Trainer-Comebacks in Wolfsburg – Endet Herthas Auswärtsfluch?

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Trainer-Comebacks in Wolfsburg – Endet Herthas Auswärtsfluch?
Für Frankfurt-Coach Oliver Glasner ist die Partie in Wolfsburg eine Reise in die eigene Vergangenheit.
Für Frankfurt-Coach Oliver Glasner ist die Partie in Wolfsburg eine Reise in die eigene Vergangenheit.AFP
Ob Abstiegskampf oder Europa-Ambitionen: Am heutigen Bundesliga-Sonntag stehen zwei richtungsweisende Partien auf dem Programm. Den Auftakt macht Xabi Alonsos unberechenbare Werkself, die gegen Kellerkind Hertha den Kontakt zu Platz sieben herstellen will. Genau dort steht der VfL Wolfsburg, der am späteren Nachmittag nicht nur Eintracht Frankfurt, sondern auch seinen Ex-Trainer Oliver Glasner zum direkten Duell um die europäischen Plätze empfängt.

Bayer Leverkusen vs. Hertha BSC

Eine echte Achterbahnfahrt ist die bisherige Saison von Bayer Leverkusen. Angefangen mit dem Erstrundenaus im DFB Pokal gegen den SV Elversberg und der katastrophale Bundesliga-Anfangsphase mit nur zwei Siegen bis Anfang November, über die fünf Siege in Folge zwischen November und Ende Januar bis hin zum spektakulären Weiterkommen in der Europa League gegen Monaco und einer gegenläufigen Bundesliga-Schwächephase mit zuletzt nur einem Sieg aus fünf Spielen.

Kein Sieg in der Liga: In den letzten vier Partien konnte Bayer lediglich in der Europa League gewinnen.
Kein Sieg in der Liga: In den letzten vier Partien konnte Bayer lediglich in der Europa League gewinnen.Flashscore

Die Mannschaft von Xabi Alonso hat seine letzten beiden Heimspiele gegen Borussia Dortmund und zuletzt gegen Mainz 05 verloren, am Sonntag (ab 15:30 Uhr live bei DAZN und in der Flashscore-Audioreportage) muss endlich der nächste Sieg gegen Hertha BSC her. Mit diesem Ziel wird der spanische Coach seine Mannschaft offensiv aufstellen, was dem langzeitverletzten Torjäger Patrik Schick endlich das Startelf-Comeback einbringen könnte. Sollte es bei ihm noch nicht reichen, gilt Adam Hlozek als erste Alternative, obwohl der Iraner Sardar Azmoun am vergangenen Wochenende gegen Freiburg immerhin sein kaum noch für möglich gehaltenes erstes Saisontor erzielt hatte.

Leverkusen wird in jedem Fall als Favorit ins Spiel gehen, auch wenn sich die Hauptstädter leicht im Aufwind befinden. Aus den letzten drei Spielen hat die Mannschaft von Sandro Schwarz sechs Punkte geholt und zwischen zwei Heimsiegen über Borussia Mönchengladbach (4:1) und den FC Augsburg (2:0) musste man sich nur im Signal Iduna Park deutlich geschlagen geben. Obwohl auch der Auftritt in Dortmund nicht durchweg schlecht war, leiden die Berliner unter einer eklatanten Auswärtsschwäche: Die letzten sechs Gastspiele gingen alle verloren.

Personell richten sich die Blicke bei der Alten Dame auf die Defensive, in der mit Marton Dardai und Marc-Oliver Kempf zwei zusätzliche Optionen für die Dreierkette nach Verletzung zurückgekehrt sind. Auf der linken Schiene wird einmal mehr Kapitän Marvin Plattenhardt auflaufen, der inzwischen ein kleiner Talisman für sein Team ist: Ohne ihn hat die Hertha in dieser Saison noch nicht gewonnen, auch seine ansteigende Form half dem BSC in den vergangenen Wochen zu einer klaren Leistungssteigerung. Diese wird man aber auch brauchen, um sich gegen die qualitativ besser besetzten Leverkusener durchzusetzen.

VfL Wolfsburg vs. Eintracht Frankfurt

Der VfL Wolfsburg ist die Diva der Bundesliga. Geht es ihr gut und ist sie in ihrem Rhythmus, gibt es im deutschen Oberhaus kaum ein Team, mit dem sie nicht mithalten kann. Ist sie schlecht drauf und fehlt ihr das Selbstverständnis, so geht Spiel um Spiel verloren, ohne dass der Außenstehende verstehen kann, wie das selbe Team wenige Wochen zuvor noch viel besser spielen konnte. Symbolisch steht die starke Form der Wölfe nach der Winterpause, die durch zuletzt fünf Pflichtspiele ohne Sieg abgelöst wurde. Gerade als viele die Wolfsburger wieder abschreiben wollten, gelang dann am letzten Wochenende ein etwas schmeichelhafter 2:0-Sieg in Köln. Rein logisch betrachtet müsste das der Anfang der nächsten niedersächsischen Siegesserie sein.

Die Vorzeichen stehen durchaus gut für den VfL, bei dem Trainer Niko Kovac Stürmer Lukas Nmecha noch nicht von Anfang an aufs Feld schicken wird. Dem lange verletzten ehemaligen Nationalstürmer fehlt noch die Fitness für 90 Minuten, zudem steht mit Jonas Wind eine hochkarätige Alternative für das Sturmzentrum parat. Sicher ausfallen wird der kroatische Mittelfeldspieler Bartol Franjic, der sich unter der Woche einen Muskelfaserriss im Training zuzog. 

Die Geschichte über dem Aufeinandertreffen am Sonntagnachmittag (ab 17:30 Uhr live bei DAZN und in der Flashscore-Audioreportage) trägt aber den Namen der Trainer. Niko Kovac und Oliver Glasner haben die Seiten getauscht. Kovac, der seine erfolgreichste Zeit als Trainer in Frankfurt erlebte, steht seit Beginn der Saison bei den Wölfen an der Seitenlinie. Der 48-jährige Glasner, der von 2019 bis 2021 in Wolfsburg tätig war und die Autostädter nach Europa brachte, kehrt in Verantwortung für Eintracht Frankfurt an die alte Wirkungsstätte zurück und ist darauf bedacht, den Abstand zwischen beiden Teams aufrechtzuerhalten. Momentan trennen die Frankfurter fünf Punkte von den Wolfsburgern, ein Sieg des VfL würde die zwischenzeitlich schon besiegelt scheinende Trennung zwischen Platz sechs und dem Rest der Liga auf zwei Punkte aufweichen. 

Um das zu verhindern, müssen die Adlerträger endlich ihre Auswärtsschwäche überwinden. Seit fünf Spielen wartet die Eintracht auf einen Sieg auf fremdem Platz, in Wolfsburg konnte Glasner seit seinem Weggang allerdings noch nie gewinnen. Im Mittelfeldzentrum wird sich der gebürtige Salzburger einmal mehr auf den Japaner Daichi Kamada verlassen, dessen Torgefahr entscheidend für die Gäste werden soll. Dabei ist er nicht nur als Kombinationsspieler gefragt, sondern legt auch überraschend gute Zahlen aus der Distanz auf.