WM-Vorschau Gruppe B: England und die drei Musketiere

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WM-Vorschau Gruppe B: England und die drei Musketiere

WM-Vorschau Gruppe B: England und die drei Musketiere
WM-Vorschau Gruppe B: England und die drei MusketiereProfimedia
In der WM-Vorrundengruppe B wird Englisch gesprochen – zumindest im Aufgebot Englands, Wales und der USA. Der Iran will bei der Vergabe der ersten beiden Plätze aber ein Wörtchen mitreden. Favorit sind sicher die "Three Lions", dahinter ist das Rennen komplett offen.

Favorit: England

Ähnlich wie in Vorrunden-Gruppe A mit den Niederlanden (die Vorschau findet ihr hier) gibt es auch in Gruppe B einen klaren Favoriten aufs Weiterkommen: England. Die "Three Lions" dürsten nach ihrem zweiten Weltmeistertitel. Auch wenn im Mutterland des Fußballs die Zweifel an Cheftrainer Gareth Southgate nicht verstummen, rechnen sich die Engländer gute Chancen aus, den goldenen Pokal diesmal in die Höhe zu stemmen.

Im Kader dominieren die Spieler aus der heimischen Premier League, allen voran Kapitän Harry Kane (Tottenham). In der Bundesliga kickt nur ein englischer Nationalspieler. Allerdings hat sich der Dortmunder Jude Bellingham längst zu einer der Säulen des Teams entwickelt. Seit seinem Länderspieldebüt vor knapp zwei Jahren stand Bellingham bereits 17 Mal im Aufgebot. Ein Tor gelang dem 19-Jährigen dabei noch nicht. Die Weltmeisterschaft in Katar könnte dafür die geeignete Bühne bieten. 

Sorgen bereiten den englischen Fans die Leistungen in der Nations League. Von den letzten sechs Spielen (gegen Ungarn, Deutschland und Italien) konnten die Engländer kein einziges gewinnen. Dennoch vertraut Trainer Southgate weiterhin 19 der 26 Akteure, die bei der EM das Finale erreichten. Kontinuität und Erfahrung sollen die Auswahl zurück zu alter Stärke führen.

Star der Mannschaft: Harry Kane ist der Dreh- und Angelpunkt in der englischen Offensive. Wenn er fit ist, kann er zu den Toptorjägern des Turniers avancieren.

Größter Erfolg: WM-Titel 1966

Flashscore-Prognose: Der Finaleinzug bei der EM im letzten Jahr hat den Aufwärtstrend der "Three Lions" unterstrichen. Der anschließende Misserfolg in der Nations League soll jetzt vergessen gemacht werden. Wenn alle Leistungsträger gesund bleiben, ist bei der WM das Halbfinale möglich.

US-Trainer Gregg Berhalter formt bereits ein junges Team für die Heim-WM in vier Jahren.
US-Trainer Gregg Berhalter formt bereits ein junges Team für die Heim-WM in vier Jahren.Profimedia

Verfolger: USA

Die Vereinigten Staaten wärmen sich bereits für die Weltmeisterschaft in vier Jahren auf, die in den USA, Kanada und Mexiko stattfinden wird. Dementsprechend baut Cheftrainer Gregg Berhalter (kickte früher in Cottbus und bei 1860) bereits jetzt ein Team für die Zukunft auf. Mit einem Durchschnittsalter von 23 waren die USA die jüngste Mannschaft, die sich für die WM in Katar qualifizierte.

Chelseas Christian Pulisic, den wir noch von Borussia Dortmund kennen, ist mit 52 Länderspielen bereits einer der erfahrenen Spieler, mit Sicherheit aber einer der wichtigsten. Hochtalentiert sind Tim Weah (22, Lille), Gio Reyna (20, Dortmund) und Brandon Aaronson (22, Leeds). Die Hoffnungen ruhen ebenfalls auf dem ehemaligen Schalker Weston McKennie, der nun für Juventus Turin seine Fußballschuhe schnürt.

Fraglich ist die Aufstellung der US-Boys im Sturm. Union Berlins Jordan schaffte es ebenso wenig in den WM-Kader wie Ricardo Pepi, der von Augsburg an Groningen ausgeliehen ist. So könnte Christian Pulisic im Nationaltrikot deutlich offensivere Aufgaben erhalten als im Verein. Der ehemalige Bremer Josh Sargent (jetzt Norwich City) ist eine weitere Option.

Star der Mannschaft: Christian Pulisic gilt zwar nicht als Lautsprecher, geht im jungen amerikanischen Team aber sportlich voran. 

Größter Erfolg: WM-Viertelfinale 2002, Platz drei 1930

Flashscore-Prognose: Gregg Berhalter führte das US-Nationalteam 2002 als Spieler unter die letzten Acht. Mit der jungen Truppe ist zwanzig Jahre später wieder ein Überraschungs-Coup, sprich das Achtefinale, drin.

Auch mit 33 ist Gareth Bale der Dreh- und Angelpunkt der Waliser.
Auch mit 33 ist Gareth Bale der Dreh- und Angelpunkt der Waliser.Profimedia

In Lauerstellung: Wales

Die USA, der Iran und Wales nehmen sich qualitativ nicht viel und begegnen sich fast auf Augenhöhe. Diese Chance möchten die Waliser ergreifen. Für Kapitän Gareth Bale ist es die letzte Chance, etwas mit der Nationalmannschaft zu erreichen – seine Karriere klingt gerade in Los Angeles aus. 

Der Kader ist eine Mischung aus alten Haudegen wie Aaron Ramsey (31), Chris Gunter (33) und Wayne Hennessey (35) sowie talentierten Kräften: Daniel James (25), Harry Wilson (25), Joe Rodon (25) oder Brennan Johnson (21). Seit der WM-Quali gelang dem Team von Trainer Robert Page jedoch kein Sieg mehr. 

Noch immer ist das Spiel der Mannschaft auf den Altstar Bale zugeschnitten, vor allem in der Offensive. Allerdings ist der 33-Jährige längst nicht mehr in der Verfassung vergangener Tage. Sein Status innerhalb der Mannschaft ist jedoch unumstritten, sodass Bale eine Stammplatzgarantie hat. 

Star der Mannschaft: Gareth Bale spielt vielleicht das letzte große Turnier seiner Karriere.

Größter Erfolg: WM-Viertelfinale 1958

Flashscore-Prognose: Es würde uns nicht überraschen, wenn nicht die USA oder der Iran Zweiter in der Gruppe B werden, sondern Wales. Wenn Gareth Ball die Uhr der Zeit ein letztes Mal zurückdrehen kann, ist das Achtelfinale denkbar.

Iran will mit Erfahrung und mannschaftlicher Geschlossenheit die Überraschung schaffen.
Iran will mit Erfahrung und mannschaftlicher Geschlossenheit die Überraschung schaffen.Profimedia

Außenseiter: Iran

Zum dritten Mal in Folge qualifizierte sich der Iran für die WM-Endrunde. Bei insgesamt sechs Teilnahmen gelang dem Team aber nie der Sprung ins Achtefinale. Cheftrainer Carlos Queiroz hat das Zepter wieder übernommen und ist für seine gut organisierte Defensive bekannt.

Anders als die Amerikaner schicken die Iraner eine erfahrene (man könnte auch sagen alternde) Mannschaft ins Turnier. Das Durchschnittsalter beträgt 29 Jahre. Ein Fragezeichen steht hinter Leverkunsens Stürmer Sardar Azmoun. Der 27-Jährige sollte eigentlich gesetzt sein, kämpft aber mit seiner Fitness. Im Angriff glänzen soll Mehdi Taremi vom FC Porto. In der portugiesischen Liga sammelte der Stürmer elf Scorer-Punkte in 13 Einsätzen, in der Nationalmannschaft netzte er 27 Mal in 60 Begegnungen.

Star der Mannschaft: Mehdi Taremi ist nicht der neue Ali Daei, trifft aber zuverlässig. 

Größter Erfolg: Asienmeister 1968, 1972, 1976

Flashscore-Prognose: Gleich im ersten Vorrundenspiel treffen die Iraner auf Gruppenfavorit England. Anschließend haben sie voraussichtlich zwei Endspiele vor der Brust. Wir trauen ihnen einen Sieg zu, aber nicht den Achtelfinaleinzug.