NBA Round-up: Warriors nach zweiter Niederlage vor dem Aus – Rüpel Green sieht rot

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige

NBA Round-up: Warriors nach zweiter Niederlage vor dem Aus – Rüpel Green sieht rot

Aktualisiert
Bei Golden States Draymond Green brennen alle Lichter durch: Er tritt dem am Boden liegenden Domantas Sabonis in den Bauch.
Bei Golden States Draymond Green brennen alle Lichter durch: Er tritt dem am Boden liegenden Domantas Sabonis in den Bauch.AFP
Die NBA bot auch in der Nacht von Montag zu Dienstag feinste Playoff-Unterhaltung: Die favorisierten Philadelphia 76ers um Superstar Joel Embiid wurden ihrer Rolle gerecht und gingen mit einer echten Teamleistung im 2:0 in der Serie gegen Brooklyn in Führung. Unschöner wurde es in Sacramento, wo Golden States Aggresive Leader Draymond Green seinem Gegner mit voller Absicht in den Bauch trat.

 

Philadelphia 76ers vs. Brooklyn Nets 96:84

Joel Embiid stemmte seine Faust in die Luft und forderte das Philly-Publikum auf, noch lauter zu werden, als Tobias Harris und Tyrese Maxey spielentscheidende Dreier trafen und Brooklyns Angriffe mit starken Blocks abwehrten. "So glücklich habe ich ihn noch nie gesehen, seit ich hier bin, wenn andere Spieler treffen", sagte Doc Rivers, Trainer der Philadelphia 76ers im dritten Jahr. "Er hat heute Abend wirklich seine Teamkollegen gefeiert."

Und das aus gutem Grund. Philadelphias Franchise-Player hat endlich gelernt, seinen Mitspielern zu vertrauen. Maxey traf sechs 3-Punkte-Würfe und erzielte 33 Punkte, Embiid und Harris erzielten jeweils 20 Punkte, und die Philadelphia 76ers besiegten in der Nacht zum Montag die Brooklyn Nets mit 96:84 und gingen damit in ihrer Playoff-Serie der Eastern Conference mit 2:0 in Führung. Embiid war offensiv eher unauffällig und traf nur 6 von 11 Würfen aus dem Feld, aber sonst war er für fast alles gut. Der MVP-Finalist kam auf 19 Rebounds, sieben Assists und drei Blocks.

"Viele Leute denken, dass ich es einfach liebe, den Korb zu treffen", sagte Embiid. "Ich glaube nicht, dass das wahr ist. Ich genieße es zu gewinnen." Embiids zunehmendes Vertrauen in seine Teamkollegen ist ein Grund dafür, dass die Sixers, die an dritter Stelle der Rangliste stehen, in den Playoffs weiterkommen wollen. Harris hatte 12 Rebounds. James Harden erzielte für die Sixers nach einer sensationellen Leistung in Spiel 1 nur acht Punkte bei 3 von 13 Versuchen. 

Cam Johnson führte die Nets mit 28 Punkten an. Ein echtes Highlight setzte der 27-Jährige, als er mit einem mächtigen Satz über Phillys Big Man Embiid hinwegsprang und den Ball dunkte. Johnson starrte Embiid an, der wich zurück. "Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich gedunkt wurde", versuchte Embiid nach dem Spiel mit ernstem Gesicht zu sagen. Vielleicht wollte Embiid nicht aufs Poster, in jedem Fall war es einer der wenigen Höhepunkt der Partie aus Sicht der New Yorker.

Cam Johnson mit einem Poster-Dunk über den mächtigen Joel Embiid.
Cam Johnson mit einem Poster-Dunk über den mächtigen Joel Embiid.AFP

Vielleicht sollten die 76ers auf der Jagd nach ihrer ersten NBA-Meisterschaft seit 1983 einfach mehr auf ihren Trainer hören. Nachdem Brooklyn den ersten Korb der zweiten Halbzeit erzielt hatte, nahm Rivers eine kurze Auszeit. "Kommt schon, Jungs! C'mon!" forderte Rivers von seinem Gruppe. "Hört zu, es liegt an euch, was ihr tun wollt." Maxey, der die Sixers in der ersten Halbzeit mit 15 Punkten im Spiel hielt, wurde bei einem Fastbreak gestoppt, doch Harris setzte nach und sorgte für den Ausgleich (55:55) für die 76ers. Maxey verfehlte beim nächsten Ballbesitz nicht - ein Dreier aus der Ecke, der die Menge in Aufruhr versetzte.

Dann verpasste PJ Tucker einen Dreier, schnappte sich seinen eigenen Rebound, bediente James Harden und "The Beard" versenkte seinen ersten Distanzwurf des Spiels. Harris setzte sofort nach und traf einen ebenfalls einen 3-Punkt-Wurf, woraufhin er hüpfend und mit den Armen wedelnd das Spielfeld verließ und eine Auszeit nahm. Embiid brach daraufhin in Jubel aus und die Sixers führten mit 64:56. "Wir haben nicht unseren besten Basketball gespielt, aber in der zweiten Halbzeit haben wir herausgefunden, was funktioniert, und das haben wir immer und immer wieder gemacht", sagte der Kameruner.

Spiel 3 findet am Donnerstag in New York statt.

Sacramento Kings vs. Golden State Warriors 114:106

Der Titelverteidiger steht unterdessen bereits in der ersten Runde der Playoffs vor dem Aus. Die Golden State Warriors unterlagen bei den Sacramento Kings mit 106:114 und verloren damit auch das zweite Spiel der Serie. Auch Superstar Stephen Curry, der das Team aus San Francisco mit 28 Punkten anführte, konnte die Niederlage im hitzigen Golden 1 Center nicht verhindern. Der MVP von 2015 und 2016 kam vor allem in seiner Paradedisziplin nicht richtig in Fahrt und verwandelte nur drei von 13 Dreierversuchen.

Für Aufregung sorgte einmal mehr sein Mannschaftskollege Draymond Green, der ligaweit seit Jahren als Rüpel bekannt ist. Mitte des vierten Viertels kam Gegenspieler Domantas Sabonis direkt vor Green zu Fall, was den 33-Jährigen dazu verleitete, mit dem Fuß auf den Bauch seines am Boden liegenden litauischen Kontrahenten zu stampfen. Selbst in der NBA, wo Undiszipliniertheiten auf dem Feld traditionell mild bestraft werden, dürfte dies eine lange Sperre für den Defensive Player of the Year von 2017 nach sich ziehen.

Während die aufgebrachten Fans in Sacramento noch damit beschäftigt waren, heftigste Beleidigungen in Richtung von Green zu rufen, kamen die Warriors in den letzten Minuten von einem Rückstand zurück und konnten beim Stand von 95:95 sogar ausgleichen, mussten dann aber einen 17:8-Lauf der Kings hinnehmen. Besonders überzeugend waren De'Aaron Fox und Sabonis, der nach der Attacke von Green weiterspielen konnte – beide legten am Ende jeweils 24 Punkte auf. Malik Monk kam auf 18 Punkte, Kevin Huerter auf 15 und Davion Mitchell steuerte 14 Zähler zum zweiten Erfolg der Kalifornier gegen den Nachbarn.

Nur eineinhalb Autostunden entfernt, also für US-amerikanische Verhältnisse ein Katzensprung, wird sich ab Donnerstagabend (Ortszeit) die Zukunft der Golden State Warriors entscheiden. Die traditionell heimstarken Titelverteidiger müssen das nächste Spiel der Serie gewinnen, um danach nicht in jedem einzelnen der Best-of-Seven-Serie gegen das Ausscheiden zu spielen. Ein Hoffnungsschimmer ist die Rückkehr von Andrew Wiggins, der nach über zweimonatiger Absenz wieder auf dem Feld stand und 22 Punkte lieferte.