Matus Bero kam bei den Gastgebern anstelle von Lukas Daschner zu seinem ersten Einsatz seit dem 6. Spieltag. Damals zog sich der Slowake einen Innenbandanriss im Knie zu; das Jahr 2023 schien vorzeitig beendet, nun kehrte er doch früher zurück als erwartet. Nachdem Niko Kovac in den vergangenen sechs Pflichtspielen 29 Änderungen in der Startelf vorgenommen hatte, gab es diesmal nur eine notgedrungene: Anstelle des angeschlagenen Sebastiaan Bornauw begann Innenverteidiger Moritz Jenz.
Von der Intensität, mit der die Wölfe vor Wochenfrist RB Leipzig niedergerungen hatten, war zunächst aber nichts zu spüren. Wolfsburg tat sich auf dem Weg nach vorne sehr schwer, nach wenigen Minuten hätte Keeper Koen Casteels sich den Ball fast in bester Daniel Heuer Fernandes-Manier ins eigene Tor gelegt.
Wenige Minuten später erledigten die Bochumer das dann selber: Nach einem Einwurf von der linken Seite köpfte der mitaufgerückte Innenverteidiger Erhan Masovic den Ball in die Mitte. Der abgefälschte Pass fand im Rückraum den Weg zu Patrick Osterhage, der noch einen Gegenspieler aussteigen ließ und überlegt ins untere Eck abschloss (20.). Das erste Tor des jungen Mittelfeldspielers in seinem 44. Bundesligaspiel.
Um ein Haar hätte es rund zehn Minuten vor der Pause 2:0 gestanden. Wieder war es ein Abpraller aus dem Strafraum, den ein Bochumer produktiv verwehrte. Der Schuss von Kapitän Anthony Losilla, dem Torhüter Casteels nur hinterherschauen konnte, klatschte jedoch gegen den Pfosten (37.). Noch etwas genauer machten es die Blau-Weißen dann zwei Minuten später: Nach einer Ecke durch Kevin Stöger von der linken Seite erreichte Abwehrspieler Bernardo den Ball aus elf Metern und köpfte ihn haargenau in die linke Ecke (39.).
Wolfsburg wirkte extrem angeknockt, doch fand den psychologisch wichtigen Zeitpunkt zum Anschlusstreffer. Mit der letzten Aktion vor der Pause fand Stürmer Jonas Wind mit einem Steilpass den Lauf von Mattias Svanberg, der den Ball an Manuel Riemann vorbei in die Maschen spitzelte (45.+2).
2. Halbzeit: Zu wenig vom VfL – Riemann-Abstoß entscheidet das Spiel
Trotz des späten Erfolgserlebnisses blieb der VfL auch in der zweiten Hälfte lange blass. In der 65. Minute provozierten sie zumindest einen kurzen Aufreger, als ein Freistoß von Mattias Svanberg vom Ellenbogen von Bernardo geblockt wurde. Schiedsrichter Robert Schröder entschied sich nachvollziehbarerweise gegen den Elfmeter, da Bernardo seine Körperfläche nicht vergrößerte und blieb auch nach VAR-Check bei seiner Interpretation.
Erst in den letzten 15 Minuten entwickelten die Wolfsburger eine kleine Druckphase. Jonas Wind (76.) und Yannick Gerhardt (78.) scheiterten jeweils an Manuel Riemann. Auf der anderen Seite machten es die Bochumer besser: Ein langer Abschlag von Manuel Riemann und eine Kopfballverlängerung von Moritz Kwarteng brachten Christopher Antwi-Adjei frei in die Spur und der schob vor Casteels überlegt ein (87.).
Der VfL feierte somit den ersten Heimsieg der Saison, der VfL Wolfsburg konnte den Sieg gegen RB Leipzig nicht veredeln und schafft weiterhin nicht den Anschluss an die Europapokalplätze.
Zum Match-Center: VfL Bochum vs. VfL Wolfsburg