Bundesliga PKs: Edin Terzic will Druck machen - "Fokus komplett auf uns richten"

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Bundesliga PKs: Edin Terzic will Druck machen - "Fokus komplett auf uns richten"
Aktualisiert
Edin Terzic hat die Meisterschaft noch nicht abgehakt.
Edin Terzic hat die Meisterschaft noch nicht abgehakt.Profimedia
Der 31. Spieltag der Bundesliga steht an und turnusgemäß gaben die Trainer der 18 Vereine wieder ihre Einschätzungen zu den anstehenden Partien ab. Die wichtigsten Aussagen aus den Pressekonferenzen der Coaches findet ihr in unserer PK-Übersicht.

 

Mainz 05 vs. Schalke 04: Europa-Ambitionen gegen Abstiegsangst

Trainer Bo Svensson vom Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 erwartet eine "kernige Aufgabe" gegen das abstiegsbedrohte Schalke 04. "Es geht für sie um sehr, sehr viel. Wenn man die Mannschaft sieht, ist absolut Leben drin", sagte der Däne vor dem Heimspiel am Freitagabend (ab 20:30 Uhr live bei DAZN und in der Flashscore-Audioreportage): "Die kämpfen um ihr Leben in der Liga. Und dementsprechend spielen die auch."

In der Hinrunde hatte Mainz auf Schalke verloren (0:1), die Rheinhessen sind deshalb gewarnt. "Wir brauchen eine Topleistung, um gegen top motivierte Schalker mitzuhalten und uns durchzusetzen", sagte Svensson. Nach dem Rückschlag in Wolfsburg (0:3), der die Mainzer Serie von zehn Spielen ohne Niederlage beendet hatte, erwarte der Coach von seinem Team daher "das Gesicht, das wir meiner Meinung nach die ganze Rückrunde gezeigt haben".

Schalke muss Abwehrchef Jenz ersetzen

Die Schalker hingegen müssen in Mainz erneut auf den angeschlagenen Abwehrchef Moritz Jenz verzichten. "Es wird definitiv nicht reichen", sagte Trainer Thomas Reis. Dafür kehren Cedric Brunner und Tim Skarke in den Kader zurück. "Ich bin froh, dass ich wieder mehr Entscheidungen treffen kann. Das tut der Mannschaft gut", betonte Reis.

Dem Tabellen-17. steht mit den Begegnungen in Mainz, bei Bayern München, gegen Eintracht Frankfurt und bei RB Leipzig ein schweres Restprogramm bevor. "Wir wollen definitiv drei Punkte holen. Wir müssen unsere Auswärtsbilanz aufbessern", sagte Reis, dessen Team in 14 Gastspielen erst acht Zähler geholt hat.

Dafür geht Reis ein gewisses Wagnis beim Personal ein. "Wir können die Spieler nicht langsam heranführen, uns steht das Wasser bis zum Hals. Daher muss ich auch riskieren, dass der ein oder andere Spieler ausfällt", sagte der Trainer.

Freiburg vs Leipzig: Leipzig mit "Selbstverständnis" in den Breisgau

Trainer Marco Rose von RB Leipzig sieht seine Mannschaft im Duell mit dem SC Freiburg trotz des klaren Pokal-Erfolgs im Breisgau nicht im Vorteil. "Es wird ein anderes Spiel. Freiburg wird ein paar Dinge anpassen, es bleibt das schwere Auswärtsspiel", sagte Rose vor der wegweisenden Partie im Kampf um die Champions League am Samstag (15.30 Uhr/Sky).

Dennoch fahre sein Team nach dem furiosen 5:1-Erfolg und dem Einzug ins Pokalfinale am Dienstag "sehr selbstbewusst und mit einem gewissen Selbstverständnis" nach Freiburg, betonte Rose, der "wieder eine heiße Atmosphäre" erwartet. Der zuletzt ins Mannschaftstraining zurückgekehrte Xaver Schlager könnte eine Option für den Kader werden, je nachdem, ob der angeschlagene Kevin Kampl ausfällt.

Die Leipziger (5./54 Punkte) könnten mit einem Sieg an den Freiburgern (4./56) vorbei auf einen Champions-League-Platz springen. "Wir haben unsere Ziele und werden daran gemessen, ob wir uns für die Champions League qualifizieren", sagte Rose.

Streich vor Leipzig locker: "Sensationelle Situation"

Trainer Christian Streich vom spürt vor dem direkten Duell um die Champions League keinen besonderen Druck. "Wir sind in einer sensationellen Situation. Wir spielen am 31. Spieltag gegen Leipzig und stehen vor ihnen", sagte der 57-Jährige: "Dass wir nach 30 Spieltagen vor dieser Mannschaft stehen, ist eigentlich nicht erklärbar. Jetzt muss uns Leipzig erstmal schlagen, damit sie vor uns stehen."

Fraglich ist für Samstag der Einsatz von Flügelspieler Ritsu Doan. "Er wird eher nicht spielen, aber wir haben noch Hoffnung", betonte Streich. Die 1:5-Klatsche im Pokalhalbfinale am Mittwoch sei derweil abgehakt. "Es ist relativ banal: zu große Abstände und schwaches Zweikampfverhalten. Dann ist das Spiel verloren. Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen."

Zu viele Spieler hätten "eine schwache Tagesform" gehabt, führte der dienstälteste Trainer der Liga aus: "Wir möchten es unter allen Umständen besser machen am Samstag. Wir haben ein Heimspiel und die letzten drei Spiele in der Bundesliga gewonnen." 

Bayer Leverkusen vs. 1. FC Köln: Diskussionen um Spielverlegung

Rechtzeitig zum Lokalduell gegen den 1. FC Köln kehrt Weltmeister Exequiel Palacios in den Kader des  Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen zurück. Wie Trainer Xabi Alonso am Donnerstag mitteilte, sei der Argentinier für die vorverlegte Partie am Freitag (ab 20:30 Uhr live bei DAZN und in der Flashscore-Audioreportage) "natürlich" eine Option für die Startelf.

 

Die vergangenen drei Partien hatte Palacios wegen Oberschenkelproblemen verpasst, für das Derby in der mit 30.210 Zuschauern ausverkauften BayArena stellt er nun eine zusätzliche Alternative dar. "Die Energie der Mannschaft ist sehr gut, wir sind bereit für die letzten Auftritte. Die Intensität muss auf dem Platz bleiben", sagte Alonso: "Wenn wir unsere Ziele erreichen wollen, müssen wir gewinnen." Sein Team müsse "die Balance zwischen Leidenschaft und Kontrolle, zwischen Intensität und emotionaler Stabilität finden".

An der Diskussion um die kurzfristige Verlegung von Sonntag auf Freitag wollte sich der spanische Trainer nicht beteiligen. "Für uns ist es natürlich besser, zwei Tage früher zu spielen. Unser Interesse ist verständlich", sagte Alonso. Das Halbfinal-Hinspiel in der Europa League bei der AS Rom am kommenden Donnerstag, Anlass für den "eindringlichen Wunsch" der Leverkusener nach einer neuen Terminierung, sei erst nach dem Köln-Spiel ein Thema.

Baumgart will Fokus auf den Sport

Auch Steffen Baumgart vom 1. FC Köln ist die Diskussionen um die Spielverlegung leid. "Jetzt sollten wir wieder zur Tagesordnung kommen", sagte der Coach am Mittwoch und ergänzte: "Die Situation ist jetzt so. Die nehmen wir jetzt an. Und dann ist auch okay. Alles andere ist Geplänkel und braucht auch keiner."

Die der Kommunikation der Verlegung hatte beim FC für Kritik gesorgt, der Verein fühlte sich bei der Entscheidung nicht mitgenommen. Leverkusen drückte sein Bedauern aus. Baumgart wollte die Entschuldigung nicht ausführlich bewerten: "Alles gut, das beantworte ich jetzt nicht, ganz ehrlich. Die haben sich entschuldigt, super gemacht. Toll. Vielen Dank. Ich nehme die Entschuldigung gerne an. Jetzt wird es wild", sagte er sichtlich angefressen.

Steffen Baumgart ist die Namensgebung für das Duell gegen Bayer Leverkusen unwichtig.
Steffen Baumgart ist die Namensgebung für das Duell gegen Bayer Leverkusen unwichtig.Profimedia

Auch die Diskussionen über die Bezeichnung des Duells möchte Baumgart nicht führen. "Ich nenne es gar nicht, bitte hört jetzt auf. Jetzt ist vorbei. Wir haben ein Spiel gegen Leverkusen. Der eine nennt es Derby, der andere nennt es Nachbarschaftsduell. Das ist mir scheißegal. Wir haben am Freitag ein Spiel gegen eine sehr gute Mannschaft", sagte Baumgart: "Es wäre schön, wenn wir damit aufhören."

Borussia Mönchengladbach vs. VfL Bochum: Farke fest im Sattel

Nach einer bislang ernüchternden Spielzeit geht Borussia Mönchengladbach mit bescheidenen Zielen in das Saisonfinale. "Wir versuchen, in den letzten vier Spielen den Laden zusammenzuhalten und das Maximum rauszuholen", sagte Trainer Daniel Farke vor dem Heimspiel des Tabellenzehnten gegen den Abstiegskandidaten VfL Bochum am Samstag (ab 15:30 Uhr bei Sky und im Flashscore-Liveticker). "Wir müssen im Sommer etwas verändern, aber aktuell gilt es, das Beste daraus zu machen."

Ein positiver Saisonabschluss sei für den Verein wichtig, stellte auch Sport-Geschäftsführer Roland Virkus fest, um "mit gutem Gefühl in die neue Saison" gehen zu können. Seinen Trainer nahm der 56-Jährige in Schutz, Farke sei der richtige Mann für den angestrebten Neuanfang: "Er hat diese Chance verdient."

Farkes kurzfristiges Ziel ist es laut eigener Aussage, die Fans auf die Seite der Mannschaft zurückzuholen, die sich zuletzt demonstrativ abwendeten, nachdem die Fohlen in den vergangenen neun Spielen nur einen Sieg eingefahren hatten.

Seine jungen Spieler um Luca Netz (19), Oscar Fraulo (19) und Semir Telalovic (23), die in Stuttgart zum Einsatz gekommen waren, nahm Farke nach den zuletzt schwachen Auftritten in Schutz. "Aber erfahrene Spieler, die auf diesem Niveau schon abgeliefert haben, müssen auch mit Kritik umgehen können. Und da sind wir intern auch sehr, sehr kritisch", so der 46-Jährige.

Bochum will den Auswärtsdreier

Auf der anderen Seite hat Trainer Thomas Letsch vom abstiegsbedrohten VfL Bochum klare Vorstellungen von der Rückfahrt nach dem Auswärtsspiel in Mönchengladbach. "Die Idealvorstellung ist, dass wir nach dem Spiel mit drei Punkten im Gepäck im Bus zurück nach Bochum sitzen", sagte der 54-Jährige vor dem Duell am Samstag.

Dass es für den Gegner vom Rhein tabellarisch eigentlich um nichts mehr geht, ist für Letsch irrelevant. "Ob das ein Vorteil für uns ist, weiß ich nicht. Vielleicht spielen sie auch befreit auf", kommentierte Letsch die Situation der Gladbacher.

Personell wird Letsch wohl auch diesmal wieder auf den zuletzt etwas wackligen Danilo Soares setzen. Freibriefe gebe es zwar für keinen Spieler, aber "wenn alles normal läuft, wird er spielen", sagte Letsch.

FC Augsburg vs. Union Berlin: Maaßen verspürt keine Angst

Bloß keine Panik! Trainer Enrico Maaßen will von Abstiegsangst beim Fußball-Bundesligisten FC Augsburg nichts wissen. "Wir brauchen keine schlechte Stimmung, nicht ständig dieses schlechte Gefühl. Wir haben alles in der eigenen Hand", betonte der Coach des Tabellen-13. "Es ist wichtig, dass wir die Souveränität behalten und bei uns bleiben."

Vor dem Heimspiel gegen Champions-League-Aspirant Union Berlin am Samstag (ab 15:30 Uhr live bei Sky und in der Flashscore-Audioreportage) hat der seit sieben Spielen sieglose FCA nur drei Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz. Danach muss Augsburg noch zum direkten Konkurrenten Bochum, gegen Meisterkandidat Dortmund und in Mönchengladbach ran.

"Die Jungs sind heiß, wir haben immer noch eine gute Ausgangsposition", betonte Maaßen. Allerdings muss er weiter auf wichtige Profis verzichten. Bei Nationalspieler Mergim Berisha sei eine Rückkehr in den Kader "eher unwahrscheinlich", Torwart Rafal Gikiewicz sei "noch weiter weg".

Auch Iago und Fredrik Jensen trainieren individuell, Julian Baumgartlinger (Außenmeniskus) ist verletzt und bereits am Knie operiert, Nathanael Mbuku krank. Reece Oxford kann laut Maaßen in dieser Saison nicht mehr eingesetzt werden.

"Es ist sehr klar zu erkennen, was sie spielen, und klar zu analysieren", sagte Maaßen über Union, "aber trotzdem nicht einfach, gegen sie zu gewinnen, weil sie es fast in Perfektion machen." Dennoch: "Wir haben uns was einfallen lassen."

Union mit Kurztrainingslager für vollen Fokus

Diese vermeintliche Perfektion will Maaßens Gegenüber Urs Fischer mit ungewöhnlichen Mitteln erreichen. Mit einem Kurztrainingslager vor dem Auswärtsspiel beim FC Augsburg am Samstag wolle man "einfach mal aus gewohnten Abläufen ausbrechen", sagte der Schweizer bei der Pressekonferenz am Donnerstag.

Auch die Mannschaft sei in diese ungewöhnliche Entscheidung einbezogen gewesen, die sonst eher im Abstiegskampf üblich ist. Das Kurztrainingslager soll vor der entscheidenden Saisonphase noch einmal "den Teamgeist" beschwören. "Logisch hat es vielleicht auch etwas mit den letzten vier Spielen zu tun", sagte Fischer.

Vor allem die Aufgabe in Augsburg sei aber jetzt entscheidend. Noch nie konnte Union ein Pflichtspiel beim FCA gewinnen, überhaupt gab es in elf Vergleichen nur einen Sieg für Union. Das Hinspiel in Berlin endete 2:2. "Das wird einmal mehr eine schwere Aufgabe", betonte Fischer: "Sie sind eine Mannschaft, die sehr körperlich spielt und sehr aggressiv ist."

Mit einem Sieg in Augsburg könnte der Tabellendritte (56 Punkte) einen weiteren großen Schritt in Richtung Champions League gehen, da parallel die Konkurrenz aus Freiburg (Platz 4, 56 Punkte) und Leipzig (Platz 5, 54 Punkte) gegeneinander spielt. Von einem Blick auf den Nebenschauplatz will der Trainer der Eisernen allerdings nichts wissen. "Während der 90 Minuten gilt der Fokus voll unserem Spiel", sagte der 57-Jährige: "Wir müssen unsere Aufgaben in erster Linie erledigen und dann schaust du dir logischerweise auch die anderen Spiele und Ergebnisse an."

BVB will "Fokus komplett" auf sich richten

Borussia Dortmund hat vor dem Saisonfinale im Gegensatz zu Bayern fast keine Personalprobleme mehr. "Es sieht ganz gut aus, wir haben teilweise mit 26 Jungs trainiert", berichtete Trainer Edin Terzic am Freitag vor dem Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (Sonntag, 17.30 Uhr/DAZN).

Einzige "Fragezeichen" seien derzeit Raphael Guerreiro (Schlag auf die Wade) und Nico Schlotterbeck, der zuletzt nur Teile des Trainings absolviert hatte. "Bei den beiden müssen wir noch abwarten", sagte Terzic.

Im engen Titelrennen zählen für den BVB nur noch Siege. "Es geht darum, den Druck aufrechtzuerhalten", betonte Terzic, "wir haben es nicht mehr komplett in der eigenen Hand, aber wir können die Wahrscheinlichkeit erhöhen, indem wir die letzten vier Spiele mit einem Sieg beenden. Wir müssen den Fokus komplett auf uns richten."

Kovac will mutige Wölfe: "Wer sich versteckt, wird erdrückt"

Vor dem Gastspiel am Sonntag hat Trainer Niko Kovac von seiner Mannschaft dagegen einen mutigen Auftritt gefordert. "Der BVB ist zu Hause eine Macht, und es ist wirklich schwer, dort zu gewinnen. Aber wer sich versteckt, wird erdrückt", sagte der Coach des VfL Wolfsburg.

Chancenlos sieht der 51-Jährige die Niedersachsen beim Tabellenzweiten nicht: "Unsere Entwicklung geht in die richtige Richtung, wir haben zuletzt viele Tore geschossen und sind unberechenbarer geworden." Die Norddeutschen peilen noch einen Platz auf der europäischen Fußballbühne an.

Die Statistik allerdings spricht klar für die Gastgeber. Die Westfalen holten aus ihren bislang 14 Heimspielen 37 von 42 möglichen Punkten.