Das Leiden hat ein Ende: BVB-Pechvogel Mateu Morey nach Comeback überglücklich

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Das Leiden hat ein Ende: BVB-Pechvogel Mateu Morey nach Comeback überglücklich
Dortmunds spanischer Außenverteidiger Mateu Morey.
Dortmunds spanischer Außenverteidiger Mateu Morey.Profimedia
Viereinhalb Jahre nach seinem Wechsel zu Borussia Dortmund steht Mateu Morey erstmals vor der Gelben Wand - einer der emotionalsten Momente der Bundesligasaison.

Am märchenhaften Ende eines elenden Leidensweges stand Mateu Morey ganz schüchtern vor der Gelben Wand. Beim Durcheinanderspringen seiner Mitspieler wollte der kleine Spanier lieber nicht zur Flipperkugel werden, die Riesenkerle Niklas Süle und Nico Schlotterbeck schoben ihn dann aber nach vorne, damit er anständig gefeiert wurde - es war einer der emotionalsten Momente der Bundesligasaison.

Match-Center: Borussia Dortmund vs. SC Freiburg 

"Unser heimlicher Held"

"Ich werde aus allen Videos und Bildern ein Album machen", kündigte Mateu Morey am Tag danach an: "Dieser Tag wird immer in meinem Herzen bleiben. Ich habe so hart für diesen Moment gearbeitet. Jetzt ist es Zeit, weiterzukämpfen." Als Erinnerungstück nahm der Verteidiger neben seinem Trikot auch Hose und Stutzen mit nach Hause. Auch Videos von seiner Einwechslung werde er sich noch einige Male ansehen, verriet Morey mit einem Lächeln.

"Er ist unser heimlicher Held", sagte Borussia Dortmunds Trainer Edin Terzic nach dem 3:0 gegen den SC Freiburg berührt, "das war ein extrem langer Weg aus dem Krankenhaus auf den Trainingsplatz und dann hierhin. Ich bin unglaublich stolz auf ihn - und darauf, solch einen Charakter in der Mannschaft zu haben."

Sagenhafte viereinhalb Jahre ist Mateu Morey seit seinem Transfer vom FC Barcelona inzwischen bei Borussia Dortmund - aber er war noch nie vor diesem mächtigen Berg aus Menschen aufgetreten, den der BVB bei jeder Vertragsverhandlung als Trumpfkarte ausspielt. "Er hat sich leider während der Pandemie verletzt", sagte Terzic. "Und hat nahezu drei Jahre an seinem Comeback gearbeitet. Das sind ewig viele Meter, die du da abspulst in Laufschuhen. Das ist ein ganz besonderer Moment."

Über zwei Jahre Leidenszeit

Der 23-Jährige kostete ihn mit einer Ehrenrunde, vielen langen Umarmungen und einem Selfie für die Social-Media-Abteilung aus. Nur reden wollte er noch nicht - lieber feierte er mit seiner Familie, die ihn während der gesamten Leidenszeit gestützt hat.

Am 21. Mai 2021, beim Pokal-Halbfinale gegen Holstein Kiel, hatte der junge Rechtsverteidiger sich so furchtbar verletzt. Er blieb im Rasen hängen und überstreckte sich dadurch grotesk das Knie, wobei sämtliche Bänder rissen. Seine spitzen Schreie hallten derart erbarmungswürdig durch das geisterhaft leere Stadion, dass es jeder der wenigen Journalisten heute noch im Ohr hat. 1015 Tage später wurde er am Freitagabend unter tosendem Jubel für wenige Minuten eingewechselt, der ohnehin niemals leise Stadionsprecher Norbert Dickel brüllte seinen Namen gleich dreimal.

"Ich freue mich tierisch für Mateu", sagte Nationalstürmer Niclas Füllkrug, der ein Tor erzielte und die anderen beiden von Donyell Malen vorbereitete. "Endlich. Ich hoffe, da kommen noch einige Einsätze mehr hinzu."

Schon im Winter-Trainingslager hatte sich ein Comeback abgezeichnet. "Ich habe ein super Gefühl", sagte Mateu Jaume Morey Bauza da, "ich bin sehr glücklich. Wenn ich verletzungsfrei bleibe, werde ich immer alles für die Mannschaft geben." Auch in seine wenigen Zweikämpfe warf er sich am Freitag wieder ohne Angst - nur der drohenden Kollision mit Süle oder Schlotterbeck wich er beim Jubeln lieber noch aus.