Bundesliga Preview: Kriselnde Kölner empfangen Mönchengladbach zum Rheinderby

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Bundesliga Preview: Kriselnde Kölner empfangen Mönchengladbach zum Rheinderby

Ein Duell auf Augen- und Grasnarbenhöhe. Mönchengladbachs Manu Kone (weiß) im Duell mit Kölns Jonas Hector (rot).
Ein Duell auf Augen- und Grasnarbenhöhe. Mönchengladbachs Manu Kone (weiß) im Duell mit Kölns Jonas Hector (rot).Profimedia
Bundesliga-Sonntag bedeutet Derby-Sonntag. Der 1. FC Köln empfängt Borussia Mönchengladbach in einem echten Krisenduell. Der FC will Wiedergutmachung für das heftige 1:6 in Dortmund betreiben, Mönchengladbach möchte endlich zu einer Stabilität kommen und die kleine Chance auf die Europacup-Plätze wahren. Dafür wird es vor allem auf die Offensiven ankommen, die bei beiden Teams das Hauptproblem in dieser Spielzeit ist.

Der 1. FC Köln schlittert durch das neue Jahr, das man eigentlich so gut begonnen hatte. Nach der WM-Pause blieb man in fünf Ligaspielen in Serie ungeschlagen und holte 10 Punkte. Gegner in dieser Zeit waren unter anderem der FC Bayern, RB Leipzig und Eintracht Frankfurt. Die Geißböcke schienen durch diese Serie erst einmal aus dem Gröbsten raus zu sein: Mit 26 Zählern stand man nach 20 Spieltagen gesichert auf Platz 11, einen Punkt hinter dem Nachbarn und Tabellenachten Bayer Leverkusen.

In den folgenden Spielen war der Effzeh aber vor allem eines: Ein Punktelieferant für die Gegner. Während die Kölner zu Beginn des Jahres noch mit Einsatz, Wille und Torgefahr überzeugten, sind sie nun zu zahmen Geisböcken verkommen. Nur gegen Union gelang es ihnen noch ein Pünktchen aus Berlin zu entführen. Ansonsten dominiert eine Tatsache: Die Kölner sind gnadenlos ungefährlich vor dem gegnerischen Tor. In den letzten fünf Ligaspielen gelang nur ein Treffer und das zuletzt beim 1:6 in Dortmund. Davie Selke erzielte im Signal Iduna Park den Ehrentreffer zum zwischenzeitlichen 1:4. Nun aber auf den Gedanken zu kommen, dass die Mannschaft von Steffen Baumgart somit kein Stürmerproblem haben könnte, wäre ein Trugschluss. Es war das erste Tor von Davie Selke im Dress der Kölner und auch sein Partner Sargis Adamyan (ebenfalls ein Saisontor) zeichnet sich nicht primär durch seine Torgefahr aus. Steffen Tigges, vor der Saison aus Dortmund gekommen, steht zwar immerhin bei fünf Saisontoren, allerdings datiert sein letzter Treffer aus dem 7:1-Kantersieg gegen Bremen - vor zweieinhalb Monaten. Sinnbildlich für die Kölner Torflaute im Sturmzentrum: Der defensive Mittelfeldspieler Ellyes Skhiri ist bester Torschütze seit der Winterpause.

Hinspiel als Warnung für den FC

Die Kölner müssen also etwas gegen ihre chronische Ungefährlichkeit tun, wenn sie etwas gegen die Gladbacher ausrichten wollen. Gute Erinnerungen an das Hinspiel werden bei den FC-Fans sicherlich nicht wach, ihre Mannschaft verlor mit 2:5 in Gladbach, Florian Kainz flog noch in der ersten Halbzeit mit der Ampelkarte vom Platz.

Zum Match-Center mit exklusivem Audiostream mit Kommentator Roman Bartz

Die deutliche Niederlage im Hinspiel kam durchaus überraschend, hatte Köln doch insgesamt drei der letzten vier Duelle mit dem Lokalrivalen vom Niederrhein gewonnen. Weitet man den historischen Blick, so sieht man aber, dass die Fohlen gegen kein Team so viele Siege eingefahren haben wie gegen den FC – we call it a Lieblingsgegner

Krise gegen Krise

Auch die Borussia spielt alles andere als eine sorgenfreie Saison. Mit Platz zehn liegt Mönchengladbach im Moment jenseits von gut und böse. Da die Abstiegsplätze trotz einer sehr durchwachsenen Spielzeit immer noch neun Punkte entfernt sind, sollten keine Abstiegssorgen mehr aufkommen. Enttäuschung macht sich aber breit, wenn man sieht, dass auch Platz sieben und damit das internationale Geschäfts bereits neun Punkte entfernt liegen. Die Männer vom Niederrhein müssen sich nicht nur mit wechselhaften Leistungen auf dem Feld herumschlagen, sondern auch mit der Kritik von Vereinslegenden: So hinterfragten zuletzt sowohl Berti Vogts als auch Wolfgang Kleff die Kaderzusammenstellung von Roland Virkus. Beispielhaft für die mangelnde Konkurrenzfähigkeit stünden Spieler wie Hannes Wolf und Marvin Friedrich, die mit hoher Erwartungshaltung verpflichtet wurden, im Moment aber keinen sportlichen Mehrwert bieten.

Immerhin kann die Borussia im Rheinderby wieder auf die Dienste von Ramy Bensebaini zählen, der nach seiner Zwei-Spiele-Sperre nach Schiedsrichterbeleidigung wieder auf dem Feld mitwirken darf. In der Offensive wird es einmal mehr auf den mit Abwanderungsgerüchten beschäftigten Marcus Thuram ankommen, der für Gladbach schon häufig der personifizierte Spielentscheider war: Drei seiner letzten vier Tore waren jeweils der Siegtreffer. Sollte er das auch gegen den 1. FC Köln schaffen, könnten die Männer von Daniel Farke zumindest wieder auf sechs Punkte an die internationalen Plätze heranrücken und die theoretische Chance auf Europa aufrecht erhalten. 

So könnten sie spielen: 

Köln (4-2-3-1): Schwäbe - Hector, Hübers, Chabot, Schmitz - Martel, Skhiri - Maina, Ljubicic, Kainz - Selke

Mönchengladbach (4-2-3-1): Omlin - Bensebaini, Itakura, Elvedi, Scally - Kramer, Koné - Stindl, Neuhaus, Hofmann - Thuram

Flashscore-Prognose: Köln beendet den Negativlauf

Auch wenn Mönchengladbach über die höhere individuelle Klasse verfügt, setzen sich die leidenschaftlichen Kölner im Rheinderby durch. Nach 90 intensiven Minuten und einem unterhaltsamen Spiel siegt der FC mit 2:1.