Bei den Gastgebern begann Mikkel Kaufmann zum zweiten Mal in der Bundesliga, zum ersten Mal seit zwei Monaten (am 13. Januar beim 0:0 in Freiburg). Auch für Kapitän Christopher Trimmel war es ein Comeback: Zuletzt hatte er Mitte Februar beim 1:0-Sieg in Hoffenheim in der Startelf gestanden, nun durfte er mal wieder beginnen.

Werder Bremen überraschte mit einer durchaus offensiven Elf: Während Felix Agu erstmals im Jahr 2024 auf der Bank Platz nehmen musste, stand das Angriffstrio aus Nick Woltemade, Marvin Ducksch und Justin Njinmah erstmals gemeinsam auf dem Feld. Olivier Deman musste zuletzt eine Gelb-Sperre absitzen, heute begann er erstmals seit fünf Wochen. Auch Innenverteidiger Milos Veljkovic kehrte nach längerer Verletzung in die Startelf zurück.

Wie aus den letzten Wochen gewohnt besannen sich die Köpenicker auf ihre in der Erfolgszeit so starke Defensive und ließen den Bremern kaum Raum zum Spielen. Sechs Gelbe Karten zeugten von einer sehr umkämpften Partie, Fußball wurde nur selten gespielt. Die beste Torchance des ersten Durchgangs hatte Brenden Aaronson, doch die sehenswerte Direktabnahme des US-Amerikaners konnte Werder-Keeper Michael Zetterer reflexartig über die Latte lenken (45.+1).

Offener Schlagabtausch in Hälfte zwei

Obwohl die Hanseaten gut aus der Kabine kamen, ging Union nach fünf Minuten in Führung. Eine Hereingabe von der linken Seite konnte Senne Lynen nur unzureichend klären. Der zuletzt kritisierte Yorbe Vertessen profitierte und setzte den Ball aus acht Metern unhaltbar unter die Latte (50.). 

Und plötzlich schien der Knoten geplatzt zu sein. Der auffälligste Offensivakteur der Hausherren, Brenden Aaronson, spielte einen Doppelpass mit Vertessen und stand plötzlich frei vor Zetterer. Der US-Boy blieb cool und schob den Ball links am Keeper vorbei in den Kasten (51.). In etwas mehr als 60 Sekunden hatte Union Berlin das Spiel vermeintlich entschieden. 

Wenn da nicht Fredrik Rönnow gewesen wäre. Der Berliner Keeper wollte in der 63. Minute eine Ecke der Bremer locker abfangen, doch sah den heranstürmenden Mitchell Weiser nicht kommen. Der Außenbahnspieler, der selbst viele Jahre in Berlin bei Unions Lokalrivale Hertha BSC verbracht hatte, köpfte den Ball am verdutzten Dänen vorbei ins Tor.

Auch wenn Werder in der Schlussphase alles versuchte und unter anderem auch den glücklosen Naby Keita brachte, sollte der Ausgleich für die Bremer nicht mehr gelingen. Durch die Niederlage schmilzt der Vorsprung von Werder auf Union auf zwei Punkte. Für Bremen geht es nach der Länderspielpause zuhause gegen Wolfsburg weiter, Union Berlin gastiert bei Eintracht Frankfurt.

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