Ein Oldie und ein Grünschnabel: Funkel und Polzin legen los

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Ein Oldie und ein Grünschnabel: Funkel und Polzin legen los

Friedhelm Funkel soll den Traditionsklub Kaiserslautern wieder flott machen.
Friedhelm Funkel soll den Traditionsklub Kaiserslautern wieder flott machen.Profimedia
Ein Oldie und ein Grünschnabel im Rampenlicht: Friedhelm Funkel und Merlin Polzin sollen die Traditionsklubs Kaiserslautern und Hamburg wieder flott machen.

Hamburg/Kaiserslautern (SID) Als Merlin Polzin geboren wurde, startete Friedhelm Funkel gerade als Trainer durch. Damals, Ende 1990, war der heute 70-Jährige drauf und dran bei Bayer 05 Uerdingen anzuheuern - es sollte sein erster Klub als Profi-Trainer werden. Und während Funkel nun als Retter des 1. FC Kaiserslautern am Wochenende sein schon 929. Spiel als Chefcoach bestreitet, steht Polzin vor seinem Debüt auf der großen Bühne.

"Natürlich ist es etwas Besonderes", sagte Polzin, der bei seiner ersten Pressekonferenz am Freitag auch ein bisschen aufgeregt war. Der gebürtige Hamburger war Assistent unter dem geschassten Tim Walter, nun bekommt er bei seinem HSV die ganz große Chance. "Jetzt gilt es, das Vertrauen des Klubs zu rechtfertigen", sagte der erst 33-Jährige mit Blick auf seine erste Partie bei Hansa Rostock (Samstag, 13.00 Uhr/Sky).

Lautern mit Erfahrung auf Nummer sicher - HSV mit Grünschnabe ins Risiko

Und während Kaiserslautern in der Krise mit Oldie Funkel auf Nummer sicher geht, wählt der HSV mit einem Grünschnabel das Risiko. Und wenn Polzin einen überzeugenden Sieg einfährt, könnte eine Weiterbeschäftigung durchaus wahrscheinlicher werden. Denn: Sportvorstand Jonas Boldt hält Polzin für "ein großes Trainertalent, das eine Superentwicklung genommen hat". Und ausgerechnet der Erzrivale FC St. Pauli macht ja gerade vor, wie es gehen kann: Fabian Hürzeler, auch erst 30 Jahre alt und ehemaliger Assistent, stürmt mit den Kiezkickern in Richtung Bundesliga.

Genau dahin will ja auch der HSV zurück, Walter trauten sie den Aufstieg beim nun schon sechsten Versuch der Hamburger nicht mehr zu. Nun sei es "wichtig, an gewissen Stellschrauben zu drehen", sagte Polzin, doch eine Revolution rief der Hoffnungsträger des Tabellendritten der 2. Liga nicht aus: Er wolle an den "positiven Dingen" festhalten: "Das bedeutet, dass wir als HSV für mutigen und für überzeugenden Fußball stehen wollen".

Für Funkel und den FCK geht es am anderen Tabellenende um alles

Für Funkel und Co. geht es am anderen Tabellenende um alles - im Kampf gegen den Abstieg setzen die "Roten Teufel" im Gegensatz zum HSV voll auf Erfahrung, Routine, die Weisheit des Alters. Doch Wunder kann der 70-Jährige auch nicht vollbringen. "Vom Heiland" sei er "ganz schön weit entfernt", sagte Funkel, der mit einer Partie beim 1. FC Nürnberg (Sonntag, 13.30 Uhr/Sky) in seine nun schon zwölfte Trainerstation startet.

Und für Funkel schließt sich ein Kreis, schließlich trug er als Spieler von 1980 bis 1983 das berühmte rote Trikot. Kein Wunder, dass die Erwartungen an den Feuerwehrmann, der den Fritz-Walter-Klub vor dem erneuten Absturz in die 3. Liga retten soll, riesig sind. Und Funkel gibt alles, trotz seines Alters strotzt er vor Kraft. "Das Feuer ist wieder entfacht worden", sagte er.