Lennart Karl, Bayern München
Lennart Karl hat sich in der laufenden Saison 2025/26 als einer der spektakulärsten "Senkrechtstarter" in ganz Europa etabliert. Der erst 17-jährige Offensivspieler, der 2022 von Viktoria Aschaffenburg an den FC Bayern Campus wechselte, übersprang die klassischen Zwischenschritte im Rekordtempo.
Nachdem er im Sommer 2025 bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft sein Profidebüt gab, nutzte er die verletzungsbedingte Abwesenheit von etablierten Kräften wie Jamal Musiala, um sich fest in der Rotation von Trainer Vincent Kompany zu verankern. Mit seiner unbeschwerten Spielweise und einer für sein Alter außergewöhnlichen Reife hat er sich binnen weniger Monate vom Talent zur ernsthaften Stammperspektive entwickelt.
Was Karl besonders auszeichnet, ist seine eiskalte Effizienz vor dem Tor kombiniert mit spielmacherischen Qualitäten. Mit seinem Treffer gegen den Club Brügge im Oktober 2025 schrieb er Geschichte als jüngster deutscher Torschütze in der Historie der Champions League – ein Rekord, den er ausgerechnet seinem Teamkollegen Musiala abnahm. Kurze Zeit später wurde er zum jüngsten Spieler aller Zeiten, der in drei Spielen in Folge in der Königsklasse traf.
In der Bundesliga glänzt der Linksfuß regelmäßig durch Torbeteiligungen und eine Spielintelligenz, die bereits Vergleiche mit Größen wie Lionel Messi oder Thomas Müller hervorruft. Diese Leistungen wurden im Herbst 2025 folgerichtig mit der Fritz-Walter-Medaille in Silber gewürdigt.
Said El Mala, 1. FC Köln
Der 19-Jährige ist die Geschichte dieser Hinrunde. Vom Drittliga-Talent zum Bundesliga-Schreck in nur wenigen Monaten – sein Aufstieg liest sich wie ein modernes Fußballmärchen. El Mala hat das geschafft, was vielen Talenten schwerfällt: Er hat seine Unbekümmertheit aus dem Juniorenbereich direkt in das Oberhaus transportiert. Mit seinem extrem niedrigen Körperschwerpunkt und einer fast schon frechen Art des Dribblings hat er in der Hinrunde so einige Defensivspezialisten der Konkurrenz reihenweise ins Leere laufen lassen.
Neben seiner technischen Finesse besticht El Mala durch eine unerwartete Effizienz vor dem Tor.. Mit sechs Treffern und drei Vorlagen ist er zum Jahreswechsel der Top-Scorer seines Teams. In Köln ist ein neuer Hype entfacht, der stark an die frühen Tage von Lukas Podolski erinnert – El Mala ist innerhalb kürzester Zeit zum neuen Gesicht des Vereins und zum Liebling der Fans gereift.
Luka Vuskovic, Hamburger SV
Luka Vuskovic hat in der Hinrunde bewiesen, warum er als eines der größten defensiven Versprechen des europäischen Fußballs gilt. Mit seinen 1,93 Metern strahlt er eine physische Präsenz aus, die für einen Spieler seines Alters untypisch ist. In der Bundesliga-Hinrunde hat er sich aber nicht nur als kompromissloser Zweikämpfer (Zweikampf-Quote von 70 Prozent) und Kopfball-Monster (83 Prozent gewonnener Luftduelle) etabliert, sondern beeindruckte zuletzt auch mit einem sehenswerten Hacken-Treffer gegen Bremen (3:2) nach einem Standard.
Was Vuskovic zudem zum Senkrechtstarter macht, ist seine Spieleröffnung. Er agiert nicht nur als "Zerstörer", sondern initiiert mit präzisen Diagonalbällen oft die Umschaltmomente. In einer Liga, die immer mehr Wert auf spielstarke Innenverteidiger legt, ist sein Marktwert in den letzten sechs Monaten förmlich explodiert. In London ist man sich bereits jetzt sicher: Wenn er diese Form in der Rückrunde bestätigt, wird er nach seiner Leihstation im Sommer 2026 zurück zu den Spurs wechseln, um auch in der Premier League eine tragende Rolle einzunehmen.
Yan Diomande, RB Leipzig
Die Scouting-Abteilung von RB Leipzig hat mit Yan Diomande wieder einmal einen Volltreffer gelandet, der die gesamte Liga in Staunen versetzt. Der junge Angreifer ist die personifizierte Wucht und bringt zudem enorme Geschwindigkeit mit. Acht Spiele hat es gedauert, bis Diomande seinen ersten Scorer-Punkt sammelte. Seitdem ging es steil bergauf: neun Torbeteiligungen in sieben Spielen in der Liga sprechen eine eindeutig positive Sprache.
Seine enorme Geschwindigkeit in Kombination mit seiner bulligen Statur macht ihn für Verteidiger im direkten Duell nahezu unhaltbar. Leipzigs Trainer Ole Werner lobte zudem das Gegenpressung und die Einstellung. Er hat es geschafft, innerhalb weniger Monate zu einem der Star-Stürmer der Liga aufzusteigen.
Can Uzun, Eintracht Frankfurt
Nach einer vielbersprechenden Debüt-Spielzeit in der Bundesliga stand Can Uzun gleich zu Beginn der aktuellen Saison im Mittelpunkt: In allen der ersten fünf Ligapartien knipste der türkische Nationalspieler, auch in der Champions League gelang ihm beim 5:1-Sieg gegen Galatasaray der Debüt-Treffer. In eben jenem Zeitraum assistierte Uzun zudem dreifach und etablierte sich als absoluter Fixpunkt im Frankfurter Offensivspiel.
Nachfolgend fehlte dem 20-Jährigen ein wenig die Frische, im November kam dann auch noch eine Muskelverletzung hinzu, die ihn für über einen Monat außer Gefecht setzte. In den letzten beiden Spielen vor der Winterpause tastete sich der gebürtige Regensburger wieder heran und ist für die Rückrunde eine der größten Hoffnungen für die Eintracht.
