"Es war ein sehr schwerer Abend für uns alle", sagte Trainer Serge Aubin nach dem völlig nebensächlichen 2:1 gegen die Nürnberg Ice Tigers in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Spieler, Fans, Verantwortliche - sie allen waren am Sonntagabend vereint in der Trauer um Eder, der am vergangenen Mittwoch im Alter von nur 26 Jahren seinem Krebsleiden erlegen war.
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Für Aubin selbst sei es "zweifellos der härteste Tag meines Lebens als Trainer" gewesen, sagte der Kanadier: "Ich bin stolz auf meine Jungs. Sie haben mit einem schweren Herz gespielt, aber am Ende einen Weg gefunden zu gewinnen. Wir haben mit Tobi gespielt."
Überhaupt war das Gedenken an Eder am Sonntag allgegenwärtig. Schon vor dem Spiel hatten die Eisbären-Fans an einer Gedenkstätte vor der Arena Blumen oder Schals niedergelegt und Kerzen für den Nationalspieler angezündet. Auch in der Halle herrschte lange eine betroffene Stille. Auf das übliche Vorprogramm samt Feuerwerk und Hymne wurde verzichtet, die Schweigeminute zum Gedenken wirkte als beklemmendes Kontrastprogramm zur gewohnten Atmosphäre.
Emotionaler Treffer nach nur 36 Sekunden
Mit Spielbeginn wurde es dann aber doch laut. Ganz so, wie es sich die Spieler gewünscht hatten. Als Ty Ronning nach nur 36 Sekunden die Führung für die Berliner erzielte, schickte der Torschütze mit Tränen in den Augen einen Gruß nach oben. Aus den Hallenboxen erklang nicht die übliche Torhymne, sondern "Viva la Vida" von Coldplay. Eders Lieblingslied.
"Ich bewundere unsere Jungs, die Geschäftsstelle und unsere Trainer so sehr", sagte Berlins Geschäftsführer Thomas Bothstede in der Drittelpause bei MagentaSport: "Die müssen aufs Eis, die müssen weiterarbeiten, und die müssen versuchen, das Geschehene irgendwie auszublenden. Natürlich geht das nicht." Es sei "das schwerste Heimspiel gewesen, was wir uns vorstellen können".
Gleichzeitig sei die Anteilnahme noch immer "unglaublich", sagte Bothstede: "Da zeigt sich dann auch, dass in dem Fall so ein Eishockeyspiel oder eine Strafe oder ein Tor völlig egal ist. Völlig egal."