"Wofür?": Nadal spricht sich gegen gleiche Gehälter für Männer und Frauen aus

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"Wofür?": Nadal spricht sich gegen gleiche Gehälter für Männer und Frauen aus

Rafa Nadal äußerte sich gegenüber Ana Pastor über Chancengleichheit im Sport
Rafa Nadal äußerte sich gegenüber Ana Pastor über Chancengleichheit im SportAFP
Der mallorquinische Tennisspieler sprach in einem ausführlichen Interview für die Sendung "El Objetivo" auf "La Sexta" über die Unterschiede in Gehältern im Männer- und Frauensport.

Während des Gesprächs erwähnte die Moderatorin des Formats, Ana Pastor, an einer Stelle zu Rafael Nadal, dass sie das Gefühl habe, dass er sich "unwohl" fühle, wenn es um die Gleichstellung von Männern und Frauen im Sport gehe, insbesondere wenn es um die gleiche Bezahlung gehe.

Nadal über Chancengleicheit

Diese Aussage veranlasste den 22-fachen Grand-Slam-Sieger zu einer ausführlichen Erklärung zu einem Thema, das er bei zahlreichen Gelegenheiten angesprochen und zu dem er stets die gleiche Meinung vertreten hatte.

"Die Investitionen in den Frauensport sollten die gleichen sein wie in den Männersport. Die Chancen? Sollten ebenfalls dieselben sein. Aber dieselben Gehälter? Nein. Wofür? Ungerecht ist doch lediglich, dass die Chancen nicht die gleich sein", begann Nadal seine Ausführungen, die auf unhöflich wirkende Art und Weise immer wieder von den Kommentaren der Gesprächspartnerin unterbrochen wurde.

"Feminismus wird gerne auf die Spitze getrieben"

"Ein Mann und eine Frau verdienen die gleichen Chancen. Der Begriff Feminismus wird dagegen gerne auf die Spitze getrieben. Bei der Gleichberechtigung geht es nicht darum, etwas zu verschenken. Gleichheit bedeutet, dass Serena Williams, wenn sie mehr Einkommen generiert als ich, auch mehr verdienen muss als ich", führte Nadal weiter aus.

"Ich will nicht mehr verdienen als Serena, weil ich Rafa Nadal bin. Ich möchte, dass Frauen, die mehr Einkommen generieren als Männer, auch mehr verdienen als Männer. Im Tennis sind Preisgelder ziemlich gleich verteilt. Das Frauentennis ist bereits seit geraumer Zeit sehr populär, und deshalb kam die Gleichstellung dort früher. Neulich habe ich die Rangliste der bestbezahlten Sportlerinnen gesehen, da waren viele Tennisspielerinnen dabei", erklärte der 22-fache Grand-Slam-Champion.

Kommentare sorgen für Wirbel in Spanien

Immer wieder bezog sich der 37-Jährige dabei auf Investitionen, die "die gleichen" sein sollten: "In Bezug auf die Infrastrukturen, in Bezug auf die Trainer. Aber natürlich, wenn Sie mir sagen, dass die Nummer 50 der Welt genauso viell verdienen muss wie Djokovic, dann nein. Das würde bedeuten, dass jeder das Gleiche verdienen muss", so Nadal abschließend.

Nadals Kommentare spalten in der spanischen Heimat die Gemüter: Manche Nutzer von X bezeichneten ihn als gar "machista", eine spanische Bezeichnung für einen Sexisten. Immer wieder kommt es in dem Land, das seit Jahren eine extrem-feministische Welle erlebt, zu öffentlichen Debatten.

Andere User hingegen unterstützten "Rafa": "Es wäre nicht fair, dass jemand, der mehr Umsatz mit Eintrittskarten und T-Shirts macht, das Gleiche verdient wie jemand, der viel weniger Umsatz macht, das ist doch logisch", hieß es in einem Kommentar.

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