DFB Pokal-Vorschau: Hoffenheim will RB überraschen – Bayern in Mainz unter Druck

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DFB Pokal-Vorschau: Hoffenheim will RB überraschen – Bayern in Mainz unter Druck

Aktualisiert
Julian Nagelsmann steht in Mainz nach drei sieglosen SPielen unter Druck.
Julian Nagelsmann steht in Mainz nach drei sieglosen SPielen unter Druck.AFP
Am Dienstag und Mittwoch stehen die ersten vier Spiele des diesjährigen DFB Pokal-Achtelfinals auf dem Programm. Mit Union Berlin und dem VfL Wolfsburg treffen zwei absolute Form-Monster der Bundesliga aufeinander, während die Krisenclubs aus Baden-Württemberg jeweils auswärts ran müssen. Der Rekordpokalsieger aus München gastiert hingegen bei Mainz 05 – eventuell schon mit Star-Neuzugang Joao Cancelo.

RB Leipzig vs. TSG Hoffenheim

El Plastico – Diese etwas unrühmliche Bezeichnung bezeichnet das Duell der zwei vermeintlichen Retortenklubs, die sich in den letzten Jahren aber als feste Mitglieder der Bundesliga etabliert haben. Während die TSG nach einem aufsehenerregenden Start seit nun mehr 15 Jahren im gesicherten Mittelfeld der Bundesliga spielt, ist RB Leipzig inzwischen auch schon seit 2016 Teil der deutschen Eliteklasse und hat 2022 sogar den ersten Titel geholt.

Die Leipziger haben nach ihrem Pokalsieg im letzten Jahr gegen den SC Freiburg den Anspruch, mit dem in der Liga gewonnenen Selbstbewusstsein von elf ungeschlagenen Spielen in Folge auch im Pokal wieder weit zu kommen. Trainer Marco Rose muss weiterhin auf seinen gefährlichsten Offensivspieler Christopher Nkunku verzichten, dahinter streiten sich Spieler wie Dani Olmo und Emil Forsberg um die Plätze. Gesetzt sein dürfte der Ungar Dominik Szoboszlai, der im Freitagsspiel gegen den VfB Stuttgart zuletzt beide Leipziger Tore erzielte und der auch am Mittwoch um 18:00 Uhr (live bei Sky und in der Flashscore-Audioreportage) für die TSG Hoffenheim eine große Bedrohung darstellt.

Bedrohen tun sich die Hoffenheimer im Moment aber in erster Linie selbst, haben sie in der Bundesliga nach der Hälfte der Hinrunde doch einen echten Bruch erlitten und zuletzt nur noch eins der letzten zwölf Ligaspiele gewonnen. Da könnte der DFB Pokal doch gerade recht kommen, um sich neues Selbstvertrauen zu holen. Eine gute Option dürfte dabei Munas Dabbur sein, der zuletzt in der Liga wenig Spielzeit bekam, beim 5:1 gegen Schalke 04 in der zweiten Pokalrunde allerdings doppelt traf und ein echter Pokalschreck ist.

Sollte es für die Hoffenheimer gegen Leipzig nicht reichen, dürfte langsam auch die Position des Trainers Andre Breitenreiter in Frage gestellt werden. Vor der Saison mit einigen Vorschusslorbeeren aus der Schweiz gekommen, findet er sich mit seinem Team inzwischen nur noch drei Punkte vor dem Relegationsplatz in der Bundesliga wieder. Wie sein Team braucht auch er Argumente, auch hier könnte der DFB Pokal behilflich sein. Ein Weiterkommen der Kraichgauer wäre aber in jedem Fall eine Überraschung.

 

Mainz 05 v. FC Bayern

Auf ein Duell mit klassischer Pokal-Atmosphäre können sich zum Abschluss des Wochenspieltags die Fans in Mainz freuen. Der Branchenprimus kommt in die heimische Mewa Arena und die Mainzer scheinen aus mehreren Gründen nicht chancenlos zu sein. Da wäre erstens das 5:2 am Wochenende gegen den VfL Bochum, das sich für viele in Rheinhessen anfühlte wie eine Befreiung nach Wochen der sportlichen Dürre. Trainer Bo Svensson lobte vor allem das Offensivspiel seiner Mannschaft, bei der der Österreicher Karim Onisiwo einen Dreierpack schnürte.

Im Duo mit Neuzugang Ludovic Ajorque sah vieles bereits sehr gekonnt aus, was die Mainzer gegen ein zugegeben nicht konkurrenzfähiges Bochum aufs Tablett zauberten. Dazu erinnern sich vielleicht einige Nullfünfer noch an das letzte Pokalduell gegen die Bayern, als das damals noch kleinere Mainz den FCB in der Allianz Arena in die Verlängerung zwang. Fünf Minuten vor dem Ende sorgte damals Claudio Pizarro mit einem Traumtor für das 3:2, in Mainz spricht man trotzdem noch heute von der aufopferungsvollen Leistung des damaligen Teams von Jürgen Klopp.

Durch Mohamed Zidan ging Mainz 2006 sogar in München in Führung, schied am Ende aber trotzdem aus.
Durch Mohamed Zidan ging Mainz 2006 sogar in München in Führung, schied am Ende aber trotzdem aus.Profimedia

Damit es für die Bayern am Mittwoch um 20:45 Uhr (live in der ARD und im Flashscore-Audiostream) nicht ähnlich eng wird, muss eine klare Leistungssteigerung im Vergleich zum 1:1-Unentschieden gegen Eintracht Frankfurt am Samstag her. Nicht nur Uli Hoeneß bekundete, er sei "enttäuscht" von den bisherigen Leistungen der Mannschaft im neuen Jahr, auch Trainer Nagelsmann sparte nicht mit Kritik. Ob die Ausbootung von Flügelspieler Serge Gnabry der richtige Schachzug war, darf unterdessen bezweifelt werden, hatte der 27-Jährige doch gerade gegen Leipzig für einige der wenigen offensiven Szenen der Bayern gesorgt.

Ob Gnabry nach seinem Privaturlaub am freien Sonntag wieder in der Startelf steht, könnte auch davon abhängen, wie der Rekordpokalsieger die nächsten Wochen plant. Bereits am Sonntag steht ein wichtiges Auswärtsspiel beim VfL Wolfsburg an, da sind die Männer von der Isar voll gefordert. Eventuelle Kandidaten für einen Startelfeinsatz sind demnach Ryan Gravenberch und Marcel Sabitzer. Auch Mathys Tel könnte zum Einsatz kommen, der in seinem ersten Pokalspiel gegen Viktoria Köln direkt überzeugte. Und dann gäbe es da noch Joao Cancelo: Der Außenverteidiger kam am Montag zur Überraschung vieler Fußballfans auf Leihbasis von Manchester City an die Säbener Straße. Gut möglich, dass er bereits in Mainz das erste Mal für die Bayern auf dem Platz steht.