeistert nicht nur mich, sondern die komplette deutsche Tennis-Szene.

Australian Open als erster Leistungstest

In Melbourne hatte man direkt Panik. Im ersten Match gab's das deutsche Duell gegen Dominik Koepfer, der sogar eine Satzführung klarmachen konnte. Doch Zverev behielt hier einen kühlen Kopf, gewann drei Sätze in Folge und holte sich einen Fleißerfolg. Auch Lukas Klein brachte Sascha in Rückstand, hier musste er sogar von 1:2 das Comeback realisieren und schaffte es per doppeltem Tie-Break-Sieg. Ein Match, das seine grandiose Mentalität unterstreicht.

Eine Einstellung, die ihm auch bei seinen persönlichen Problemen hilft. Merklich scheint der Hamburger unter dem Einfluss der Medien zu leiden, die ihn durchgehend aufgrund seiner Anhörung im Mai belagern. Doch selbst dieses Thema konnte er nun ausblenden und zeigte eine schier perfekte Leistung gegen Alex Michelsen. Das US-Talent ließ immer wieder aufblitzen, dass er nicht unverdient in der dritten Runde stand, doch Sascha zeigte sich humorlos, abgeklärt, erwachsen eben. Auch Cameron Norrie verlangte alles von ihm ab, am Ende siegte aber der klar bessere Zverev.

Die größte sportliche Reifeprobe gab es dann auf bisher höchstem Level gegen Carlos Alcaraz. Der Spanier bot gerade zum Ende sein bestes Tennis auf und erzeugte mit dem Comeback-Versuch eine ähnliche Situation, wie Alexander Zverev sie aus dem US Open Finale 2020 kennt. Damals gab es nach 2:0 Führung noch die Niederlage gegen seinen guten Kumpel Dominic Thiem. 

Doch genau solche Erfahrungen hat der Deutsche im Hinterkopf, nutzt sie und spielte auch gegen den Weltranglistenzweiten mutig und entschlossen. Auch Boris Becker kommentierte dieses Match ganz einfach: "Mit so einer Leistung gewinnst du die Australian Open." Und damit hat die Tennis-Legende absolut recht, für den Hamburger geht hier alles, da sollte ihm auch das anstehende Halbfinale gegen Daniil Medvedev keine Sorgen bereiten.

Das Jahr des Grand Slams

Und eines steht für mich fest, was die Experten sich wohl nicht auszusprechen trauen. Dieses Jahr haben wir den Alexander Zverev zurück, der 2022 leider die Saison beenden musste. Der Deutsche legt eine Einstellung an den Tag, die ihn mit der absoluten Weltspitze konkurrieren lässt und die Hoffnung auf einen Grand Slam im Jahr 2024 als absolut realistisch gestaltet.

Die Fans stehen in Melbourne hinter Sascha.
Die Fans stehen in Melbourne hinter Sascha.Profimedia

Vielleicht werden es schon die Australian Open, dafür bräuchte es gegen Medvedev und Djokovic jeweils perfekte Auftritte, wie heute gegen Carlos Alcaraz. Aber spätestens auf dem Sand in Paris könnte es dann aber zum großen Erfolg kommen. Dort, wo es 2022 aufhörte, könnte Zverev seinen ersten großen Wurf landen - wir bleiben gespannt und hoffnungsvoll.

Ein Kommentar von Henri Briese.
Ein Kommentar von Henri Briese.Flashscore