Bundesliga-Vorschau: Borussia Dortmund muss nachlegen – Wölfe haben Hunger auf Europa

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Mehr
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Bundesliga-Vorschau: Borussia Dortmund muss nachlegen – Wölfe haben Hunger auf Europa

Dortmund-Spielmacher Jude Bellingham
Dortmund-Spielmacher Jude BellinghamProfimedia
Ist der Titelkampf in der deutschen Bundesliga in absehbarer Zeit zu Ende? Am Samstagabend gelang dem FC Bayern ein Sieg bei Werder Bremen. Borussia Dortmund steht daher im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg vor einem Pflichtsieg. Will der BVB weiterhin von der ersten Meisterschaft seit 2012 träumen – sind am Sonntag (17:30 Uhr, live auf DAZN und in der Flashscore Audioreportage) drei Punkte gegen wiedererstarkte Wölfe Pflicht.

Das 1:1 gegen den VfL Bochum hat seine Spuren hinterlassen. Eine Chancenauswertung, die eines Titelkandidaten unwürdig ist. Eine Tabellenführung, wie gewonnen, so zerronnen. Eine bundesweit geführte VAR-Diskussion.

Edin Terzic konnte zwar mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden sein, wusste trotzdem: Wenn man Meister werden will, muss man beim VfL Bochum gewinnen. Dass sich Bayern am Samstag in Bremen zwar schwertat, aber erneut als Sieger vom Platz ging, erhöhte den Druck auf die Borussia zusätzlich. Wenngleich Terzic "den Fokus komplett auf uns" richten will, ist ihm bewusst, dass man das "Heft nicht mehr in der eigenen Hand" hat.

AFP

Soll heißen: Selbst wenn man die restlichen vier Partien gewinnt – solange in München nicht wieder gepatzt wird, reicht das nur zum Vizemeister. Soll außerdem heißen: Misslingt der Heimsieg gegen Wolfsburg, kann man jede realistische Hoffnung auf die Schale fahren lassen. Was doof ist. Nachweislich hat Terzic’ BVB mit den Wölfen gewisse Probleme.

Das Hinspiel am 14. Spieltag endete 2:0 für den VfL Wolfsburg. Zudem hat die Mannschaft von Niko Kovac in den vergangenen Wochen wieder zu ihrer Form gefunden. Der beeindruckende 3:0-Sieg gegen Mainz war die Krönung eines kleinen Erfolgslaufs. Seit drei Spielen ist man in der Bundesliga ungeschlagen. 

In Wolfsburg weht wieder frischer Wind

Beim 0:0 in Leverkusen bewies Wolfsburg zunächst defensive Stabilität, beim 5:1-Sieg in Bochum dann gnadenlose Effizienz. Die drei Punkte gegen Mainz allerdings – waren ein Beweis, dass man die Fähigkeit besitzt, ein Spiel nach den eigenen Wünschen zu kontrollieren, defensive Stellungsfehler beim Gegner zu erkennen und sofort zu bespielen.

In Dortmund sollen die eigenen Stärken wieder zum Tragen kommen. Für Kovac' Truppe geht es weiterhin um einen europäischen Qualifikationsplatz. Die gesamte Konkurrenz (Leverkusen, Mainz, Frankfurt) patzte dieses Wochenende. Keine Frage, gegen die Schwarz-Gelben wird ein Auswärtssieg anvisiert.

Starkes Heimspiel von Wolfsburg beim 3:0 gegen Mainz
Starkes Heimspiel von Wolfsburg beim 3:0 gegen MainzProfimedia

Insofern dürfte es Edin Terzic schwerfallen, erneut auf Nico Schlotterbeck verzichten zu müssen. Als man in das Frühjahr mit neun Siegen am Stück startete, war er noch tragende Säule im Mannschaftsgefüge gewesen. Sein Wagemut, seine Kopfballstärke und seine starken Spieleröffnungen wurden auch in Bochum schmerzlich vermisst – wo es den Routiniers Emre Can und Mats Hummels beim frühen Gegentreffer nur unzureichend gelang, die Kollegen zu organisieren.

Die Frage sei erlaubt: Wenn man gegen Bochum schon einen Gegentreffer kassiert – wie will man dann den Spielwitz von Jonas Wind oder die Dynamik von Patrick Wimmer nachhaltig in den Griff bekommen?

Und eine Antwort könnte sein: Dortmund zu Hause ist eine andere Mannschaft als Dortmund in der Fremde. Mit der gelben Wand im Rücken hat der BVB in dieser Saison erst ein Spiel verloren (am 3. Spieltag gegen Werder Bremen). Das kann Dortmund als Mutmacher dienen. Und Fans der Spannung Hoffnung auf die Fortsetzung des Meisterschaftskampfes machen.

Zum Match-Center: Dortmund vs. Wolfsburg

Teamnews: Schlotterbeck nicht dabei

Edin Terzic muss neben den Langzeitverletzten Duranville, Meunier und Morey alle Voraussicht nach auch auf zwei potenzielle Stammspieler verzichten: bei Raphael Guerreiro zwickt die Wade, Abwehrchef Nico Schlotterbeck laboriert an den Spätfolgen einer unzureichend auskurierten Oberschenkelverletzung. Es ist anzunehmen, dass er sich für eine Viererkette mit Marius Wolf, Niklas Süle, Mats Hummels und Julian Ryerson entscheidet.

Spannend bleibt die Frage, wer sich im Angriffsdrittel von Anfang an beweisen darf. Das Trio Malen, Haller, Adeyemi könnte sich etwas abgenutzt haben. Lediglich Donyell Malen muss aufgrund seiner herausragenden Form (fünf Treffer in den letzten sechs Spielen) in jedem Fall gesetzt sein. Moukoko oder Reus würden einen Startelfeinsatz vor eigenem Publikum bestimmt mit hundertprozentiger Einsatzbereitschaft honorieren.

Niko Kovac hat drei Ausfälle zu beklagen. Unglücklicherweise sind mit Paulo Otavio (Sprunggelenk) und Maxence Lacroix (Schulter) gleich zwei wichtige Defensivkräfte betroffen.

Mickey van de Ven wird wohl als halblinker Innenverteidiger agieren, während Jakub Kaminski die linke Schiene übernimmt. Eventuell auch Kandidaten für einen Startelfeinsatz: Nicolas Cozza und Kilian Fischer.

Definitiv gesetzt sein dürften Jonas Wind und Patrick Wimmer. Wind traf gegen Mainz doppelt, Wimmer sammelte in den letzten zwei Partien drei Scorerpunkte.

Nico Schlotterbeck steht aus guten Gründen nicht in der Startelf
Nico Schlotterbeck steht aus guten Gründen nicht in der StartelfProfimedia

Voraussichtliche Aufstellungen

Dortmund (4-1-4-1): Kobel – Wolf, Süle, Hummels, Ryerson – Can – Malen, Bellingham, Brandt, Reus – Haller

Wolfsburg (3-5-2): Casteels – Bornauw, Guilavogui, Van de Ven – Baku, Nmecha, Arnold, Svanberg, Kaminski – Wind, Wimmer

Flashscore-Prognose: Dortmund macht es spannend

Wir dürfen ein Spiel auf für Bundesliga-Verhältnisse hohem Niveau erwarten. Borussia Dortmund machte gegen Bochum nicht den allerbesten Eindruck, bewies aber erneut, über herausragende Offensivpower zu verfügen.

Wolfsburg wiederum bewies in den vergangenen zwei Partien gnadenlose Effizienz, erzielte 8 Tore bei nur 25 Torchancen. Das entspricht einer Effizienz von 32 Prozent. In einer hitzigen Partie wird der Heimvorteil letztlich den Unterschied machen. Dortmund gewinnt 3:1 und hält den Titelkampf weiter offen.