Peter Bosz musste nicht lange überlegen. "PSV Eindhoven - das ist die beste Mannschaft, mit der ich je gearbeitet habe", sagte der 60-Jährige einen Tag vor seinem ersten K.o.-Spiel als Trainer eines Champions-League-Klubs mit voller Überzeugung. Schöne Grüße auch an Bayer Leverkusen und natürlich Borussia Dortmund, den Achtelfinal-Gegner in der Königsklasse am Dienstag (ab 21 Uhr live bei Prime Video und in der Flashscore-Audioreportage).
Tatsächlich erlebt Bosz beim 24-maligen Meister der Niederlande gerade seinen dritten Frühling, führt mit Spielern wie Bayern-Leihgabe Malik Tillman und Torjäger Luuk de Jong unangefochten die Tabelle an. Der Hurra-Fußball, mit dem Bosz in der Bundesliga groß aufspielte und ebenso groß scheiterte, funktioniert in der Ehrendivision bislang prächtig. "Was hier passiert, ist überragend", sagt Bosz.
Und die Zeit in Dortmund? Längst vergessen. "Es sind ja kaum noch Profis von damals da. Marco Reus fällt mir ein", sagte er am Montag. In der Saison 2017/18 hatte Bosz mit dem BVB lange die Tabelle angeführt. Doch im Dezember musste er gehen - nach neun Pflichtspielen ohne Sieg, darunter das legendäre 4:4 im Derby gegen Schalke nach 4:0-Führung.
PSV unter Bosz mit perfekter Hinrunde
Nun kommt es zum Wiedersehen, und der BVB sollte gewarnt sein: Eindhoven spielt eine überragende Saison, ist in der Liga ungeschlagen und gewann dort sogar die ersten 17 Spiele in Folge - Rekord eingestellt. Bis zum 1:1 in Utrecht am 21. Januar war PSV das einzige Team in den 55 europäischen Topligen ohne Verlustpunkt.
Die erste Meisterschaft seit sechs Jahren und die 25. der Klubgeschichte scheint also nur noch Formsache. "Unsere Ergebnisse in der Liga sprechen für sich", sagt auch der aus München nach Eindhoven ausgeliehene Tillman im kicker-Interview angesichts von zuletzt 62 von 66 möglichen Punkten. Eine ganze Saison lang ungeschlagen blieb in den Niederlanden bislang nur Ajax Amsterdam 1994/95 - damals gewann der Rekordmeister seinen, jawohl, Titel Nummer 25 und als Krönung die Champions League.
Auch bei der PSV läuft es international bislang wie am Schnürchen. Eindhoven überstand zwei Qualifikationsrunden und ließ in der Gruppe den RC Lens und den FC Sevilla hinter sich, einzig der FC Arsenal war zu stark. "Dortmund wird schon sehen, was hier passiert...", sagt Tillman über die Partie im mit nur 36.500 Plätzen engen und äußerst stimmungsvollen Philips Stadion.
Auf dem Rasen ist vor allem der Ex-Gladbacher Luuk de Jong (Tillman: "ein brutaler Kopfballspieler") brandgefährlich, mit 19 Toren liegt der Kapitän in der Eredivisie auf Rang zwei der Torjägerliste. Auch der deutsche WM-Teilnehmer Armel Bella-Kotchap ist nach einer Verletzungspause wieder ein Thema, am Wochenende gab er bei der PSV-Reserve sein Comeback.
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