HSV: Hängende Köpfe statt Aufstiegseuphorie - Baumgarts harte Landung in der Realität

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Hängende Köpfe statt Aufstiegseuphorie - Baumgarts harte Landung in der Realität
Steffen Baumgart und der HSV stecken in einer handfesten Krise.
Steffen Baumgart und der HSV stecken in einer handfesten Krise.Profimedia
Der Hamburger SV bleibt auch nach dem Trainerwechsel zu Steffen Baumgart instabil. Die Situation im Aufstiegsrennen spitzt sich zu.

Steffen Baumgart musste sich erst einmal selbst aufrichten. "Ich sollte jetzt aufhören, den Kopf hängen zu lassen", sagte der Coach des Hamburger SV frustriert nach dem nächsten Tiefschlag. Der trainingsfreie Sonntag diente auch dem ernüchterten Hoffnungsträger dazu, kurz durchzuatmen und sich wieder zu fokussieren.

Mit dem 0:2 bei Fortuna Düsseldorf waren die Zweifel am Erreichen des großen Saisonziels Aufstieg einmal mehr angewachsen. Statt endlich im Saisonendspurt Fahrt aufzunehmen, ist der erhoffte Effekt des Trainerwechsels erstmal ausgeblieben.

Noch ein Jahr 2. Liga für den HSV? Zumindest der direkte Aufstieg scheint außer Reichweite zu liegen.
Noch ein Jahr 2. Liga für den HSV? Zumindest der direkte Aufstieg scheint außer Reichweite zu liegen.Flashscore

Wunden lecken statt Siege feiern

Als Heilsbringer war Baumgart zum HSV gekommen, doch die Bilanz des Nachfolgers von Tim Walter ist ernüchternd. Drei Spiele, zwei Niederlagen, dazu blieben die Hamburger zum ersten Mal nach 30 Begegnungen ohne Torerfolg. Der Rückstand auf Holstein Kiel auf dem direkten Aufstiegsplatz zwei ist auf satte fünf Punkte angewachsen, Tabellenführer FC St. Pauli schwebt aktuell ohnehin in anderen Sphären.

Die Tendenz beim einstigen Bundesliga-Dino, der im sechsten Anlauf endlich zurück ins Fußball-Oberhaus will, ist alarmierend. Und die Stimmung unter den leidgeprüften Fans droht zu kippen. "So erkennt keiner, dass wir mit aller Macht aufsteigen wollen", klagte Baumgart bei Sky. Zu fehlerbehaftet und inkonstant tritt sein Team auf. Längst ist die Konkurrenz herangerückt und gefährdet sogar den Relegationsplatz.

Baumgart war mit großen Ambitionen nach Hamburg gekommen.
Baumgart war mit großen Ambitionen nach Hamburg gekommen.Profimedia

"Es waren ja auch bevor ich da war ähnliche, klare und deutliche Fehler, wo der Gegner - jetzt übertrieben gesagt - gar nichts gemacht hat", kritisierte Baumgart. An seine Profis glaube er dennoch, betonte der 52-Jährige. "Diese Mannschaft kann, diese Mannschaft sollte können", erklärte der Coach. Es gehe jetzt nicht darum, viel zu reden, man müsse halt "einfach mal machen".

Doch viel Zeit bleibt nicht, neun Spiele stehen noch aus. "Das Können und die individuelle Klasse ist in dieser Mannschaft. Ich hoffe, dass wir sie ganz, ganz schnell auch zeigen", so Baumgart, der mit dem HSV unter anderem noch gegen Kiel und St. Pauli vor eigenem Publikum spielt.

Vor allem gehe es darum, auf dem Platz bessere Entscheidungen zu treffen. "Die Lösungen sind da, du musst sie annehmen und nicht eine neue Idee haben. Ein Fußballspiel kann ja sehr einfach sein." Das sieht man beim HSV derzeit allerdings nicht.