Darts-WM: Ratajski mit sensationellem Comeback - Clayton möglicher Pietreczko-Gegner

Aktualisiert
Es war ein phänomenales Comeback von Krzysztof Ratajski.
Es war ein phänomenales Comeback von Krzysztof Ratajski. Steven Paston, PA Images / Alamy / Profimedia

Nach Weihnachten ist vor der heißen Phase bei der Darts WM. In der heutigen Nachmittags-Session gab's im Auftakt-Match das Duell zwischen Wesley Plaisier und Krzysztof Ratajski. Der "Polish Eagle" zeigte souveräne Ergebnisse zum Einstieg in die Weltmeisterschaft, während Plaisier durch seinen Sieg gegen Gerwyn Price nicht nur den Alexandra Palace zum Beben brachte, sondern auch einige neue Fans dazugewann.

Die Anfangsphase war recht chaotisch, während der erste Durchgang mit 3:0 gegen den Anwurf des Polen an Plaisier ging, schlug dieser nach der ersten Pause, ebenfalls mit 3:0 direkt zurück. Wesley Plaisier hingegen blieb stringent und besorgte sich erneut die Führung, warf dabei zwischendurch sogar fünf perfekte Darts. Diese Energie trug der Niederländer mit in den vierten Durchgang und konnte in einem engen Decider auf höchstem Niveau das 3:1 besorgen - die nächste Runde war damit zum Greifen nah. 

Match-Center: Wesley Plaisier vs. Krzysztof Ratajski

High-Finish-Mania von Ratajski

Aber Ratajski blieb bissig und spielte drei High Finishes im fünften Durchgang, um mit einem finalen 117er Checkout, während Plaisier auf Matchdarts stand, die ganze Geschichte nochmal enger zu gestalten. Und noch spannender war es dann im sechsten Durchgang, als Wesley Plaisier drei Darts zum Sieg verpasste, um das ganze hier in einen wahren Thriller zu verwandeln, denn Ratajski blieb resolut, checkte und glich zum 3:3 aus.

Im Decider war es dann weiterhin der "Polish Eagle", der absolut Feuer gefangen hatte und beim Spielstand von 2:1 in Legs die Möglichkeit zum Match bekam, dafür checkte er passend zum Narrativ dieser Partie die 116 und sicherte sich nach einem Comeback von drei Sätzen in Folge den Sieg und damit den ersten Platz im Achtelfinale. Dort wartet nun Luke Woodhouse als nächster Gegner.

Der Pole zeigte sich für seine Verhältnisse im DAZN-Interview überschwänglich: "Es war ein wundervolles Comeback, Wesley hat richtig tolle Darts gespielt, aber in den wichtigen Momenten war ich auf den Doppeln da."

Er habe "immer dran geglaubt", dass er sich in dieses Match "zurückkämpfen" konnte und war am Ende damit erfolgreich. 

Woodhouse überwindet schwachen Start

Andrew Gilding und Luke Woodhouse zeigten extremes Double-Trouble zum Auftakt in ihre Partie. Nach zwei gespielten Sätzen stand es 1:1, jedoch flogen zu diesem Zeitpunkt bereits 35 Darts am Doppel vorbei. Eine desaströse Quote, vor allem für den "Goldfinger", der in den ersten beiden Partien gerade beim Checkout meist eiskalt blieb.

Match-Center: Andrew Gilding vs. Luke Woodhouse

Der erste Spieler, der sich aus diesem Strudel befreien konnte war Luke Woodhouse, der im dritten Satz einen 104,86 Average spielte und auch im vierten Durchgang daran anknüpfen konnte, um sich eine 3:1 Führung zu erarbeiten. Sieben Legs in Folge holte sich Woody in dieser Phase und ließ Gilding kein einziges Mal überhaupt aufs Doppel werfen. Der fünfte Satz wurde dann nochmal spannender, Gilding brachte hier nochmal sein bestes Darts und machte mit einem 127er Checkout richtig Druck, doch Woody blieb im entscheidenden Leg eiskalt, nahm 90 raus und gewann somit schlussendlich höchstverdient mit 4:1.

Nächster Decider - Thriller-Erfolg für Jonny Clayton

Den Nachmittag rundeten schlussendlich Jonny Clayton und Niels Zonneveld ab. Der Niederländer konnte zum Einzug in die dritte Runde einen Statement-Erfolg gegen Michael Smith klarmachen und zeigte direkt, dass er zurecht noch mit im Rennen um die WM-Krone stand. Mit einem Average von knapp 103,00 nach den ersten zwei Sätzen und einem ausgeglichenen Spielstand war es hier ein Drittrunden-Match auf allerhöchstem Niveau. Jonny Clayton glänzte durch seine Checkouts, während Zonneveld sein konstantes Scoring zunächst stringent durchzog.

Match-Center: Jonny Clayton vs. Niels Zonneveld

Und auch danach war es Darts auf höchstem Niveau, beide holten ihre Anwurfsätze und die Angelegenheit war auch nach vier Sätzen weiterhin ausgeglichen. Ein kleines Highlight war das Checkout zum Satzgewinn von Niels Zonneveld, der sich den vierten Durchgang unabsichtlich über Doppel-20, Doppel-10 sicherte.

Das Match spitze sich zu, doch das Niveau sank nicht ab, so war es beinahe selbstverständlich, dass der dritte Satz über den Decider ging, wo am Ende Clayton seine dritte Führung in diesem Match klarmachen konnte. Jedoch setzte es im Anschluss auch den dritten Ausgleich in Folge - Zonneveld blieb bissig und hatte weiterhin ein enorm Scoring im Köcher. Im entscheidenden siebten Satz hatte "The Ferret" dann aber einfach das bessere Timing und konnte mit drei Legs in Folge triumphieren, um als einziger Waliser, der noch im Turnier steht, ins Achtelfinale einzuziehen. Dort geht es dann gegen den Sieger zwischen Ricardo Pietreczko und Andreas Harryson.